Entspannt wie ein Buddha
trotzdem passieren, ist zu verkrampft, um die richtigen Schlüsse aus den Misserfolgen zu ziehen.
Die Gelassenheit des Open Focus erleichtert die Korrektur von Fehlern. Wenn das Verkehrte nicht im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit steht, sondern ein Bewusstsein dafür erhalten bleibt, dass auch das Richtige existiert, ist schon viel gewonnen. Misserfolge stellen nur einen Teil aller vergangenen, gegenwärtigen und zukünftigen Ergebnisse dar. Daneben stehen die Stärken, die Erfolge und die möglichen positiven Entwicklungen.
Genau betrachtet, sind Fehler kein Problem. Sie liefern Informationen und sind damit Bestandteil eines Feedbacksystems, das uns sagt, ob ein Verhalten erfolgreich war oder nicht. Entsprechend den einlaufenden Informationen korrigiert man sein Verhalten, wenn nötig, oder hält einfach weiter den Kurs. Das ist alles. Kein Drama, kein Stress.
Problematisch können nur die Reaktionen auf Misserfolge sein. Wenn man einen der oben genannten Denkfehler macht, kommen einem Mängel leicht wie Katastrophen vor. Zu den typischen schädlichen Reaktionen gehören Übertreibungen, Verallgemeinerungen, das Vorhersagen einer ungünstigen weiteren Entwicklung sowie das Herunterspielen aller bisherigen Erfolge. Aber auch solche Denkfehler sollte man nicht dramatisieren. Man kann lernen, sie zu korrigieren. Dann sehen Fehler nur noch halb so schlimm aus und die Zukunft kann trotzdem positiv sein.
Loslassen ist leichter gesagt als getan
Ich staune immer wieder darüber, mit welcher Vehemenz sich verschiedene Therapieschulen gegeneinander abgrenzen. Obwohl sie doch auf ein gemeinsames Ziel hinarbeiten, legen sie größten Wert darauf, ihren Weg als den allein selig machenden hinzustellen.
Mir scheint das völlig unnötig. Ziehen wir einen Vergleich mit den Fitnesssportarten. Das gemeinsame Ziel besteht darin, eine bessere Ausdauer zu erreichen. Dabei ist es vollkommen egal, ob man zu diesem Zweck läuft, schwimmt oder Rad fährt. Es macht keinen Sinn, das eine über das andere zu stellen. Manche bevorzugen es, zu schwimmen. Andere joggen lieber. Die Nächsten halten sich mit Tanzen fit. Was jemand wählt, ist reine Geschmackssache.
Aber natürlich trifft man in jedem Bereich auf konkurrierende Schulen. Einige Fitnesstrainer wollen einem weismachen, dass nur ihre Methode wirksam ist. Das hat meist allein mit dem Geschäft zu tun. Es geht um Geld, Macht, Einfluss und Status. Alle kämpfen um Kunden.
Denken Sie an die verschiedenen Religionen. Eigentlich ist das Wesentliche bei allen die Liebe zur Schöpfung und die Quelle allen Seins. Aber gleich dahinter beginnt die Konkurrenz. Gibt es einen oder mehrere Götter? Ist Gott ein Mann, eine Frau, weder das eine noch das andere oder beides und noch viel mehr? Welche Riten müssen beachtet werden? Müssen Nichtgläubige bekehrt werden? Letztlich existieren mehr Fragen als Antworten und viele Menschen sind daher ziemlich verwirrt.
Aus dieser Verwirrung kann man sich befreien, indem man Mittel und Ziele auseinanderhält. Fitness ist das Ziel. Rad fahren, Schwimmen und Laufen sind verschiedene Mittel, um es zu erreichen. Liebe und die Quelle des Lebens sind das Ziel. Die verschiedenen Religionen sind das Mittel zu diesem Zweck. Die Riten sind zweitrangig gegenüber der Erhabenheit des Ziels.
In diesem Buch ist Entspannung das Ziel. Bisher habe ich Ihnen gezeigt, wie Sie dem näher kommen können, indem Sie eine weite gegenüber einer engen Aufmerksamkeit bevorzugen, entsprechend meditieren und Ihre Stress erzeugenden Gedanken durch gelassenere Sichtweisen ersetzen.
Jetzt möchte ich Ihnen noch eine andere Art präsentieren, wie Sie mit Ihren negativen Gedanken und Gefühlen umgehen können.
Man kann sich seine Denkfehler – das sind die Übertreibungen und die unbedingten Forderungen – bewusst machen und korrigieren. Man kann sie aber auch einfach links liegen lassen!
Zweifellos hat es Vorteile, sich klar darüber zu werden, was man denkt. Dadurch erkennt man, wie oft man sich vollkommen Unsinniges einredet. Man merkt sofort, wenn man anfängt, Katastrophenphantasien zu entwickeln, anstatt sich an die Tatsachen zu halten. Es fällt einem auf, dass man Positives abwertet und Negatives in den Mittelpunkt stellt. Indem man sich falsche Denkweisen bewusst macht, wird es möglich, bessere Alternativen zu finden.
Der Nachteil dieser Methode liegt allerdings darin, dass man dabei zu viel denkt und zu wenig handelt. Das Innenleben,das manche Menschen ohnehin schon zu
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