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Entscheidung in Cornwall

Entscheidung in Cornwall

Titel: Entscheidung in Cornwall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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gegeben hatte – in keiner Beziehung. Hier konnte sie sich ihm nicht widersetzen. Als er mit ihr sang, hatte sie das Gefühl, er sage ihr, dass es keine andere gäbe, nie eine andere gegeben hatte. Es war bewegender als ein Kuss, erotischer als eine Berührung.
    Nachdem das Lied zu Ende war, blieben sie noch einen Moment dicht voreinander stehen.
    Brian sah, dass Ramonas Lippen zitterten, dann zog er sie an sich und küsste sie.
    Sie hätten eher auf einer einsamen Insel als vor Tausenden im Rampenlicht stehen können. Ramona hörte nicht den donnernden Applaus, die Jubelrufe, hörte nicht, dass man ihrer beider Namen schrie. In der einen Hand das Mikrofon, legte sie die Arme um Brian. Blitzlichter flammten auf wie kleine Feuerwerke, doch Ramona sah sich in einer samtenen Dunkelheit gefangen. Sie verlor jedes Gefühl für die Zeit. Der Kuss mochte Stunden, Tage oder nur Sekunden dauern – sie wusste es nicht. Doch kaum hatten sich seine Lippen von den ihren gelöst, war ihr, als habe sie etwas unendlich Kostbares verloren.
    Brian sah die Verwirrung in ihren Augen, die Benommenheit und das Begehren, und er lächelte. »Du bist besser denn je, Ramona«, sagte er und küsste ihr die Hand. »Zu schade, dass du die sentimentalen Nummern nicht lassen kannst.«
    Sie runzelte die Stirn. »Na so was! Du versuchst deinen sinkenden Stern aufzupolieren, indem du mit mir singst, und dann beleidigst du mich.« Hand in Hand verbeugten sie sich vor dem Publikum.
    »Wollen mal sehen, ob du es schaffst, sie jetzt allein bei der Stange zu halten, Darling«, antwortete er. »Ich habe sie ja nur ein bisschen für dich aufheizen wollen, weil ich merkte, dass sie allmählich einschliefen.« Er küsste sie leicht auf die Wange, winkte dann dem Publikum, schlenderte über die Bühne und ging auf der linken Seite ab.
    Ramona lächelte übermütig hinter ihm her und wandte sich dann ihrem Publikum zu.
    »Ein Jammer, dass er’s nie geschafft hat, nicht wahr?«, sagte sie.
    Nachdem die zwei Stunden vorüber waren, hätte Ramona völlig leer sein müssen. Doch sie war es nicht. Sie hatte drei Zugaben gesungen, und als das Publikum noch mehr verlangte, wäre sie nach einem kurzen Zögern wieder hinausgegangen, hätte Brian, der in den Kulissen stand, nicht ihre Hand festgehalten.
    »Sie werden dich die ganze Nacht nicht weglassen, Ramona«, sagte er. Er fühlte, wie ihr Puls jagte, und weil er wusste, wie furchtbar anstrengend zwei Stunden auf der Bühne waren, zwang er sie mit sanfter Gewalt, mit ihm in ihre Garderobe zu gehen.
    Im Flur wimmelte es von Leuten, die ihr gratulierten, sie berührten. Hin und wieder gelang es einem Reporter, sich mit Hilfe seiner Ellbogen zu ihr durchzudrängen und ihr eine Frage zuzuschreien. Sie antwortete, und Brian gab auch ein paar witzige Kommentare, während er mit ihr unbeirrt auf ihre Garderobe zusteuerte. Sobald sie darin waren, sperrte er sofort die Tür ab.
    »Ich glaube, ich habe ihnen gefallen«, sagte sie ernst, lachte dann und wirbelte von ihm fort. »Ich fühle mich wunderbar!« Ihre Augen leuchteten auf, als sie den Flaschenhals sah, der aus einem Eiskübel ragte. »Champagner?«
    »Ich dachte mir, du brauchst nach einem solchen Flop bestimmt ein bisschen Trost.« Brian zog die Flasche aus dem Eis. »Bald wirst du die Tür aufschließen und mit verschiedenen Leuten reden müssen. Tu mir den Gefallen, und gib dich unbekümmert und fröhlich, mein Schatz.«
    »Ich will mein Bestes tun.« Der Korken knallte, und der weiße Schaum stieg aus dem Flaschenhals.
    Brian füllte zwei Gläser randvoll und reichte ihr eins. »Es war mein voller Ernst, Ramona.« Er stieß mit ihr an. »Du warst nie besser.«
    Ramona lächelte und hob ihr Glas an die Lippen.
    Wieder stieg schmerzliches Verlangen in ihm auf. Behutsam nahm er ihr das Glas aus der Hand und stellte es neben das seine auf den Tisch. »Es gibt etwas, das ich da draußen wohl angefangen, aber nicht zu Ende geführt habe.«
    Ramona war nicht darauf vorbereitet. Obwohl er sie sehr langsam an sich zog und sich viel Zeit ließ, bevor er die Lippen auf ihren Mund presste, war sie nicht darauf gefasst gewesen. Es war ein langer, leidenschaftlicher Kuss, der nach Champagner schmeckte.
    Brians Mund war warm, seine Hände glitten über ihre Hüften, die unter dem dünnen Stoff so deutlich fühlbar waren, als sei sie nackt. Dennoch spürte Ramona, dass er sich eisern beherrschte. Sanft öffnete er ihr die Lippen, und seine Zunge begann in ihrem Mund zu

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