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Entscheidung in Gretna Green

Entscheidung in Gretna Green

Titel: Entscheidung in Gretna Green Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: DEBORAH HALE
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gelungen war, ihn zu wecken.
    Aber irgendetwas – vielleicht ihr Duft, die Wärme ihres Körpers, der sich an ihn schmiegte – war in seinen Schlaf gedrungen. Dieses dämmrige Ahnen ihrer Nähe hatte ihm köstliche Träume beschert, und er hatte so gut geschlafen wie lange nicht.
    Felicity hingegen schien eine unruhige Nacht verbracht zu haben. Als sie am frühen Morgen die Kutsche bestiegen hatten, war es grade hell genug gewesen, dass Hawthorn die dunklen Schatten unter ihren Augen hatte erkennen können. Später, als sie in rascher Fahrt die flache grüne Ebene von Cheshire durchquerten, hatte Felicity sich immer wieder die Augen gerieben und ein Gähnen unterdrückt.
    Und als sie die von Ruß geschwärzten Außenbezirke von Manchester passierten, war sie einsilbig geworden, ihr Kopf war immer wieder an seine Schulter gesunken. Bald ließen ihre flachen, gleichmäßigen Atemzüge ihn wissen, dass sie eingeschlafen war.
    Hawthorns Herz war erfüllt von seiner Liebe zu ihr, doch gleichzeitig nagten Zweifel an ihm. Durfte ein Mann wie er hoffen, eine Frau wie Felicity glücklich zu machen … ein ganzes Leben lang? Und wenn er scheiterte, wie unglücklich würde er sie beide machen?
    Er wagte keine der beiden Fragen zu beantworten und starrte mit leerem Blick in die sich stetig verändernde vorüberziehende Landschaft hinaus. Wenn nur Felicity endlich die Augen aufschlüge, seinen Namen flüsterte und all seine Zweifel vertriebe.
    Grundgütiger, was war das? Er erschrak heftig , als ihre schlaffe Hand an seinem Schenkel sich zu bewegen begann und eine sengende Hitze in seine Lenden jagte.
    Er wandte sich ihr zu, in der Erwartung, sie schaue mit einem sündigen Lächeln zu ihm auf. Aber sie schlief immer noch.
    Hatte er sie bei einem lüsternen Traum ertappt? Oder gab sie nur vor zu schlafen?
    Wie auch immer, er schob seine Hand zwischen die ihre und die empfindsame Innenseite seines Schenkels. Das half aber nicht viel. Noch immer bewegte sie ihre Finger, und seine Leidenschaft wuchs weiter.
    Es kostete ihn große Überwindung, ihren Arm zu nehmen und auf ihren Schoß zu schieben. Dabei kribbelte es ihn in den Fingern, auch seine Hand dort ruhen zu lassen.
    Um die Flammen seiner ungehörigen Wollust zu ersticken, zwang er seine Gedanken, sich mit möglichst langweiligen Dingen zu beschäftigen – er zählte Bäume und Häuser, die draußen vorbeizogen, addierte Zahlenreihen, rief sich die seichten Gespräche der Kurgäste in Bath in Erinnerung.
    Er konnte sich das aufgeregte Schnattern der feinen Gesellschaft lebhaft vorstellen, falls etwas davon durchsickerte, was er und Felicity in den letzten Tagen erlebt hatten.
    Sosehr er sich auch bemühte, diese Bedenken mit der Geringschätzung abzutun, die sie verdienten, es wollte ihm einfach nicht gelingen. Wieder krochen Zweifel in ihm hoch.
    Was hatte er denn schon zu bieten außer seinem guten Ruf? Keinen Titel. Kein Vermögen. Er durfte diesen Ruf also nicht aufs Spiel setzten. Nicht nur seinetwegen, er durfte keine Schande über seine Familie bringen.
    Als aber Felicitys Hand sich erneut an seinen Schenkel stahl und sein Verlangen wieder entfachte, fielen Bedenken und Scham von ihm ab. Sehnsüchtig suchte er ihre Lippen, während er mit einer Hand unter ihren Umhang schlüpfte und vorsichtig ihren Busen streichelte.
    Mit einem spitzen Laut schlug Felicity die Augen auf. Sie hatte also tatsächlich geschlafen.
    „Ich … ich wollte dich nicht wecken.“ Er kam sich vor wie ein Bauerntölpel. „Aber … du hast mich gestreichelt, und ich dachte …“
    Felicity beschwichtigte seine Verlegenheit mit einem herzlichen Lachen. „Entschuldige dich nicht, Liebster. Was immer du dir gedacht hast, ich kann es dir nachfühlen.“
    Und dann schockierte sie ihn bis zur Sprachlosigkeit, indem sie ihm die Hose aufknöpfte, um mit den Fingern ihre sündige Wirkung zu prüfen.
    „Es geschieht nur selten, dass man aus einem anregenden Traum erwacht“, flüsterte sie mit rauchiger Stimme, die Hawthorn ebenso erregte wie das Spiel ihrer tastenden Finger, „um festzustellen, dass der Traum wahr ist.“
    Nachdem sie ihn mit ihrer Liebesfolter beinahe bis zum Bersten erregt hatte, setzte sie sich auf seinen Schoß und begann, an den Knöpfen seines Hemdes zu nesteln und ihn fiebernd zu küssen.
    „Wir … dürfen … nicht weitermachen“, protestierte er in einem Anflug von Vernunft. Aber seine Hände straften ihn Lügen und strichen über ihre verführerischen

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