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Entspannt erleben - Babys 1. Jahr

Entspannt erleben - Babys 1. Jahr

Titel: Entspannt erleben - Babys 1. Jahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deutscher Hebammenverband
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und dieser kalt ist. Aber bitte legen Sie kein Fell ins Babybett. Es ist meistens zu warm und stellt daher einen Risikofaktor in Bezug auf den plötzlichen Kindstod dar. Ein Kopfkissen sollten sie frühestens im 2. Lebensjahr einführen. Im ersten Lebensjahr ist dies nicht günstig, da das Kissen die Lage des Kindes negativ beeinflusst. Kinder liegen am besten gerade auf einer nicht zu weichen Unterlage. Unterstützen Sie es in Rückenlage mithilfe einer Handtuchrolle unter den Beinchen. In Bauchlage sollte Ihr Kind nur liegen, wenn Sie es beobachten können.

Gutes Gedeihen – allein mit Muttermilch
    Das Vertrauen in die Stillfähigkeit der Mütter ist in unserer Gesellschaft nachhaltig verloren gegangen. Der Siegeszug der industriell hergestellten Babynahrung war in den 50er- und 60er-Jahren des letzten Jahrhunderts nicht aufzuhalten. Die meisten der heutigen Mütter und Väter wurden nicht oder nur wenige Wochen gestillt. Das Wissen und das Vertrauen in die Stillfähigkeit fehlen heute bei den meisten Eltern und machen das Stillen am Anfang gerne zu einer Hürde.
    Die Weltgesundheitsorganisation WHO sagt: „Stillen ist nicht besser als Flaschennahrung, es hat keine Vorteile, sondern es ist die normale, von der Natur vorgesehene Ernährungsform im ersten halben Jahr Ihres Babys. Flaschennahrung hat dagegen Nachteile.“
    Viele Fragen, die sich Mütter stellen, betreffen die Ernährung des Kindes:
Kann ich als Mutter mein Kind stillen und, wenn ja, wie lange?
Reicht meine Milch?
Welche Nährstoffe bekommt mein Kind mit der Milch?
Ist meine Milch auch wirklich das Beste für mein Kind?
Wie organisiere ich das Stillen in meinem Alltag, wenn ich wieder arbeiten gehe oder mehrere Kinder im Haushalt sind?
    Schon während der Schwangerschaft spüren Sie, wie sich sich Ihre Brust auf das Stillen vorbereitet:
Die Milchdrüsen wachsen.
Ein Sekret, ähnlich der Vormilch, wird in den Milchdrüsen der Brust gebildet.
Ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel tritt (eventuell) Vormilch (Kolostrum) aus der Brustwarze.
    Direkt nach der Entbindung verändert sich durch die Geburt des Mutterkuchens (der Plazenta) der Hormonspiegel im mütterlichen Blut, die eigentliche Milchbildung kommt in Gang. Verantwortlich sind die beiden Hormone Prolaktin (für die Milchbildung) und Oxytocin, die als Reaktion auf das Saugen ausgeschüttet werden (für die Milchausschüttung, den sog. Milchspendereflex).
Die Zusammensetzung der Milch
    In den Stunden und Tagen nach der Geburt kommt es zur Bildung der Vormilch (Kolostrums). Das Kolostrum ist in seiner Zusammensetzung den begrenzten Verdauungsmöglichkeiten des Neugeborenen optimal angepasst. Zudem wirkt anregend für die Darmtätigkeit und hilft auf diesem Weg bei der Ausscheidung des Mekoniums. Es enthält weniger Fett (nur drei Prozent), aber deutlich höhere Eiweißanteile (darunter Immunglobulin A) und Laktose (Milchzucker). Während 48 Stunden nach der Geburt die Menge der IGA fällt, steigt Laktose direkt nach der Geburt an.
    Die Veränderung in der Zusammensetzung der Vormilch bis hin zur reifen Frauenmilcherfolgt sehr zügig (in etwa 72 Stunden). Die Muttermilchmenge nimmt stetig zu. Die im Kolostrum enthaltenen Schutzfaktoren schützen Ihr Neugeborenes vor Infektionen. Der sogenannte Milcheinschuss erfolgt in der Regel am 3. Lebenstag Ihres Kindes. Dies kann aber von Frau zu Frau etwas unterschiedlich sein, manchmal dauert es nur 48 Stunden, manchmal 4–5 Tage. Die Milchmenge in den ersten 36 Stunden beträgt etwa 50 ml/Tag und verzehnfacht sich im Laufe der nächsten 36 Stunden bis zu 500 ml bis 600 ml.
    FRAGEN AN DIE HEBAMME
    Corinna mit Hanna, 4 Wochen alt
    „Wie mache ich es mit dem Stillen, wenn ich unterwegs bin?“
    „Stillen in der Öffentlichkeit ist für viele Frauen nicht selbstverständlich. Zunehmend richten Geschäfte und öffentliche Einrichtungen Räume zum Stillen ein. Aber auch wenn Sie im Park unterwegs sind oder sich im Café ein wenig nach hinten setzen, ist Stillen kein Problem. Helfen kann auch eine Jacke, die Sie sich locker über die Schultern hängen, oder ein Tuch, das Sie sachte über Ihr Baby und sich legen. Ich bin sicher, dass Sie schnell für sich eine Möglichkeit finden, überall zu stillen.“
    Verzögerung beim Milcheinschuss kann es geben, weil
die Mutter einen Kaiserschnitt hatte,
an Diabetes erkrankt ist,
die Austreibungsphase übermäßig lang gedauert hat,
die Mutter viel Blut nach der Geburt verloren hat und
Reste des Mutterkuchens in der

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