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Entscheidung des Schicksals

Entscheidung des Schicksals

Titel: Entscheidung des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Flynn
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nachdenken.
    Jetzt hatte er keine Zeit. „Du kannst mir unterwegs bei der Rede helfen. Sie ist erst halb fertig.“
    Es war nicht Gabes Art, so unvorbereitet zu sein. Er plante stets voraus.
    Doch als sie fünfzig Minuten später am Fußende seines Betts saß, in Jeans und dem blauen Pullover, den sie hastig übergestreift hatten, bevor sie aus dem Hotel und zu seinem Wagen gerannt waren, wusste sie, dass er nicht mit dem gerechnet hatte, was an diesem Nachmittag geschehen war.
    Genauso wenig wie sie.
    „Was kann ich sagen, das nicht jeder Redner bei solchen Gelegenheiten schon ein paar hundert Mal gesagt hat?“ rief er über das rauschende Wasser hinweg.
    Er hatte sich rasiert, während sie das, was sie sich auf der Fahrt notiert hatte, und die Aufzeichnungen aus seinem Büro in eine sinnvolle Reihenfolge brachten.
    Jetzt waren sie dabei, der Rede den letzten Schliff zu geben.
    „Ich habe keine Ahnung, was jeder Redner sagt“, erwiderte sie und versuchte, nicht daran zu denken, dass er nackt und nass auf der anderen Seite der beschlagenen Scheibe stand. Zwischen dem Schlafzimmer und dem Bad war keine Tür, sondern ein Durchgang, durch den Addie einen langen Waschtisch aus schwarzem Marmor, einen großen Spiegel und eine Ecke der geräumigen Duschkabine sehen konnte.
    Abrupt hörte das Rauschen auf.
    „Du könntest über den SteinimWasserEffekt reden“, schlug sie vor. „Darüber, wie das Handeln eines Einzelnen das aller anderen beeinflusst. Oder darüber, dass nur der sich über ein Problem beklagen darf, der an der Lösung mitarbeitet.
    Oder wäre das auch zu abgegriffen?“
    Die Tür der Duschkabine öffnete sich. Dampf drang heraus, gefolgt von Gabes Arm, als er nach einem Handtuch griff. Dann erschien er selbst, das Tuch um die Hüften geschlungen. Tropfen rannen über seine Brust und den Bauch und verschwanden im Frottee.
    Addie musste mehrmals schlucken, während er sich das Haar abtrocknete.
    „Vermutlich. Aber es gefällt mir“, sagte er. „Das bringt etwa eine Minute. Wie weit bin ich damit?“
    „Siebzehn Minuten“, antwortete sie und notierte die beiden neuen Gedanken.
    „Dann habe ich noch drei.“
    „Dad hat immer gesagt, dass man der Verantwortung von morgen nicht entgehen kann, indem man sich vor der heutigen drückt. Das könntest du mit den Leuten verbinden, die etwas tun, anstatt sich nur zu beklagen.“
    „Das ist von Abraham Lincoln.“
    „Tatsächlich?“
    „Ja. Aber es ist gut. Schreib es auf, ja? Es passt zu dem, was dein Dad über die Feldarbeit gesagt hat, ohne die es keine Ernte gibt.“
    Addie notierte das Zitat auf einer Karteikarte. Ihr Dad hatte auch gesagt, dass ein Mensch, der um Regen betet, nicht über den Schlamm jammern darf. Sie hatte die unglaublichen Momente in Gabes Armen gewollt, aber bald würde sie sich wieder der bitteren Realität stellen müssen. „Wie willst du schließen?“ rief sie.
    „Ich werde etwas über die Leute sagen, die für ihre ehrenamtliche Arbeit ausgezeichnet wurden. Das kann ich improvisieren. Tu mir einen Gefallen, ja?“ Er klang, als wäre er in einem Schrank verschwunden. „Nummerier die Karten.
    Dann kann ich sie leichter wieder ordnen, falls sie mir herunterfallen.“
    Sie sah auf die Uhr. Wenn Gabe nicht in spätestens fünf Minuten aufbrach, würde er zu spät kommen. Er hatte keine Zeit, sie zum Hotel zurückzufahren. Sie würde sich ein Taxi leisten müssen.
    Gabe betrat das Schlafzimmer, die Smokingjacke über einem Arm. Das winzige Stück Papier an seiner Wange bewies, wie hastig er sich rasiert hatte. Als er mit den Manschettenknöpfen fertig war, zog er die Jacke an, schaute auf die Uhr und verzog das Gesicht.
    Addie war bereits aufgestanden. Um keine Zeit zu verlieren, nahm sie die Karten vom Bett und gab sie ihm, als sie das Schlafzimmer verließen.
    „Ich rufe mir unten ein Taxi“, sagte sie auf dem Weg durch den großzügigen Wohnbereich. „Wie lautet die Adresse?“
    „Das brauchst du nicht. Die Veranstaltung dauert höchstens zwei Stunden“, erwiderte er, als er das halbrunde Foyer mit dem grauen Marmorboden und dem modernen Kronleuchter erreichte und einen schwarzen Mantel anzog. „Bleib.
    Bitte“, sagte er und drehte sich zu ihr um.
    Ohne eine Antwort abzuwarten, senkte er den Kopf und küsste sie.
    „Wartest du auf mich?“ fragte er danach.
    Sie nickte atemlos.
    „Gut“, sagte er zufrieden und öffnete die Tür. „Geh nicht ans Telefon und mach niemandem auf. Okay?“
    Das Gefühl, etwas

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