Entspannt erleben - Babys 1. Jahr
erwiesen, dass Blähungen dem Baby Beschwerden machen.
Kuhmilchallergie. Auch die Kuhmilchallergie hat sich als möglicher Grund für exzessives Schreien nicht bestätigt. Auf keinen Fall sollten Mütter während des Stillens auf Kuhmilch in ihrer Ernährung verzichten oder teure, sog. hypoallergene Milchzubereitungen füttern, die zudem häufig gewechselt werden. Zwar gibt es tatsächlich Säuglinge, die gegen Kuhmilcheiweiße allergisch sind. Allerdings hat das in den seltensten Fällen Schreien zur Folge. Meistens äußert sich eine Nahrungsmittelallergie durch trockene, gerötete und juckende Hautstellen und nicht durch Schreien.
Jungen häufiger als Mädchen. Des Weiteren gibt es keinerlei Hinweise darauf, dass Jungen häufiger untröstlich weinen als Mädchen.
Erstgeborene. Dass Erstgeborene mehr schreien als andere Kinder, ist ebenfalls nicht belegt. Zwar nehmen Mütter von ersten Kindern öfter einen Kinderarzt in Anspruch, Auswertungen von Schreitagebüchern ergaben allerdings, dass es keinen Unterschied zwischen Kindern von Erstgebärenden oder Mehrgebärenden gibt.
Frühgeborene. Genauso wenig entwickeln sich Frühgeborene zwangsläufig zu Schreikindern. Allerdings haben sehr frühe Frühgeborene (32. SSW und früher) ein erhöhtes Risiko, dass sie in den ersten Lebensmonaten exzessiv viel schreien.
Mangelnde Feinfühligkeit. Immer wieder wird mangelnde Feinfühligkeit der Eltern als Grund für das exzessive Schreien angegeben. Die Bemutterung in den betroffenen Familien ist aber keineswegs schlechter als in anderen Familien. Innerhalb einer Familie kann es Säuglinge mit und ohne Schreiprobleme geben.
Die wichtigsten Hilfen
Für die Mütter bzw. Eltern
Haben Sie ein Baby, das viel schreit, so akzeptieren Sie es, so wie es ist. Ihr Kind will Sie nicht ärgern! Es hat es etwas schwerer als andere Babys und braucht Ihre Unterstützung.
Suchen Sie sich praktische Entlastung, z. B. durch eine Haushaltshilfe.
Geben Sie Ihr Kind ab – auch oder gerade vor allem, wenn es schreit; dazu sollten Sie Ressourcen mobilisieren: Partner, Oma, Babysitter.
Suchen Sie sich Gesprächspartner (Hebamme/Arzt) und sprechen Sie über Hilflosigkeit und verbotene Gefühle (Aggressionen gegen das Baby).
Genießen und nutzen Sie schöne Momente (eine gute Wachzeit ermöglicht auch guten Schlaf). Schon ein kurzes friedliches Miteinander stärkt gleichermaßen Mutter und Kind. Es gibt Ihnen und Ihrem Kind schon einen Vorgeschmack darauf, wie es in „besseren Zeiten“ sein wird.
Führen Sie ein Schrei-Tagebuch, um die schönen Momente zu entdecken und versteckte Strukturen zu finden.
Strukturieren Sie den Tag (regelmäßige Rituale wie Spaziergänge, Babymassage oder auch ein wiedererkennbares Wickelritual).
Suchen Sie Kontakte zu Selbsthilfegruppen.
Wenden Sie sich über Ihren Kinderarzt an eine Beratungsstelle.
Lasten Sie sich das Schreien nicht als eigenes Versagen an.
Lassen Sie sich nicht verunsichern: Gut gemeinte Tipps, die bei anderen Kindern (angeblich?) zuverlässig gewirkt haben, können bei Ihrem Kind völlig versagen. Jedes Baby ist ein kleiner Individualist und hat seine eigenen Vorlieben und Abneigungen.
Mein Tipp
Nehmen Sie Ihr Baby fest in den Arm und ziehen Sie sich mit ihm in ein dunkles Zimmer zurück. Sprechen Sie oder singen Sie ihm ein Schlaflied. Sie brauchen Geduld: Kinder, die richtig „außer sich sind“, benötigen manchmal mehr als eine halbe Stunde, um wieder zu sich zu finden.
Die wichtigsten Hilfen für das Baby
Reagieren Sie prompt und angemessen auf das Weinen. Mehrere Untersuchungen bestätigen, dass promptes Reagieren am besten hilft.
Nehmen Sie Ihr Baby mit ins Bett (Co-Sleeping), allerdings nur, wenn es von Ihnen gerne angenommen wird – sonst klappt es nicht und bringt noch mehr Unruhe.
Geben Sie Körperkontakt und tragen Sie Ihr Kind viel umher.
Stillen Sie häufig, denn dies hat einen beruhigenden Einfluss auf Ihren Säugling, während Fütterung nach Plan mit einer Steigerung von Unruhe einhergeht.
Beachten Sie das Schlafbedürfnis Ihres Babys. Die meisten Babys sind übermüdet, da sie oft zu weinen beginnen, wenn sie hingelegt werden und dann doch wieder aufgenommen werden. Hier brauchen Sie als Eltern Unterstützung, um Ihr Baby richtig interpretieren zu lernen. Augenreiben ist ein untrügliches Zeichen von Müdigkeit – und dies ist eine der ganz großen Ausnahmen, in denen ein Säugling sich vielleicht in den Schlaf weinen muss – hier sollte er allerdings auf gar keinen
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