Entspannt erleben - Babys 1. Jahr
Fall allein gelassen werden.
Manche Babys geben während des Halbschlafes einen Kontaktlaut von sich, der mit einer Anwesenheitsgeste seiner Mutter beantwortet werden sollte (z. B. sanftes Streicheln). Nehmen Sie Ihr Baby in diesem Moment nicht hoch, denn Sie wecken es auf und tragen zur weiteren Unruhe bei.
Führen Sie nur ein bis zwei wiederkehrende Beruhigungsrituale ein.
Steigern Sie die Beruhigung langsam: zuerst anschauen, dann berühren und streicheln, dann aufnehmen und halten und schließlich wippen.
Strukturieren Sie Ihren Tag.
Manchen Kindern hilft es, wenn Sie in Tücher eingeschlagen (pucken) werden (siehe → S. 66 ).
Vermeiden Sie, Ihr Kind als „schwierig“ abzustempeln.
Alle genannten Maßnahmen können zur Verbesserung der Situation beitragen, allerdings nur, wenn sie selbstverständlich und von Herzen kommen. Auf jeden Fall sollten Sie nicht zu lange an Ihrem Kind herumdoktern, suchen Sie sich Hilfe bei einer Schreiambulanz!
Trösten
Die Signale Ihres Kindes verstehen
Sie haben sicher anfangs den Eindruck, Schreien sei die einzige Möglichkeit Ihres Kindes, Ihnen zu zeigen, dass seine Bedürfnisse noch nicht befriedigt werden konnten. Aber Ihr Kind sendet Ihnen schon im Vorfeld Signale. In den vorausgegangenen Kapiteln fanden Sie immer wieder Hinweise auf Zeichen, die Ihr Kind Ihnen gibt. Wenn Ihr Kind sich die Augen reibt, möchte es beispielsweise schlafen! Wenn es sich von der Brust, dem Löffel, der Flasche abwendet, dann hat es keinen Hunger.
Trauen Sie Ihrer inneren Stimme und vertrauen Sie Ihrem Kind, dass es weiß, was es will. Anhand von Videoaufzeichnungen, die im Rahmen von Behandlungen bei Schreikindern gemacht wurden, konnten die Eltern selbst erkennen, in welchem Fall sie die Signale ihres Kindes missachteten oder falsch interpretierten. Nehmen Sie sich immer wieder Zeit, Ihr Kind zu beobachten, aber auch sich selbst im Umgang mit Ihrem Kind. Situationen, die schwierig sind und sich immer wiederholen, sind hierzu besonders geeignet.
Die Verständigung mit Ihrem Kind fällt Ihnen in den ersten Wochen vielleicht nicht leicht, da Ihr Baby anfangs noch über keine sprachlichen Fähigkeiten verfügt. Sie als Eltern müssen sich in besonderer Weise bemühen, um sich mit Ihrem Kind zu verständigen. Manchmal haben Sie vielleicht den Eindruck, Sie erlernen eine Fremdsprache ohne Wörterbuch. Ihr Baby versteht anfangs noch nicht die Wörter, die Sie benutzen, kann aber aus der Tonhöhe und der Stimmfärbung durchaus Stimmungen erkennen.
Beim Neugeborenen sind die Zeiten optimaler Aufmerksamkeit flüchtig und unvorhersagbar. Da es seine Kopfhaltung nur mit Mühe kontrollieren kann und nur auf die Entfernung von ca. 20 cm scharf sieht, ist ihm die Zuwendung über das Aufnehmen von Blickkontakt erschwert. Sein Stimmtrakt ist anatomisch noch nicht auf das Hervorbringen artikulierter Laute vorbereitet und es mangelt ihm auch noch an der notwendigen Koordination seiner Atmung und Stimmbänder. Seine Mimik ist zwar im Schlaf lebhaft, im Wachen aber nur ansatzweise kontrolliert.
Wenn Sie mit Ihrem Baby im Bett oder auf dem Boden schmusen und spielen, beobachten Sie, wie es Sie anschaut, wie es auf Ihren Gesichtsausdruck und Ihre Stimme reagiert und wie es Sie zu berühren versucht. Ihr Kind liebt in diesem Alter eher die hohen Töne, die es besser wahrnehmen kann. Vor tiefen Männerstimmen hat es vielleicht sogar manchmal Angst. Bemühen Sie sich, Ihrem Kind Lieder in einer hohen Tonlage vorzusingen.
Je älter Ihr Kind wird, desto deutlicher reagiert es bzw. fordert von Ihnen mehr an Ansprache, an Spielen und Reaktionen. Das Verhalten von Kindern und Eltern kann man als gegenseitigen Spiegel verstehen. Eltern sollen von Anfang an ihre Kinder imitieren und bald werden Kinder ihre Eltern imitieren. Ihr Kind spürt sehr genau die Stimmung, in der Sie sich gerade befinden. Begegnen Sie ihm ausgeglichen und liebevoll, so wird es sich wohlfühlen und glucksen. Sind Sie dagegen gereizt und launisch, wird Ihr Kind ebenfalls unruhig reagieren.
Intuitives Verhalten der Eltern
In allen Kulturen der Welt werden auf bestimmte Signale des Kindes die gleichen Verhaltensweisen gezeigt. Diese werden weitgehend unbewusst ausgeführt und unterstützen die kindliche Verhaltensregulation. Sie können also sicher sein, eine ganze Palette von Verhaltensweisen, die Sie Ihrem Kind gegenüber zeigen, machen Sie intuitiv richtig:
Eltern reden mit Ihrem Kind in einer vereinfachten Sprache, der Ammensprache, die
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