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Entscheidung in Cornwall

Entscheidung in Cornwall

Titel: Entscheidung in Cornwall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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spielen. Sie wehrte sich nicht gegen diesen Kuss, doch Brian wollte nicht, dass sie passiv blieb. Wollte, dass sie mehr von ihm forderte.
    Und von ihrem Verlangen, ihrer Leidenschaft getrieben, forderte sie mehr. Sie fühlte die Berührung seiner Hände durch den dünnen Stoff – und dann streichelten seine Finger die bloße Haut ihres Nackens. Es war ein ungeheuer sinnliches Gefühl.
    In ihrem Kopf schienen unzählige Empfindungen miteinander zu verschmelzen. Noch waren die Erregung und das Machtgefühl nicht abgeklungen, die sie während des Konzerts beherrscht hatten. Der süße Duft der Blumen machte sie schwindlig. Die Kraft, mit der Brian seinen Körper an den ihren presste, und ihr eigenes Begehren, das viel stärker und viel drängender war, als sie es sich vorgestellt hatte – all das zusammen überwältigte sie.
    »Brian«, flüsterte sie an seinen Lippen. Sie wollte ihn, wollte ihn mit jeder Faser ihres Körpers und hatte doch Angst.
    Brian schob sie ein Stückchen von sich fort und sah sie eindringlich an. Ihre Augen waren wie durchsichtiges Glas. »Du bist schön, Ramona«, sagte er. »Eine der schönsten Frauen, die ich kenne.«
    Ramona war unsicher auf den Beinen und bemühte sich, ihr Gleichgewicht wiederzufinden, ohne sich an Brian festhalten zu müssen. Sie trat noch einen Schritt zurück und stützte die Hände auf den Tisch, auf dem ihre Gläser standen.
    »Nur eine der schönsten Frauen?«, fragte sie herausfordernd und hob ihr Glas.
    »Ich kenne sehr viele Frauen.« Mit einem übermütigen Lachen trank er ihr zu. »Warum schminkst du dich nicht ab, damit ich dich sehen kann?«
    »Hast du eine Ahnung, wie lange ich still sitzen musste, bis das ganze Zeug aufgetragen war?« Sie ging zum Toilettentisch und verteilte Reinigungsmilch auf dem Gesicht. Ihr innerer Aufruhr legte sich allmählich. »Angeblich habe ich bildschön und verführerisch ausgesehen.«
    »Du machst mich nervös, wenn du wunderschön bist, und verführerisch würde ich dich auch in einem Sack finden.«
    Ramona sah ihn durch den Spiegel an. Seine Miene war ungewöhnlich ernst. »Ich glaube, das war ein Kompliment«, sagte sie, verrieb die weiße Lotion über ihr ganzes Gesicht und fragte spitzbübisch: »Bin ich jetzt auch verführerisch?«
    Brian erwiderte ihr Lächeln, ließ dann den Blick über ihren bloßen Rücken bis zu ihrem festen Po gleiten, der in der engen Hose sehr reizvoll wirkte, und sagte: »Du sollst nicht nach Komplimenten fischen, Ramona. Die Antwort ist zu eindeutig.«
    Mit weichen Tüchern begann sie die Reinigungsmilch und mit ihr das Bühnen-Make-up vom Gesicht zu wischen. »Es war schön, wieder einmal mit dir zu singen, Brian«, sagte sie und griff, nachdem sie ganz abgeschminkt war, zu ihrem Champagnerglas. »Mit dir zu singen war für mich immer etwas Besonderes. Und das hat sich nicht geändert.« Er sah, dass sie ein paar Sekunden unentschlossen an der Unterlippe kaute, als wisse sie nicht recht, was sie sagen sollte. »Ich fürchte nur, die Presse wird um dieses Duett viel Wind machen. Wahrscheinlich wird man es in eine Romanze ummünzen, besonders nachdem du es so eigenwillig beendet hast.«
    »Mir hat das Ende sehr gut gefallen.« Brian kam auf Ramona zu und legte ihr zärtlich die Hände auf die Schultern. »Ein Duett sollte immer so enden.« Er bückte sich, küsste sie auf den Nacken, und seine Augen lächelten ihr im Spiegel zu. »Machst du dir wegen der Presse Sorgen, Ramona?«
    »Nein, natürlich nicht. Aber Brian …«
    »Weißt du«, unterbrach er sie, schob mit dem Handrücken ihr Haar zur Seite und presste die Lippen in die zarte Beuge ihres Halses, »diesen Abend sollten wir beide nie vergessen. Merkwürdig, ich muss jetzt so oft an meine Mutter denken, obwohl man euch beide natürlich nicht vergleichen kann. Aber manchmal, wenn du Brian sagst … Als ich ein Junge war«, fuhr er fort, »und sie nannte mich in diesem Ton ›Brian‹, dann wusste ich, was die Stunde geschlagen hatte. Was immer ich angestellt hatte, sie war dahintergekommen, und jetzt wartete die gerechte Strafe auf mich.«
    »Ich könnte mir denken, dass du ziemlich viel angestellt hast.« Ramona zwang sich, leichthin zu sprechen.
    Als sie versuchte, sich von ihm zu lösen, drehte er sie um, sodass sie ihn ansehen musste. »Unzählige Dinge.«
    Er beugte sich zu ihr hinunter, doch anstatt sie zu küssen, wie sie es erwartete, berührte er ihre Mundwinkel mit den Lippen. In dem Bemühen, zu Atem zu kommen und das

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