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Entscheidung in Cornwall

Entscheidung in Cornwall

Titel: Entscheidung in Cornwall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Knochen?«
    »Selbstverständlich nicht! Ich wollte mit dir von dem Moment an zusammenarbeiten, in dem man mir das Angebot machte. Es war wirklich nur eine Sache des richtig gewählten Zeitpunkts.«
    »Zug um Zug hast du Zeit und Ort gewählt«, sagte sie leise. »Hast unsere Liebe geplant wie auf dem Schachbrett. Julie hat recht. Ich habe kein Talent für Strategie.« Ramona wandte sich ab, aber Brian hielt sie am Arm fest, bevor sie weglaufen konnte.
    »Ramona?«
    »Wie konntest du nur!« Sie fuhr herum und funkelte ihn böse an. Ihre Augen waren ganz dunkel, ihre Wangen rot vor Zorn.
    Brian kniff die Augen zusammen und musterte sie forschend. »Wie konnte ich was?«, fragte er kühl und ließ ihren Arm los.
    »Wie konntest du das Musical benutzen, um mich hierherzulocken?« Sie zerrte an ihren Haaren, die ihr der Wind ins Gesicht blies.
    »Ich hätte jede Möglichkeit ausgenutzt, um dich zurückzubekommen«, antwortete Brian. »Und ich habe dich nicht hergelockt, Ramona. Ich habe dir immer die Wahrheit gesagt.«
    »Nicht die ganze Wahrheit«, entgegnete sie.
    »Vielleicht«, stimmte er zu. »Darin sind wir beide gut, nicht wahr?« Er berührte sie nicht, doch sein Blick wurde eindringlicher. »Warum bist du so zornig? Weil ich dich liebe? Oder weil ich dich zu der Einsicht gezwungen habe, dass du mich liebst?«
    Ramona ballte die Fäuste und wich ein Stück von Brian zurück. »Mich kann niemand zu etwas zwingen! Ich hasse es, manipuliert zu werden. Ich führe mein eigenes Leben, treffe meine Entscheidungen selbst.«
    »Ich glaube nicht, dass ich das für dich getan habe.«
    »Nein, du hast mich nur so lange freundlich an der Nase herumgeführt, bis ich das wählte, was für mich am besten war.« Sie wandte sich ihm wieder zu, und jetzt bebte ihre Stimme vor Zorn. »Warum konntest du nicht aufrichtig zu mir sein?«
    »Du hättest mich nicht einmal in deine Nähe gelassen, wenn ich ganz aufrichtig zu dir gewesen wäre. Ich habe meine Erfahrungen mit dir, vergiss das nicht, mein Schatz.«
    Ramonas Augen blitzten. »Sag mir nicht, was ich getan oder nicht getan hätte, Brian. Du steckst nicht in meinem Kopf.«
    »Nein, du hast mir den Zutritt ja immer verwehrt.« Er holte eine Zigarette heraus, wölbte die hohle Hand um das Streichholz, zündete die Zigarette an und inhalierte nachdenklich den Rauch. »Sagen wir, ich war damals nicht in der Stimmung, ein Risiko einzugehen. Findest du diese Erklärung besser?«
    Sein kühler, gleichgültiger Ton fachte ihren Zorn nur umso mehr an. »Du hattest nicht das Recht!«, fuhr sie ihn an. »Du hattest nicht das Recht, mein Leben auf diese Weise zu verplanen. Wer hat dir gesagt, ich müsse nach deinen Regeln spielen, Brian? Wann bist du zu dem Schluss gekommen, ich sei unfähig, selbst zu planen?«
    »Wenn du wie eine vernünftige Erwachsene behandelt werden möchtest, wäre es vielleicht ganz gut, dich auch so zu benehmen«, sagte er mit trügerisch sanfter Stimme. »Im Moment bist du nämlich erstaunlich kindisch. Ich habe dich nicht unter falschen Voraussetzungen hierhergebracht, Ramona. Wir hatten die Musik zu einem Musical zu schreiben, und hier hatten wir die nötige Ruhe dazu. Ich dachte auch, dass du dich gerade hier wieder daran gewöhnen könntest, mit mir zusammen zu sein. Ich wollte dich wiederhaben.«
    »Du dachtest. Du wolltest!« Ramona warf den Kopf zurück. »Wie unglaublich selbstsüchtig! Und was ist mit meinen Gefühlen? Glaubst du, du kannst aus meinem Leben verschwinden und wieder auftauchen, wie es dir gerade passt?«
    »Wenn ich mich recht erinnere, hast du mich hinausgestoßen.«
    »Du hast mich verlassen.« Plötzlich schossen ihr Tränen in die Augen und blendeten sie. »Nie hat mir etwas so wehgetan wie das. Nie!« Die Tränen liefen ihr über die Wangen. »Ich will verdammt sein, wenn ich das noch einmal zulasse. Du bist wortlos gegangen.«
    »Was ich zu sagen gehabt hätte, hätte dir wahrscheinlich nicht gefallen.« Brian warf den Zigarettenstummel über die Mauer. »Nicht nur du wurdest an jenem Abend verletzt. Wie, zum Teufel, sollte ich vernünftig sein, wenn ich nicht ein wenig räumlichen Abstand von dir gewann? Wäre ich in deiner Nähe geblieben, hätte ich dir die Zeit nicht geben können, die du zu brauchen schienst.«
    »Zeit?«, wiederholte Ramona, während ihr die Gedanken durch den Kopf rasten. »Du hast mir Zeit gegeben?«
    »Du warst ein Kind, als ich ging«, sagte er kurz. »Ich hoffte, dich als Frau wiederzufinden, als ich

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