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Entspannt wie ein Buddha

Entspannt wie ein Buddha

Titel: Entspannt wie ein Buddha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Hohensee
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machen. Was dann tatsächlich zählt, sind die Schritte.
    Im Gegensatz zu dem, was viele glauben, geht es im Allgemeinen nicht in erster Linie darum, so schnell wie möglich ans Ziel zu kommen; denn wenn man angekommen ist, muss man sich neue Ziele setzen, um sich wieder auf den Weg machen zu können.
    Manche verstehen nicht, warum viele erfolgreiche Schauspieler, Musiker, Künstler und (andere) freiberuflich tätige Menschen nicht einfach aufhören und sich ausruhen. Aber überlegen Sie einmal: Kann man sich wirklich die ganze Zeit ausruhen? Ruhepausen machen nur dann richtig Spaß, wenn sie mit Phasen interessanter Tätigkeiten abwechseln.
    Das möglichst schnelle Erreichen von Zielen führt nur zu unnötiger Hektik: Man hetzt, um das Ende zu erreichen, ruht kurz aus, setzt sich ein neues Ziel, um sofort wieder ganz schnell anzukommen. Solch eine Lebensweise, die leider weit verbreitet ist, verrät, dass die Bedeutung von Zielen nicht richtig verstanden worden ist. Der Weg ist zwar nicht das Ziel (das Ziel ist das Ziel ist das Ziel!), aber man lebt, während man unterwegs ist. Die Mittel sind nicht egal. Sie machen die Qualität des Lebens aus.
    Überprüfen Sie einmal Ihre Art zu handeln. Neigen Sie dazu, alles möglichst schnell erledigen zu wollen? Haben Sie sehr viele Ziele, die Sie alle unter einen Hut bringen müssen? Oder lassen Sie sich Zeit? Konzentrieren Sie sich auf die wichtigen Ziele? Kennen Sie die Ziele, die Ihnen am meisten bedeuten?
    Wie ich bereits sagte, ist es vorteilhaft, mehrere Ziele zu haben. Aber man braucht nicht unbedingt sehr viele. Wozu sollte man sich mehr Aufgaben stellen, als man entspannt bewältigen kann? Ein Ziel ist notwendig, mehrere sind wunderbar, aber 100   000   Ziele sind ein Horror.
    Mein Rat lautet daher: Konzentrieren Sie sich auf einige wesentliche, langfristige Ziele – und dann genießen Sie die Reise!

5.   Die Kunst, über den Dingen zu stehen
    Selbstverständlich und verblüffend zugleich
    Die Kunst, über den Dingen zu stehen, hat in neuerer Zeit der italienische Psychologe Roberto Assagioli (1888   –   1974) in besonders hervorragender Weise gelehrt. Der Weg dahin beginnt mit der einfachen Frage: Wer bin ich?
    Bei genauer Betrachtung erkennt man Folgendes:
    Ich habe einen Körper, aber ich bin nicht mein Körper. Wie könnte ich meinen Leib wahrnehmen, wenn ich nicht mehr wäre als mein Körper? Wenn ich nur mein Körper wäre, wüsste ich gar nicht, dass ich einen habe. Das, was ich »Ich« nenne, kann die Bewegungen meines Körpers lenken. Diese Instanz registriert, wenn mein Körper müde ist, sich wohlfühlt oder schmerzt. »Ich« kann darauf reagieren und den Körper versorgen.
    Ich habe Gefühle, aber ich bin nicht meine Gefühle. Wiederum gibt es etwas, das die Gefühle bemerkt, was also über sie hinausgeht, was mehr ist als reine Emotion. Nach Assagioli ist die Aussage »Ich bin verärgert« oder »Ich bin zufrieden« ein Fall von falscher Identifikation. Richtig wäre es zu sagen: »In mir ist ein Zustand der Verärgerung« oder »Ich nehme ein Gefühl von Zufriedenheit wahr«. Klingtvielleicht erst einmal etwas komisch, aber denken Sie mal drüber nach. Wenn man sich mit einem Gefühl gleichsetzt, fehlt die Distanz dazu. Es ist kein Raum vorhanden, um dieses Gefühl bewusst wahrzunehmen.
    Ich habe Gedanken, aber ich bin nicht meine Gedanken. Wie könnte ich über meine Gedanken nachdenken, wenn ich eins wäre mit ihnen. Ich kann überlegen, ob ein Gedanke den Tatsachen entspricht. Wenn ich sage: »Es ist fünf Uhr«, kann ich auf meine Armbanduhr schauen und prüfen, ob dies zutrifft. Ist dies nicht der Fall, kann ich meine Aussage korrigieren: »Nein, ich habe mich geirrt. Es ist erst vier.« Solange ich mich vollständig mit meinen Gedanken identifiziere, habe ich keine Möglichkeit, meine Meinungen zu überprüfen.
    Ich habe Wünsche, aber ich bin nicht meine Wünsche. Meine Wünsche ändern sich von Tag zu Tag. Ich bin ihnen nicht ausgeliefert, sondern kann jeden Impuls durch einen anderen ersetzen.
    Ich habe ein Verhalten, aber ich bin nicht mein Verhalten. Ich kann mein Handeln jederzeit ändern. Mag sein, dass ich eine Zeit lang geraucht habe. Aber jetzt tue ich das nicht mehr. Es gibt unendlich viele Verhaltensmöglichkeiten, unter denen ich wählen kann.
    So ließe sich diese Untersuchung noch lange fortsetzen. Stets würde man feststellen, dass man mehr ist als ein einzelner Aspekt seiner Existenz.
    Wer aber bin »Ich« dann? Was

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