Entspannt wie ein Buddha
desinteressiert und mal destruktiv verhalten.
Je konstruktiver man auf das eingeht, was das Leben einem bietet, je mehr man sich auf das »Spiel« einlässt, desto mehr Freude hat man daran. Dafür muss man seine ganze Kreativität einsetzen. So wie ein Haufen Holzbausteine zunächst keinen Sinn macht, kann man kraft seiner Kreativität alles Mögliche daraus bauen. Ohne diese schöpferische Energie passiert gar nichts.
Aus dem Leben etwas zu machen, es zu gestalten, in den verschiedenen Formen etwas Sinnvolles zu erkennen: Das ist die Aufgabe, die sich jedem von uns das ganze Leben hindurch stellt. Man kann es sich nicht leisten, stillzustehen. Da die Dinge sich unaufhörlich ändern, gilt es, jeden Tag aufs Neue sich etwas einfallen zu lassen, um etwas Gutes zum Entstehen zu bringen. Von allein passiert gar nichts.
Welche »Dinge« ändern sich? Nun, im Prinzip alles. Das gesamte Universum ist in Bewegung. Die Jahreszeiten wechseln. Wir selbst bleiben nicht dieselben. Als Kind, Jugendlicher, Erwachsener, Alter nimmt man die Welt immer wieder anders wahr. Es stellen sich neue Aufgaben und Herausforderungen. Manchmal stürzt das, was man aufgebaut hat, zusammen. Dann muss man, wie als Kind mit den Bauklötzen, wieder von vorne beginnen.
Während man sein Leben gestaltet – und das heißt vor allem: sich Ziele setzt und daran arbeitet, sie zu erreichen –, begleiten einen die ganze Zeit Gedanken und Emotionen. Sie gehören dazu. Man sollte sie beachten, aber nicht inden Mittelpunkt seines Lebens stellen. Gedanken kommen und gehen. Gefühle entstehen und vergehen. Es lohnt sich nicht, sie allzu ernst zu nehmen. Entscheidend ist vielmehr der Gestaltungsprozess, mit dem man seinem Leben eine Richtung gibt.
Im Grunde genommen ist der Begriff »Sinn« nur eine sehr anspruchsvolle Bezeichnung für das Wort »Ziel«. Dem Leben einen Sinn geben, heißt konkret: sich Ziele zu setzen, die einem etwas bedeuten. Grundsätzlich ist dabei kein Ziel besser als das andere. Es ist Geschmackssache, was einem wichtig ist. Die Wahl der Ziele sollte sich am besten an den eigenen Interessen, Werten und Vorlieben orientieren.
Menschen brauchen Ziele. Sonst macht sich sofort Langeweile breit. Negative Stimmungen treten leichter in den Vordergrund. Deshalb betont die Acceptance and Commitment Therapy die Notwendigkeit, seinem Leben einen Sinn zu geben. Ohne Sinn bei der Arbeit, in Beziehungen und in der Freizeit ist das Leben schwer.
Die folgende Geschichte verdeutlicht das auf dramatische Weise: Ein Kaufmann zieht mit seinen Kamelen durch die Wüste. Plötzlich findet er eine Flasche, die halb aus dem Sand ragt. Als er sie öffnet, erscheint ein Geist. »Was kann ich für dich tun?«, fragt der Flaschengeist. Der Kaufmann ist überrascht und erfreut. Als Erstes wünscht er sich einen riesigen Palast. Im Handumdrehen hat der Geist seine Aufgabe erfüllt. »Was möchtest du noch?«, will der Geist wissen. So wünscht sich der Kaufmann noch viele weitere Annehmlichkeiten, bis ihm nichts mehr einfällt. Er genießt sein frohes Leben, bis er eines Tages den Geist wiedertrifft.Dieser sitzt an einem Feuer und röstet auf einem Spieß einige Kinder. Entsetzt überlegt der Kaufmann, wie er den Flaschengeist anders beschäftigen kann. Er braucht aber nichts mehr. Nach einigem Nachdenken hat er die rettende Idee: Er reißt sich eines seiner krausen Haare aus und bittet den Geist, es glatt zu kämmen. Immer wenn der Flaschengeist am Ende des Haares angekommen ist, kräuselt sich das Haar wieder und er muss von Neuem beginnen. So ist er von nun an beschäftigt und kommt nicht mehr auf destruktive Gedanken.
In der Geschichte stecken mehrere Bedeutungen. Ich möchte diese herausgreifen: Kurzfristige Ziele erschöpfen sich. Schon bald machen sich Überdruss, Langeweile und mitunter sogar destruktives Verhalten bemerkbar. Um dies zu vermeiden, ist es günstig, sich langfristige, im Prinzip nie endende Ziele zu suchen.
Eine Alternative besteht darin, eine Liste kurzfristiger Ziele anzulegen und dafür zu sorgen, dass sie stets gefüllt bleibt. Damit wird das Leben auf eine breitere Basis gestellt und es ist nie langweilig.
Und los geht’s
Es reicht nicht, Ziele zu haben. Man muss etwas dafür tun. Das Handeln ist das Entscheidende. Zwar ist es wichtig, sich seine Ziele gut zu überlegen, damit man wirklich motiviert ist, alle Mühen auf sich zu nehmen, um sie zu erreichen. Letztlich sind Ziele aber nur der Anlass, um sich aufden Weg zu
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