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Entzweit : Vereint (ambi : polar) (German Edition)

Entzweit : Vereint (ambi : polar) (German Edition)

Titel: Entzweit : Vereint (ambi : polar) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Louka
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nickte . „Ich schätze, ja.“ Er wirkte allerdings nicht gerade glücklich darüber.
    Ich musterte ihn unschlüssig. „Dann weiß ich nicht, ob ic h es überhaupt verstehen will.“
    Seltsamerweise nickte er wieder. „Ja, das ergibt plötzlich auch einen Sinn“, erwiderte er kryptisch.
    Damit irritierte er mich vollends. Was sollte das denn heißen? Zumal er keine Gegenreaktion von mir zu erwarten schien. Er wandte sich seufzend zur Tür um und ging auf sie zu. Er hatte seine Hand bereits auf dem Türgriff, als er sich erneut zu mir umwandte.
    „Denk darüber nach. Ich muss auch darüber nachdenken. Ich weiß nicht, ob ich das so stehen lassen kann. Es steht viel auf dem Spiel.“ Er wirkte unglücklich als er das sagte, und das ungute Gefühl, das sich zwischenzeitlich in meinem Bauch angesammelt hatte und nun zu einem verkrampften Kloß wurde, machte mir Angst. „Sehr viel“, wiederholte er. „Und …“, er stockte, sah mich skeptisch an und schüttelte dann den Kopf, als würde er einen Gedanken loswerden wollen. „Du musst auf dich aufpassen“, sagte er dann seltsamerweise ernsthaft besorgt wirkend.
    Ich zog verwirrt die Stirn kraus. „Wieso musst du noch mal darüber nachdenken?“
    Er warf mir einen seltsam gequälten Blick zu. „Weil auch für mich dabei einiges auf dem Spiel steht.“
    Ich verstand nur noch Bahnhof und mir wurde dieses kryptische Gefasel von David zu viel. Ich hatte nur noch einen Wunsch: Ich wollte von diesem rasenden Zug abspringen. Ich schüttelte irritiert den Kopf und ging auf David zu. „Also, ich weiß nicht, in welchem Film ich hier gelandet bin, aber ich steige aus. Das ist mir alles zu schräg. Lässt du mich gehen?“
    David warf mir einen skeptischen Blick zu, musterte mich eingehend und wirkte, als würde er noch etwas sagen wollen, doch er besann sich dann, wahrscheinlich auf Grund meines störrischen Gesichtsausdrucks, eines besseren und zuckte ergeben mit den Schultern. „Natürlich.“ Er öffnete die Tür und hielt sie mir auf.
    Ich trat hinaus und blieb dann zögernd stehen , plötzlich wieder unsicher. „Was ist mit Monsieur Faubart? Wird er sich … daran erinnern?“
    David folgte mir und schloss sorgfältig die Tür hinter sich. „Nein, ich habe dafür gesorgt, dass er sich an nichts erinnert.“ Dabei warf er mir einen eindringlichen Blick zu, so als würde er mich still dazu auffordern, jetzt keine Fragen dazu zu stellen.
    Was ich nur allzu gerne befolgte. Ich hatte definitiv genug irritierende Informationen zu verarbeiten. Langsam schritt ich los in Richtung Ausgang der Bibliothek. David folgte mir schweigend. Zum Glück kam uns keiner entgegen und Monsieur Faubart war auch nirgends zu entdecken. Mir graute bei der Vorstellung an die nächste Begegnung mit ihm.
    Auch draußen bei den Fahrradständern war zum Glück die Luft rein und ich ging zögerlich auf mein Fahrrad zu. David lief immer noch neben mir her und ich wusste nicht, wie ich mich jetzt von ihm verabschieden sollte. Er sprach als Erster.
    „Warum bist du eigentlich vorhin so wütend aus der Mensa abgezogen?“
    Ich wandte mich ihm verdutzt zu. Diese Frage schien mir, nach all dem, was eben zwischen uns vorgefallen war, völlig unerheblich, doch er schien ernsthaft eine Erklärung zu erwarten. Also gab ich ihm eine ehrliche Antwort. „Deine spaßige Aktion, von wegen ich sollte dich vor diesen hübschen, jungen Studentinnen schützen, hat mich geärgert.“ Ich musste mich bemühen, ihm dabei möglichst gleichgültig in die Augen zu sehen.
    David runzelte die Stirn. „Wieso? Das war ernst gemeint.“
    Ich verdrehte genervt die Augen. „Ja, klar. Du hast sie angesehen, als würdest du dir eine raussuchen, die du nachher mit nach Hause nimmst.“
    „Habe ich nicht!“, rief David empört aus und diese heftige Reaktion verwunderte mich. Das war nicht der selbstgefällige David, den ich kannte, der da eben vor mir stand. „Ich habe mir überlegt, wie ich sie mir vom Hals halten kann, weil sie bereits Pläne schmiedeten, wie sie mich ansprechen sollten.“
    Ich schnaubte entrüstet auf. „Von wegen. Du wolltest dich nur interessanter machen und mich nebenbei veräppeln.“
    „Nein, Josephine“, widersprach David kopfschüttelnd. „Ich wollte dich ganz bestimmt nicht veräppeln. Ganz im Gegenteil, ich wollte …“, er brach ab und senkte doch tatsächlich den Blick, als würde er etwas zu verbergen versuchen.
    Ich musterte ihn einen Moment verständnislos, dann durchfuhr mich die

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