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Entscheidung des Schicksals

Entscheidung des Schicksals

Titel: Entscheidung des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Flynn
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sie ihm gegenüber eine förmliche Distanz.
    „Jetzt, da Sie auf sind“, fuhr sie fort, „brauchen wir mehr Würstchen und Eier.
    Der junge Trevor hat den Krug mit dem Orangensaft in den Rechaud gekippt.
    Miss Amber hat Milch dazugegossen.“
    Trevor war der jüngste Sohn seines Cousins Nathan. Wenn er sich recht erinnerte, war Trevor gerade erst zur Schule gekommen. Amber war noch jünger und die Tochter seiner Cousine Sydney. Es gab noch ein paar andere Kinder am Tisch, und zweifellos wiesen die Erwachsenen sie gerade an, auf ihre Manieren zu achten.
    „Ich möchte nichts essen“, sagte Gabe und ging mit seinem Kaffee an dem Tisch vorbei, an dem das Personal die Mahlzeiten einnahm. Bei dem Chaos im Frühstückszimmer würde niemandem auffallen, dass er fehlte. „Ich wollte mir nur rasch einen Kaffee holen.“
    Olivia war anzusehen, welche Worte sie nur mit Mühe unterdrückte – du musst etwas essen. Mrs. Löwe schwieg, aber ihr Mund wurde spitz. Wie immer, wenn er etwas sagte. Er hatte keine Ahnung, warum. Manchmal hatte er das Gefühl, dass sie ihn nicht mochte.
    Er nickte ihnen zu. „Ladys“, sagte er und steuerte die Hintertür an.
    „Falls du draußen Addie begegnest, frag sie nach ihren Neuigkeiten“, rief Olivia ihm nach.
    „Was für Neuigkeiten?“
    „Das kann sie dir selbst erzählen.“
    „Er sollte Addie nicht von der Arbeit abhalten“, hörte er Mrs. Löwe protestieren.
    „Sie kann weitermachen, während sie reden.“
    „Sie braucht die Ablenkung nicht.“
    „Entspann dich, Rose“, erwiderte Olivia. „Es wird höchstens eine Minute dauern.“
    „Ich werde sie fragen“, rief Gabe und ließ die Tür hinter sich zufallen.
    Dann nahm er einen Schluck von Olivias herrlich starkem Kaffee und trat in den Septembersonnenschein hinaus. Der Duft von Petunien lag in der warmen Morgenluft. In riesigen Kübeln säumten die weißen Blüten die große Veranda mit den Korbtischen und Liegestühlen. Davor erstreckte sich der Rasen wie ein weicher, grüner Teppich, vorbei an dem glitzernden Pool und dem französischen Garten mit seiner Farbenpracht.
    Als er die frisch gefegten Stufen zum satten Grün hinabging, dachte er daran, dass all das auch Addie zu verdanken war.
    Wie immer, wenn er den Garten oder die Waldwege dahinter betrat, wurden seine sonst so entschlossenen Schritte langsamer. Meistens waren nur seine Eltern hier, wenn er heimkam. Im Sommer, den sie in ihrem Haus in den Hamptons verbrachten, fand er nur das Personal vor. Addies Vater, bis zu seinem Tod vor fünf Jahren für die Außenanlagen des Anwesens zuständig, war die Person gewesen, auf die er sich jedes Mal gefreut hatte.
    Er vermisste den Mann noch immer. Hierher zog er sich zurück, wenn er vor wichtigen Entscheidungen stand oder über ein Problem nachdenken musste.
    Schon als junger Lokalpolitiker hatte er stundenlang mit Tom Löwe geredet und ihm zugehört. Gabe war ihm über das Anwesen gefolgt, hatte seinen ungekünstelten Weisheiten gelauscht und Argumente mit ihm ausgetauscht.
    Addie war immer dabei, ein kleiner Schatten hinter ihrem über alles geliebten Vater. Weil sie in so unterschiedlichen Welten lebten, verhalf der Mann, der einst eine eigene Farm besessen hatte, Gabe mit seiner Offenheit zu Einsichten, die er sonst nie bekommen hätte. Kein Kendrick wusste, wie es war, von den Früchten des Landes zu leben und dabei von den Launen der Natur abhängig zu sein.
    Die mütterliche Seite seiner Familie war immer königlicher Abstammung gewesen, die väterliche immer reich.
    Gabe nahm noch einen Schluck des dringend benötigten Koffeins und schaute dorthin, wo Addie sich gerade um ein Beet goldgelber Chrysanthemen kümmerte.
    Ohne hinter sich zu sehen, warf sie trockene Blüten in einen Eimer. In ihrem kurzen braunen Haar leuchteten im Sonnenschein rote Highlights auf. Ihre Schultern und Hüften waren so schmal wie die eines jungen Mädchens.
    Sie strahlte eine Zerbrechlichkeit aus, die entschieden zu feminin für die Arbeit war, die sie machte. Am Gürtel hing eine Gartenschere, und die Ärmel ihres Shirts waren aufgekrempelt und gaben den Blick auf gebräunte Arme frei.
    Als hätte sie gespürt, dass sie beobachtet wurde, schaute sie über die Schulter.
    Echte Freude huschte über ihre zarten Züge.
    „Schön zu sehen, dass meine Mutter dich nicht klein kriegt.“ Addies Lächeln tat ihm immer gut. Er prostete ihr mit dem Becher zu. „Ich kann mir vorstellen, wie sehr sie sich mit dem Garten anstellt.“
    Aus der

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