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ENTSEELT

ENTSEELT

Titel: ENTSEELT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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allein in meinem Haus in Ploiesti wohnte.
    Wie ich schon gesagt habe, erregte er Aufsehen, und wohl nicht nur bei den Bauern. Er wäre bestimmt in Kürze nach Bukarest beordert worden, um sich für seine Taten zu rechtfertigen, wenn es nicht diese gewaltige Explosion gegeben hätte, die ihm und seinen Arbeiten für immer ein Ende setzte. Und was Janos angeht: Ich kann nur vermuten, dass er an einem geheimen Ort in seinem Krug oder seiner Urne lag und auf seine Zeit wartete und auf den vierfingrigen Sohn der Szgany, der ihn finden und retten sollte.
    Ich selbst ... Ich bin einmal dorthin zurückgekommen – ich glaube, das war 1930. Frag mich nicht warum. Vielleicht wollte ich wissen, was noch von meinem Schloss übrig geblieben war. Wenn es bewohnbar gewesen wäre, wäre ich vielleicht sogar wieder dort eingezogen. Aber nein, Janos’ Makel klebte immer noch auf dem Stein, sein Odem war in den Mörtel eingezogen, die verhasste Erinnerung an ihn lag wie ein Schleier über den Ruinen. Das war auch klar, denn Janos war immer noch dort. Doch das wusste ich damals nicht.
    Aber weißt du was? Ich glaube, am Schluss ist Janos doch näher an das Wesen der Wamphyri herangekommen, als ich mir je hätte träumen lassen. Denn auch wenn ich mich 1930 in den Ruinen nur ganz flüchtig umgesehen habe, habe ich doch Beweise für Experimente gefunden, die ...
    Aber lassen wir das. Wir sind beide erschöpft, und du hörst mir nicht mit deiner vollen Aufmerksamkeit zu. Es geht dir auch nichts verloren – das meiste weißt du jetzt, und den Rest erfährst du ein andermal.
    Du hast recht, erklärte Harry. Ich bin müde. Die Anstrengung der letzten Tage, schätze ich. Er schwor sich, dass er auf dem Flug von Athen nach Rhodos schlafen würde.
    Das tat er dann auch.
    Kurz vor der Landung auf Rhodos wurde er wieder wach. Als er aus dem Flugzeug in das gleißende Sonnenlicht hinaustrat und sich mit den anderen Passagieren auf den Weg zu den Zollschaltern machte, spürte er innerlich, dass etwas ganz und gar nicht stimmte. Sein Herzschlag beschleunigte sich unwillkürlich, als er hinter den Schranken der Empfangshalle Manolis Papastamos und Darcy Clarke warten sah. Auch in ihren Gesichtern konnte er lesen, dass etwas nicht in Ordnung war. Denn trotz des Sonnenscheins und der Hitze wirkten sie kalt und bleich.
    Er blickte zu den beiden hinüber und suchte in ihren Gesichtern nach einer Antwort. Als der Beamte ihm seinen gefälschten Pass zurückreichte, riss er ihn ihm fast aus der Hand. Dann eilte er zu den beiden hinüber. Da fehlt ein Gesicht, Sandras, aber das sollte ja auch so sein, denn mittlerweile ist sie doch wieder in London, oder?
    »Ist etwas mit Sandra?«, fragte er, als sie sich gegenüberstanden. Sie sahen ihn an, denn senkten sie die Blicke. »Erzählt«, sagte er. Er fühlte sich erstaunlich ruhig, auch wenn ihm plötzlich eine Zentnerlast auf den Magen drückte.
    Und sie begannen zu erzählen ...
    Einundzwanzig Stunden früher
    Darcy hatte Sandra bis zum Flughafen außerhalb von Rhodos gebracht und war bei ihr geblieben, bis ihr Flug nach London aufgerufen wurde – oder wenigstens beinahe. Im letzten Moment musste er jedoch einem Ruf der Natur folgen. Die Toiletten befanden sich am anderen Ende der Abfertigungshalle, und als er wieder herauskam, musste er quer durch das ganze Terminal laufen, um ihr noch einmal zuzuwinken. Nachdem er endlich einen Platz gefunden hatte, von dem aus er auf die Rollbahn blicken konnte, kletterten bereits die letzten Passagiere die Stufen zur Flugzeugtür empor. Aber er winkte trotzdem. Vielleicht würde sie ihn ja durch eines der Fenster sehen.
    Nachdem der Flieger abgehoben hatte, fuhr er zum Ferienhaus zurück und begann, seine Sachen zu packen. Er wurde von Manolis unterbrochen, der von der Polizeiwache aus anrief. Manolis hatte angeregt, dass Darcy nicht allein bleiben sollte, nachdem Sandra abgereist war. Der griechische Polizist logierte in einem Hotel in der Stadtmitte; dort war Platz genug, und er hatte Darcy eingeladen, ihm Gesellschaft zu leisten. Aber bevor er zur Villa herausfuhr, um Darcy in sein neues Quartier zu bringen, hatte er am Flughafen angerufen und nachgefragt, ob Sandra pünktlich abgeflogen war, denn es kam immer wieder mal vor, dass sich Flüge verspäteten. Und da hatte er erfahren, dass Sandra gar nicht an Bord war, sondern ihren Flug verpasst hatte.
    »Was?« Darcy konnte das nicht glauben. »Aber ich ... ich war doch da. Ich meine, ich war

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