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Entzweit : Vereint (ambi : polar) (German Edition)

Entzweit : Vereint (ambi : polar) (German Edition)

Titel: Entzweit : Vereint (ambi : polar) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Louka
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verständnislos die Stirn. Ich machte eine möglichst unauffällige Kopfbewegung in Mariannes Richtung. Ich musste zugeben, ein Gedankenaustausch wäre jetzt praktisch gewesen, doch Davids Gesichtsausdruck nach zu deuten, schien er sich tatsächlich an sein Versprechen zu halten, denn er sah mich immer noch mit fragendem Blick an, wandte sich dann aber meiner Schwester zu und musterte sie eingehend.
    Sie bekam zum Glück von alldem nichts mit, weil sie gerade gedankenversunken auf ihren Kuchen starrte. Ich beobachtete möglichst unauffällig hinter meiner Kaffeetasse verborgen, wie Davids Gesichtszüge wieder undurchdringlich wurden und er sich scheinbar ebenfalls ganz seinem Kuchenstück widmete, dabei war ich mir sicher, dass er gerade Mariannes Gedanken las.
    Es war seltsam, das zu wissen. Und ich fühlte mich unwohl dabei. Immerhin war Marianne meine Schwester und ich wollte eigentlich nicht, dass jemand sie derart aushorchen konnte. Doch ich wollte auch nicht länger zwischen David und meiner Schwester stehen. David musste endlich klarstellen, dass er nichts von Marianne wollte, aber er durfte sie dabei auch nicht beleidigen.
    Ausnahmsweise schien er da mal ähnlicher Meinung zu sein, denn sobald wir mit der Besichtigungstour fortfuhren, gesellte er sich an ihre Seite und fing eine banale Konversation an, die deutlich machte, dass er ihr nichts nachtrug, allerdings auch so oberflächlich blieb, dass jedem externen Beobachter klar war, dass er an nichts mehr, als an ihrer Freundschaft interessiert war. War nur die Frage, ob Marianne das auch klar war.
    Ich hielt mich a bseits des Geschehens und konzentrierte mich ganz auf die Kunst, und zum ersten Mal seit ich in Davids Gesellschaft unterwegs war, fühlte ich mich völlig normal. Ich spürte keinen Druck im Kopf und auch kein Gefühl des Beobachtetwerdens. David ließ mich in Ruhe und die anderen ignorierten mich sowieso geflissentlich.
    Ich hatte mir auch mal wieder null Mühe mit meinem Outfit gegeben. Wie immer trug ich meine abgetragenen Jeans, ein dickes Sweatshirt, meine ausgelatschten Sneakers und meine dicke Winterjacke, immerhin war inzwischen November. Mir war der abfällige Ausdruck in Juliens Augen, nachdem er dieses wenig attraktive Ensemble wahrgenommen hatte, nicht entgangen, doch es kümmerte mich seltsamerweise kein bisschen.
    Im Gegenteil , sobald wir in den Garten traten zog ich mir mit einem trotzigen Blick in seine Richtung noch meine graue Wollmütze über den Kopf, was mich mit Sicherheit nicht hübscher machte, doch es war kalt draußen und ich fror nun mal nicht gerne.
    Die Werke in dem kleinen Park waren imposant und es wurde klar, warum Rodin als Genie galt. Den anderen war es wohl zu kalt, sie hatten ja auch keine verunstaltende Wollmütze auf ihrem perfekt gestylten Haar, denn sie liefen ziemlich schnell weiter, so dass ich bald alleine vor „dem Denker“ stand.
    „Beeindruckend, nicht wahr?“
    Naja, beinahe alleine. „Ja. Sehr.“
    David trat neben mich und schweigend betrachteten wir eine Weile die mächtige Skulptur.
    „Hier.“
    Ich wandte mich ihm zu. Er hielt mir mein Mobiltelefon hin. Ich wollte es ergreifen, doch da zog er seine Hand zurück.
    „Du bekommst es erst, wenn du mir versicherst, dass du das Kleid nicht verschachert hast.“
    Ich sah ihm in die Augen und zu meiner Überraschung wirkten sie nicht belustigt, sondern es schien ihm Ernst zu sein. „Ich dachte, du hättest mir das Kleid geschenkt?“, fragte ich, Gleichgültigkeit mimend. In der Tat hatte ich sogar darüber nachgedacht, es ihm nach der Veranstaltung zurückzuschicken. Doch dann hatte ich es nicht übers Herz gebracht. Es war einfach zu schön und ich wollte es behalten.
    Davids Miene blieb unberührt. „Ja, das habe ich. Aber mit dem Gedanken, dass du es auch behältst.“
    „Warum? Ich wüsste keinen Anlass, an de m ich es erneut tragen könnte.“
    „ Wir können einen finden“, sagte er mit einer Nonchalance, die mich verblüffte.
    „Willst du mich etwa schon wieder an einen Designer verhökern?“, fragte ich ihn spitz.
    Er hob gespielt entsetzt beide Augenbrauen. „Oh nein, sonst vergraulst du mir noch den Rest meiner Kundschaft. Nein, ich dachte da eher an einen Opernbesuch.“
    Ich machte irritiert einen Schritt rückwärts von ihm weg. „Du willst mit mir in die Oper gehen?“ Ich merkte selbst, dass meine Stimme eine Spur zu schrill klang.
    „Sieh mich nicht so entsetzt an, als hätte ich dich gefragt, mich ins Moulin Rouge zu

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