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ENTWEIHT

ENTWEIHT

Titel: ENTWEIHT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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Zigeuner, darum habe ich sie nicht mit in euer Lager gebracht.‹
    ›Es sind also Freunde von dir, was?‹, zischte der junge Mann, indem er mich am Ellenbogen packte. ›Reporter, Presseleute vielleicht?‹
    Der alte Vladi blickte mich an. ›Eh?‹, grunzte er. ›Eh?‹
    ›Nein.‹ Ich schüttelte den Kopf. ›Sie sind Engländer, Touristen. Ich sagte dir doch, dass ich von weit her komme!‹
    Mein Aufpasser verstärkte seinen Griff. ›Vladi, die Männer warten. Nur ein Wort von dir! Erst trifft Maria der Blut-Fluch, dann kreuzen die Zeitungsleute mit ihren Kameras und Notizblöcken auf und dann diese sogenannten Barmherzigen Schwestern, die ihre Nase in alles stecken. Dann noch der Arzt aus Kavála und die Polizei. Es reicht! Ich glaube, wir sollten den Kerl hier ordentlich vermöbeln, und seine Freunde aus England gleich mit. Ich halte die Kerle für Spione, und für die Schwierigkeiten, die sie uns bereiten, sollten wir sie ins nächste Dornendickicht werfen!‹
    Aber Vladi schüttelte den Kopf. ›Spione‹, sagte er. ›Was sollen sie hier denn ausspionieren? Wir haben nichts zu verbergen! Also lass gut sein. Wir haben auch so schon genug Ärger am Hals. Außerdem hat dieser Lardis sich mit mir in der alten Sprache unterhalten, die mein Großvater noch kannte, und es ist gut möglich, dass er von unserem Blut ist!‹ Doch kaum hatte er das gesagt, fuhr er mich an:
    ›Du, Lardis Lidesci, geh mir aus den Augen! Ich glaube dir, was du sagtest, aber ich kann nicht hinnehmen, dass du dich so bei uns eingeschlichen hast. Geh! Und nimm deine geheimnistuerischen Freunde mit dir. Ich will dich nie wieder sehen!‹
    Also ging ich.
    Bernie hatte den Wagen schon gewendet. Auf halbem Weg traf ich auf unsere Leibwächter, und ich glaube, dass die beiden, obwohl sie kräftige Burschen sind, ebenfalls froh waren, da heil wieder herauszukommen. Die Szgany sind furchterregende Gegner und geübt darin, ihre Messer mit beängstigender Genauigkeit zu werfen. Aye, und den ganzen Weg über aus dem Wald hinaus spürten wir die Augen der Ferengis auf uns ruhen.
    Mittags, in Eleshnitsa, kontaktierte Bernie wie sonst auch die Zentrale. Es gab eine Nachricht für uns, dass wir zurückkehren sollten, dazu deine Anweisung für mich, zu dir nach Australien zu kommen.
    Das war‘s. Mehr gibt es nicht zu erzählen ...«

FÜNFTES KAPITEL
    BILDER DER NACHT
    Trask schenkte Lardis einen weiteren Brandy ein und schwieg eine Zeit lang, während er über das Gehörte nachdachte. Nach einer Weile sagte er: »Ich glaube, ich hätte früher mit dir reden sollen.«
    »Eh? Meinst du, da steckt mehr dahinter?« Lardis schien überrascht.
    »Hast du nichts Ungewöhnliches gespürt?« Trask war ebenfalls verwirrt. Weshalb war Lardis an dem, was er gehört und gesehen hatte, nichts Verdächtiges aufgefallen? »So, wie du es erzählt hast, umgibt diese Leute eindeutig etwas Rätselhaftes.«
    »Aye, aber das gilt für alle Szgany!«, hielt Lardis ihm entgegen. »Hör zu: Sie haben eine Menge durchgemacht – Krankheit in ihren Reihen, und als es für sie Zeit wurde, weiterzuziehen, holten sie dieses Mädchen mit Gewalt und ohne offizielle Genehmigung aus dem Krankenhaus. Das war ziemlich dumm – oder wohl eher starrköpfig von ihnen – ja, zugegeben, aber so sind sie nun mal. Indem sie das Mädchen mit Silbermünzen auf den Augen begruben, was bei ihnen wahrscheinlich so Sitte ist, nicht anders als bei so manchem Szgany-Clan auf der Sonnseite, riefen sie in Skotousa alte abergläubische Vorstellungen wach. Und seit sie aus Kavála verschwanden, waren die ganzen Presseleute hinter ihnen her, ganz zu schweigen von der Polizei. Und dann wurde das arme Mädchen auch noch wieder ausgegraben; möglicherweise von den Einwohnern Skotousas, ich weiß es nicht; aber irgendjemand hielt es für angebracht, sie zu pfählen! Und danach wurde ihr Grab noch ein zweites Mal geöffnet von diesem Pathol..., äh, diesem Arzt aus dem Krankenhaus, meine ich – und nachdem er sie aufgeschnitten und was weiß ich noch alles mit ihr angestellt hatte ... nun, begreifst du nicht, wie sehr das diese Leute mitgenommen haben muss?«
    »Ja, sicher, das begreife ich«, pflichtete Trask ihm bei. »Aber das bereitet mir keine allzu großen Sorgen – oder doch, natürlich, die ganze Abfolge der Ereignisse und die Ereignisse selbst ebenfalls: dass das Mädchen krank wurde und so weiter ... das tut mir schon leid! Aber es beunruhigt mich nicht, nicht in diesem Stadium. Ich meine, ich

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