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Envy-[Neid]

Envy-[Neid]

Titel: Envy-[Neid] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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bevor ich zu tief darin versinke.«
    Er drehte sich wieder zu ihr um und schaute sie unverwandt an. »So was Ähnliches.«
    »Danke schön.«
    Mehrere Augenblicke schauten sie einander einfach an, dann lächelte er schief. »Dieser Abend war eine Berg und Talfahrt.«
    »Ja, war er. Trotzdem möchte ich keine Minute davon missen.«
    Er streckte die Hände aus, legte seine Finger um ihre Handgelenke und zog leicht daran. Sie trat näher, doch es war ihm nicht nah genug. Er legte ihr einen Arm um die Taille und zog sie noch näher heran. Mit der anderen Hand umfing er ihren Nacken und beugte sie zum Küssen nach unten. Sie legte ihre Hände auf seine harten Wangen. Ihre Lippen verschmolzen, ihre Zungen explodierten in einem sehnsüchtigen Taumel.
    Als sie endlich voneinander ließen, presste er sein Gesicht in ihre weiche Mitte. »Danach habe ich mich schon den ganzen Tag gesehnt.«
    »Es gab Zeiten, da dachte ich, du hättest den gestrigen Abend völlig vergessen.«
    Er stieß ein leises raues Lachen aus. »Wohl kaum.«
    Sein Kopf knetete ihre Brüste durch den seidenen Stoff hindurch. Sein feuchter Atem drang ihr bis auf die Haut. Er umfing ihren Po und vergrub sein Gesicht noch tiefer in ihr.
    Seufzend strichen ihre Finger durch seine Haare. »Ach, Parker, bitte.«
    »Ja. Alles. Du musst es nur sagen.«
    »Ich… äh…«
    »Was?«
    »Ich kann das nicht.«
    »Du kannst. Du hast es doch schon getan. Gestern Abend. Weißt du noch?« Eine Hand fand nackte Haut unter ihrem Rock, Wärme zwischen ihren Schenkeln.
    Obwohl sie weiche Knie bekam, schob sie seine Hand hinunter und entzog sich seiner Umarmung. »Ich kann nicht. Wir können nicht.«
    Er holte gierig Luft und blinzelte, um sie wieder richtig sehen zu können. »Warum nicht?«
    Sie leckte sich die Lippen, kostete ihn. »Ich mache mir Sorgen um meinen Vater.«
    »Deinen Vater?« Anscheinend hatte er Mühe, passende Worte zu finden. »Um deinen Vater? Hast du Angst, er wäre damit nicht einverstanden? Dass er mit der Pistole auf mich losgeht? Was?«
    Lächelnd schüttelte sie den Kopf. »Nein, nichts dergleichen. Ich habe nur den ganzen Tag versucht, ihn zu erreichen.«
    Sie berichtete ihm in Kürze von ihren vergeblichen Telefonaten. »Schließlich habe ich kurz vor dem Abendessen unsere Haushälterin Maxine bei ihrer Schwester erreicht. Bei ihr ist sie immer an ihren freien Tagen, was aber nicht oft vorkommt. Jedenfalls erzählte sie mir, Pa sei übers Wochenende in unser Landhaus gefahren, in den Westen von Massachusetts. Er und Noah. Beide bestanden darauf, dass sie nicht mitkam. Sie wollten unbedingt allein fahren.«
    »Na und? Sie sind doch große Jungs. Was hat ihr Wochenendausflug mit unserem Schmusen hier auf der Veranda zu tun?«
    »Direkt nichts.«
    »Dann verstehe ich das nicht.«
    »Maxine hütet Pa mit Adleraugen. Oder wie eine Glucke. Wenn sie bei ihm wäre, würde ich mir keine Sorgen machen. Mir gefällt nur nicht, dass er allein ist.«
    »Ist er doch nicht.«
    Nein, er war allein mit Noah.
    Eines erzählte sie Parker nicht: Noah hatte Maxine versichert, Maris wüsste über ihre Pläne fürs Wochenende Bescheid und sei damit einverstanden gewesen. Als die loyale Angestellte erfuhr, dass er Maris nicht gefragt hatte, war sie außer sich gewesen. »Warum hat mich Mr. Reed irregeführt?«
    Ja, warum?
    Anschließend hatte ihr Maxine erzählt, Daniel habe einen Frühstücksgast gehabt.
    »Wen?«
    »Ich weiß es nicht.« Sie berichtete von der Besorgung, wegen der er sie weggeschickt hatte. »Meiner Ansicht nach hat sich Mr. Matherly nur einen Grund ausgedacht, um mich aus dem Haus zu lotsen. Als ich wiederkam, hat er Geschirr abgespült.«
    »Geschirr?«
    »Ich sollte nicht merken, dass er zwei Gedecke benutzt hat. Als ich ihn deswegen gefragt habe, hat er sich verteidigt und gemeint, das sei sein Geschirr, und wenn er zum Frühstück ein Dutzend Gedecke nehmen wollte, dann könnte er das. Maris, das war alles Unsinn. Später hat er sich deswegen entschuldigt. Entscheidend ist, dass jemand während meiner Abwesenheit ins Haus gekommen ist und niemand davon erfahren sollte.«
    »Wirkte er denn aufgebracht?«
    »Nein. Eigentlich machte er sogar einen sehr optimistischen Eindruck und freute sich, als Mr. Reed kam, um ihn abzuholen.«
    »Dann machen wir uns sicher grundlos Sorgen.«
    Maris hoffte, ihre Beschwichtigungen klängen überzeugend in den Ohren der besorgten Haushälterin. Auf sie selbst wirkten sie hohl, auch als sie nun Parker davon erzählte.

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