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Entspannt wie ein Buddha

Entspannt wie ein Buddha

Titel: Entspannt wie ein Buddha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Hohensee
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unbegrenzten Raum vorstellen. Geräusche, Düfte, Gefühle, Sichtbares, Gedanken sind Ereignisse, die in diesen Raum eintreten und nach einiger Zeit wieder verschwinden. Mehr passiert eigentlich nicht. Trotzdem fühlen wir uns überfordert, wenn wir uns mit diesen Phänomenen identifizieren, sie furchtbar ernst nehmen, festhalten und nicht wieder loslassen wollen. Manchmal möchten wir auch, dass diese Dinge schneller wieder aus unserem Bewusstsein verschwinden, als sie dies tatsächlich tun. Auch darunter leiden wir dann; denn die Sinneswahrnehmungen und Gedanken haben bis zu einem gewissen Grad ihr Eigenleben. Sie bleiben so lange, wie sie wollen. Unser Wille vermag da oft wenig auszurichten. Deshalb ist es ratsam, einfach weiter ruhig zu beobachten, was passiert.
    Vielleicht haben Sie es schon gemerkt: Im Grunde genommen ist dies die Haltung des Open Focus. Die Aufmerksamkeit ist ein ausgedehnter Raum, der Brennpunkt weit geöffnet. Man ist dabei entspannt, weder konzentriert noch unkonzentriert. Man schläft nicht, döst nicht, ist aber auch nicht erregt oder übererregt. Konzentration wäre Festhalten. Auf Dauer ist dies anstrengend. Je fester man zupackt, desto eher ist man erschöpft. Deshalb muss man irgendwann auch wieder loslassen. Übertragen in das Konzept des Open Focus heißt das, die Aufmerksamkeit erweitern. Salopp ausgedrückt: die Seele baumeln lassen. Wie immer Sie es nennen möchten. Der Buddha nannte es Satipatthana.

2.   Meditieren – aber richtig
    Im stillen Kämmerlein
    Meditation ist eine wertvolle Hilfe, um sich zu entspannen. Der Buddha meditierte täglich mehrere Stunden. Selbst wenn es nicht Ihr Ziel sein sollte, ein Buddha zu werden – wovon ich bei den meisten LeserInnen ausgehe   –, könnte es sich doch für Sie lohnen, wenigstens ein paar Minuten am Tag zu meditieren.
    Probieren Sie es gleich einmal aus. Es dauert nur zehn Atemzüge. Sie schließen die Augen. Dann richten Sie die Aufmerksamkeit auf Ihren Atem. Wo überall spüren Sie ihn in Ihrem Körper? In der Nase? Im Rachenraum? Im Hals? In der Brust? Im Bauch? Vielleicht sogar in den Armen und Beinen? Die Atembewegung reicht weit über die Lunge hinaus. Je sensibler Sie empfinden können, desto stärker spüren Sie, wie der Atem Ihren ganzen Körper sanft bewegt.
    Die Wahrnehmung des Atems ist bei jedem anders. Sie ist sogar von Meditation zu Meditation unterschiedlich. Achten Sie einfach darauf, wie Sie jetzt gerade Ihren Atem spüren. Wie fühlt sich der Einatem an? Und der Ausatem?
    Machen Sie das zehn Atemzüge lang. Zählen Sie einfach den Einatem. Oder – wenn Ihnen das lieber ist – den Ausatem. Falls Sie sich verzählen, ist das egal. Ob Sie zehn, acht oder dreizehn Atemzüge machen, ist für dieses Experiment ohne Bedeutung. Selbst wenn Sie nur einmal bewusst ein- und ausatmen, reicht das für einen ersten Eindruck aus.
    Wie meditiert man nun richtig? Indem man sich nicht zu stark konzentriert. Meditieren Sie im Open Focus. Ihre Aufmerksamkeit richtet sich in erster Linie auf Ihren Atem. Sie dürfen dabei ruhig auch Ihre Gedanken bemerken. Oder Geräusche. Oder Gefühle, zum Beispiel, wenn Sie feststellen, dass Sie unbequem sitzen, und Ihre Sitzhaltung etwas verändern möchten. Aber egal, ob Sie es sich erlauben oder nicht: Sie werden es sowieso tun. Niemand kann für längere Zeit, oft nicht einmal für zehn Atemzüge, das Denken anhalten. (In Bezug auf sehr Geübte kommt es darauf an, was man unter »längere Zeit« versteht.) Jeder registriert früher oder später irgendwelche Geräusche in seiner Umgebung. (Wer das nicht tut, ist vermutlich taub oder tot.) Ich zum Beispiel höre gerade, wie jemand eine Wohnungstür im Hausflur zuschlägt. Vielleicht bellt ein Hund. Oder ein Papagei kreischt. Die meisten von uns wohnen nicht so entlegen, dass es in ihrer Umgebung keinerlei Geräusche gäbe.
    Manche empfinden ihre Gedanken und Gefühle oder die Umgebungsgeräusche als störend. Sie glauben, sie müssten ausschließlich ihr Meditationsobjekt wahrnehmen. Dann ärgern sie sich, wenn das nicht gelingt. Sie glauben, sie machten es falsch, und so weiter und so weiter.
    Wenn Sie dagegen im Open Focus meditieren, entspannen Sie sich. Im Raum Ihrer Wahrnehmung hat alles Platz, auch wenn Ihre Aufmerksamkeit primär auf Ihrem Atem ruht. Alles entsteht und vergeht in diesem weiten Raum der Achtsamkeit. Der Atem kommt und geht. Gefühle entstehen und vergehen. Geräusche tauchen auf und verschwinden wieder. Wenn etwas

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