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ENTWEIHT

ENTWEIHT

Titel: ENTWEIHT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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»Aber hey – schließlich war ich ja auch beschäftigt! Und hier an der Südspitze, da liegt Skala Astris.
    Fährt man von der Küste im Süden aus Richtung Westen, kommt das Dörfchen Portos und die beiden Skalas Peskari und Sotira. Und hier – hinter der Krümmung in der Küste – liegt die große Stadt, Krassos, die Hauptstadt. Weiter nördlich ziehen sich dann weitere Dörfer und Skalas an der Küste entlang.
    Der Großteil der Küstenstraßen ist sehr gut in Schuss. Im Innern jedoch, oben in den Bergen, sind die Straßen nicht mehr so gut.« Manolis hob belehrend den Zeigefinger. »Wenn ihr in die Berge wollt, meine Freunde, braucht ihr Allradantrieb.
    Wonach ihr nun suchen müsst« – abermals nur ein Achselzucken – »ich weiß es nicht. Die Stätte dieser Frau, dieser Vrykoulaka  … auf Krassos gibt es einige hochgelegene Bauwerke. Aber die Einwohner der Insel dürften über jeden Fremden Bescheid wissen, der dort Grundbesitz erworben hat. In den Tavernen könnt ihr reden und Fragen stellen, aber vorsichtig. Hey, wem sage ich das, eh? Natürlich werdet ihr eure Fragen vorsichtig stellen.« Lachend schlug er Trask auf die Schulter ...
    Und dann wurde es auch schon Zeit, aufzubrechen. Chung faltete Manolis’ Karte zusammen und steckte sie ein. Anschließend stürzte er die letzten paar Tropfen Ouzo in seinem Glas hinunter und hielt es leer vor sich. Trask tat es ihm gleich, und mit klirrenden Gläsern stießen die drei Männer noch einmal an. »Auf den Erfolg«, sagte Trask, und Chung wiederholte seinen Trinkspruch.
    »Ja, das meine ich auch«, sagte Manolis. »Äh, auf den Erfolg!«
    Im Taxi, unterwegs nach Keramoti, sagte Chung: »Nun, was hältst du davon?«
    »Von der Aufgabe, die vor uns liegt?« Trask tupfte sich den Schweiß von der Stirn. »Wenn der Rest des Teams zu uns stößt, haben wir immer noch genügend Zeit, darüber nachzudenken. Mit einem halben Dutzend Köpfen erhalten wir – bei den Talenten und der Technologie, über die wir verfügen – ein weit klareres Bild, als wenn du und ich uns allein den Kopf darüber zerbrechen. Wir sind hier, um uns erst einmal einen Überblick zu verschaffen und eine Operationsbasis einzurichten, mehr nicht.«
    »So viel zu unserem Job«, sagte Chung. »Aber was hältst du von Manolis?«
    »Ah!«, machte Trask. »Offensichtlich bist du der Meinung, er hat uns viel zu schnell ziehen lassen.«
    »Du sagtest ihm, er könne nicht mit uns kommen ... und er nimmt es einfach so mir nichts, dir nichts hin?« Chung schüttelte den Kopf. »Er hat noch nicht mal den Versuch unternommen, dir zu widersprechen, sondern saß einfach nur ganz ruhig da und ließ uns hinausspazieren. Sieht ihm das ähnlich? Ich glaube nicht! Der Mann, den wir kennen, verhält sich anders. Wie, glaubst du, stehen die Chancen, dass wir ihn bald wiedersehen werden – und ich meine sehr bald?«
    »Ich lasse mich nicht auf Wetten ein«, erwiderte Trask. »Aber sagen wir einmal so: Dass er gleich zustimmte, hat mich nicht ganz überzeugt. Tatsache ist: Er hat es nicht akzeptiert und hat auch nicht vor, sich herauszuhalten. Er sagte nicht viel, sondern spielte bloß den Enttäuschten. Das war alles nur Schau ... das weiß ich, weil mein Talent sofort darauf reagierte. Er verbarg etwas – wahrscheinlich den Wunsch, mit uns zu kommen. Und das Verflixte daran ist, dass wir ihn gut gebrauchen könnten, wenn er nur nicht so angeschlagen wäre.«
    »Wo wir gerade von Talenten reden«, sagte Chung, »so langsam fange ich an, mich ziemlich einsam zu fühlen. Nur du und ich und das, was da draußen auf uns wartet.«
    »Auf uns wartet? Das will ich doch nicht hoffen!«
    »Du weißt, was ich meine«, sagte der Lokalisierer. »Die Zukunft und was auch immer sie für uns bereithält. Die noch unbekannte, seit ewigen Zeiten feststehende und doch so heimtückische Zukunft. So wenigstens würde Ian Goodly es umschreiben.«
    »Heimtückisch, ja«, erwiderte Trask mit einem Nicken. »Und unveränderlich. Was sein wird, ist bereits geschehen, he?«
    »Wir müssen hoffen«, sagte Chung, »dass es so weitergeht wie bisher, dass wir diesmal ebenso siegen werden wie früher.«
    »Amen«, pflichtete Trask ihm ohne jede Ironie bei. »Aber verrate mir eines: Was hat all dies damit zu tun, dass du dich einsam fühlst?«
    »Ich stehe hier doch quasi auf dem Abstellgleis«, rief der Lokalisierer ihm ins Gedächtnis. »Das heißt, mein Talent. Sollten wir ihnen tatsächlich so nahe sein, wie wir glauben, wage ich nicht

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