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Entscheidung des Schicksals

Entscheidung des Schicksals

Titel: Entscheidung des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Flynn
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gewaltig, doch der Wunsch, sie zu schützen, sie beide vor etwas zu schützen, das alles noch komplizierter machen würde, war noch größer.
    Addie griff nach ihm, als er erst zwischen ihre Beine und dann behutsam in sie hinein glitt und ihnen beiden den Atem raubte. Er wollte sich viel Zeit lassen, wollte jede einzelne Sekunde auskosten. Doch was er wollte, spielte keine Rolle mehr. Er wusste nicht mehr, wo sein Körper endete und ihrer anfing, denn er fühlte nun nichts als die alles andere verschlingende Ekstase, die ihre Seelen miteinander zu verschmelzen schien.

9. KAPITEL
    Das Prasseln des Regens an der Fensterscheibe drang nach und nach in Gabes Bewusstsein. Er war versucht, zwischen Schlaf und Wachsein zu bleiben und das Gefühl völliger Entspannung auszukosten, aber das Bedürfnis, Addie zu sehen, war unwiderstehlich. Er stützte sich auf die Ellbogen. Sie lag unter ihm, die Augen geschlossen, die Wimpern an den geröteten Wangen. Er strich ihr eine feuchte Strähne aus dem Gesicht und legte seine Stirn auf ihre. Er schätzte, dass ihnen eine, vielleicht zwei Minuten blieben, bis die Realität sie einholte. Er wollte jede Sekunde genießen.
    Ihnen blieben weniger als dreißig Sekunden.
    Von Fußboden kam das gedämpfte Läuten seines Handys.
    Er hob den Kopf und sah, wie Addie die Augen aufschlug. Ihre vollen Lippen waren rot und geschwollen. Das Gefühl, sie für immer besitzen zu wollen, durchströmte ihn mit unwiderstehlicher Wucht. Sie hatte sich ihm hingegeben.
    Er konnte es kaum fassen und strich über die kleine Falte an ihrer Stirn. „Wer immer es ist, er kann eine Nachricht hinterlassen.“
    „Bist du sicher, dass du dich nicht melden willst?“
    „Soll ich?“
    „Nein.“
    „Dann tue ich es auch nicht“, murmelte er und beobachtete, wie sie die Augen wieder schloss.
    Sie wich seinem Blick aus. Vielleicht wollte sie auch nur den Moment hinauszögern, in dem sie das Bett verlassen würden. Solange sie in seinen und er in ihren Armen lag, mussten sie sich nicht dem stellen, was unweigerlich kommen würde.
    Er wollte nicht darüber nachdenken, was es war, und ließ die Finger durch ihr weiches Haar gleiten.
    „Geht es dir gut?“ fragte er und nahm kaum wahr, dass das Läuten aufgehört hatte. Als er fühlte, wie sie tief einatmete, hob er sich ein wenig weiter von ihr ab, damit sie mehr Luft bekam.
    Addie wusste nicht, ob es ihr gut ging oder nicht. Sie wollte nicht darüber nachdenken. Sie wollte nur liegen bleiben, Gabes Nähe und sein Gewicht spüren und sich jede Einzelheit dieses Gefühls für immer einprägen.
    Das Läuten setzte wieder ein, und dieses Mal erschien es ihr lauter und dringlicher.
    Gabes Finger verharrten.
    „Vielleicht solltest du ihn doch entgegennehmen“, murmelte sie. „Es klingt, als würde jemand dich unbedingt sprechen wollen.“
    Er zögerte lange genug, um ihr noch einmal durchs Haar zu streichen, bevor er nach unten griff und unter der auf dem Boden verstreuten Kleidung nach dem hartnäckigen Störenfried tastete.
    Den Blick aufs Display gerichtet glitt er wieder über Addie. „Meine Sekretärin“, murmelte er und klappte das Handy auf. „Hi, Donna“, sagte er. „Gibt es ein Problem?“
    Sofort ahnte Addie, dass es so war. Die Anspannung in ihm veränderte sich.
    Sie behielt Recht. Er rollte sich zur Seite und nahm seine Uhr vom Nachttisch.
    „Ja, tun Sie das“, sagte er stirnrunzelnd. „Geben Sie sie einfach beim Türsteher ab.“ Seine tiefe Stimme wurde leiser. „Sie auch. Danke.“
    Er klappte das Handy zu.
    „Ich muss um acht eine Ansprache halten“, sagte er, bevor Addie fragen konnte, was los war. Ihm blieben noch genau neunzig Minuten, um nach Richmond zurückzukehren, einen Smoking anzuziehen und die Rede zu Ende zu schreiben, auf die er sich nicht hatte konzentrieren können. „Ich habe die Notizen dafür im Büro vergessen. Donna bringt sie vorbei.“
    Addie setzte sich auf. „Du hast um acht einen Termin? Heute Abend.“ Sie schaute auf seine Uhr. „Wo?“
    „Im Presseclub in Richmond.“ Sein Gesicht war besorgt. „Ich muss gehen. Ich kann jetzt nicht mehr absagen.“
    Ihre Hand legte sich fester um die Decke, die sie mit sich gezogen hatte.
    „Natürlich nicht.“
    Er wusste, dass sie ihn verstand. Eine Absage in letzter Minute würde seinen Gegnern noch mehr Munition liefern.
    Aber er konnte nicht einfach aufstehen und Addie hier zurücklassen.
    „Komm mit zu mir.“ Über das, was passiert war, würde er später

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