Entspannung lernen und lehren
Übungen und mehr und mehr auch in Ihrem sonstigen Leben. Dies ist unabdingbar nötig, damit Sie überhaupt erkennen, wann ein Problem auftritt und was dahinter steckt. Das Erkennen ist ein wichtiger Teil der Lösung. Natürlich gehört auch die Möglichkeit der Ablenkung zu Ihrem Werkzeugkasten – Sie sollten diese jedoch ganz bewusst einsetzen. Als ein Werkzeug neben vielen, die Ihnen zur Verfügung stehen.
Entspannung bzw. eine entspannte Lebensweise lässt sich nicht erzwingen. Hier ähnelt Sie dem Einschlafen: Sie können die Voraussetzungen schaffen, aber dann sollten Sie loslassen. Manchmal merken wir anfangs gar nicht, dass wir verspannt sind. Ein verspanntes Körperteil kann sich subjektiv entspannt anfühlen, fasst man aber darüber, stellt man fest, dass die Stelle verhärtet ist. Das bedeutet: Lernen Sie Entspannung ganz neu. Beobachten Sie einfach, was während der Übungen in Ihnen geschieht.
Was gibt es noch alles für Möglichkeiten, den hilfreichen Rahmen dafür zu schaffen?
Möglichkeit 1 – Anfängergeist
Wir sollten lernen, mit den Augen des Kindes zu sehen, mit den Ohren des Kindes zu hören, mit dem Herzen des Kindes zu fühlen.
Alfred Adler, österr. Psychiater und Psychologe, 1870-1937
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Seien Sie offen dafür, dass etwas Positives in Ihrem Leben passieren kann. Lassen Sie die Überzeugung fallen, dass Sie schon wissen, wo es langgeht, langgehen sollte oder was am besten für Sie ist. Die besten Ergebnisse bei den Übungen erreichen oft Menschen mit einer skeptischen, aber aufgeschlossenen Bewusstseinshaltung und mit dem Wissen, dass manche Entwicklung ihre Zeit braucht und entsprechende kontinuierliche Übung vonnöten ist.
Übertriebener Optimismus verbunden mit romantischen Wunschvorstellungen ist genauso leicht zum Scheitern verurteilt wie eine negative Grundhaltung à la »Das bringt ohnehin alles nichts«.
Darüber hinaus gilt es die Geisteshaltung zu entwickeln, als würden wir alles zum ersten Mal sehen oder hören. Nur so lässt sich die wunderbare Vielfalt der alltäglichen Dinge erfahren, nur so machen wir uns in jedem Moment das Wunder unseres Lebens bewusst. Und wenn Sie sich dessen bewusst sind, verlieren viele Dinge ihre Bedeutung bzw. ihren Schrecken. Der Anfängergeist hilft auch beim Dranbleiben. Denn mit dem Anfängergeist sind die Übungen wesentlich kurzweiliger, interessanter und effektiver. Gehen Sie doch einmal spaßeshalber davon aus, dass heute DER TAG sein könnte, bei dem das passiert, was Sie sich immer erträumt haben. Das hilft sehr bei der Realisierung des Anfängergeistes.
Sie werden auch bei Ihren Mitmenschen bislang ungesehene Eigenheiten bemerken, wenn es Ihnen gelingt, diesen unvoreingenommen gegenüberzutreten. Schauen Sie einfach, was Ihnen in dieser Geisteshaltung alles zuteilwird. Ihnen werden mit Sicherheit bei den banalsten Dingen völlig neue und interessante Aspekte begegnen, wenn Sie diese ohne Ihre Meinungen, Beurteilungen oder Gewohnheiten erfahren können.
Möglichkeit 2 – Weniger bewerten
Im täglichen Leben rattert unser Geist den ganzen Tag und beurteilt nahezu jede Situation. Die Einteilungen reichen von »gut für uns« über neutral bis schlecht. Diese Bewertung der Ereignisse kostet eine Menge Kraft, lässt uns in unserem Gefühlsleben hin und her schwanken und verhindert damit eine Menge Positives in unserem Leben. Menschen und Situationen ständig zu bewerten beansprucht unnötig Energie und ist dadurch ein (negativer) Stressfaktor.
Wir sind in unserem täglichen Leben kaum mehr unmittelbaren Gefahren ausgesetzt. Von daher können wir uns eine neutrale Beobachterposition durchaus erlauben. Und diese Sichtweise wird eine Menge zu Ihrem inneren Frieden beitragen. Prüfen Sie, ob dies eine Möglichkeit für Sie ist, auf einfachem Wege mehr Frieden in Ihr Leben zu integrieren.
Möglichkeit 3 – Ohne Ziel
Darüber hinaus ist es auch entspannend, »ziellos« zu sein. Einfach nur achtsam im Augenblick zu leben. Wenn Sie solch einer Geisteshaltung für eine gewisse Zeit am Tag frönen, werden Sie aus diesen Zeiten wertvolle Regeneration gewinnen. Und wahrscheinlich werden Sie auch Dinge bemerken oder Lösungen finden, die Sie ansonsten nie gesehen hätten.
Möglichkeit 4 – Geduld und Akzeptanz pflegen
Zuviel der Sorge tut nicht gut,
macht bleich und dürr und dünnt das Blut.
Ein Narr, der nicht will lassen schlendern,
was er doch nicht vermag zu ändern.
Sebastian Brant, deutscher Jurist und
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