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Envy-[Neid]

Envy-[Neid]

Titel: Envy-[Neid] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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Lächeln.
    »Maris, das Prickeln der Flitterwochen hält nicht ewig.«
    »Das weiß ich. Es ist nur…« Sie brach ab, dann seufzte sie. »Vielleicht bin ich zu romantisch veranlagt.«
    »Mach dir wegen dieser Bremsung keine Vorwürfe. Daran muss keiner schuld sein. Ehen machen solche Perioden durch, sogar gute Ehen. Trockenperioden, wenn du so willst.«
    »Ich weiß. Ich hoffe nur, dass er mich nicht allmählich über hat. Wir nähern uns unserem zweiten Hochzeitstag. Für ihn muss das ein wahrer Rekord sein.«
    »Bei deiner Heirat kanntest du seine Vorgeschichte«, rief er ihr freundlich ins Gedächtnis. »Er war weithin als Don Juan bekannt.«
    »Das habe ich akzeptiert. Aus Liebe. Weil ich in ihn verliebt war, seit ich Vernichtet auf dem College gelesen habe.«
    »Und von all diesen Frauen hat Noah deine Liebe erwidert und sich zur Ehe mit dir entschlossen.«
    Sie lächelte wehmütig und schüttelte dann bescheiden den Kopf. »Pa, du hast Recht. Schreib es den Hormonen zu. Ich fühle mich vernachlässigt. Das ist alles.«
    »Und daran bin zum Teil auch ich schuld.«
    »Was redest du denn da?«
    »Ich habe Noah einen gewaltigen Berg Verantwortung übertragen. Er erledigt nicht nur seinen Job, der, weiß Gott, schon genug fordert, sondern kompensiert auch mehr und mehr meine Bummelei. Durch mein langsameres Tempo habe ich ihn zum Beschleunigen gezwungen. Ich hatte vorgeschlagen, er solle jemanden einstellen, um einige seiner Pflichten abzugeben.«
    »Delegieren fällt ihm schwer.«
    »Genau deshalb hätte ich darauf bestehen sollen, dass er einen weiteren Vorstand beibringt. Ich werde mich ausdrücklich persönlich darum kümmern. Inzwischen hielte ich es für eine gute Idee, wenn ihr beide gemeinsam ein paar Tage Urlaub nehmt. Vielleicht auf den Bermudas. Tankt ein bisschen Sonne, genießt ein paar tropische Drinks zu viel und verbringt eine Menge Zeit im Bett.«
    Sie lächelte über seine Offenheit, aber es wirkte traurig. Letztes Jahr hatte er fast wortwörtlich dasselbe gesagt, als er sie für ein langes Wochenende nach Aruba verfrachtete. In der Hoffnung, schwanger zurückzukommen, waren sie geflogen. Aber obwohl sie alles dafür getan und jeden Versuch genossen hatten, hatten sie keinen Erfolg gehabt. Maris war tief enttäuscht gewesen. Vielleicht hatten sie damals angefangen, sich auseinander zu leben, obwohl die Kluft erst jüngst spürbar wurde.
    Daniel spürte, dass er ein Thema angeschnitten hatte, das am besten in der Versenkung blieb, wenigstens momentan.
    »Maris, nehmt euch eine kleine Auszeit«, beschwor er sie.
    »Weg vom Bürodruck, weg vom Großstadtirrsinn. Gebt euch eine Chance, wieder ins Lot zu kommen.«
    Obwohl sie das Daniel gegenüber nie äußern würde , teilte sie sein Vertrauen nicht, dass mehr Zeit im Bett ihr Problem lösen und alles richten würde. Ihre Meinungsverschiedenheit hatte zwar heute Morgen im Bett geendet, aber intim konnte sie das nicht nennen. Aus ihrer Sicht war es einfach das beste Hilfsmittel gewesen, ihren Streit zu beenden. Als hätten sie es sich leicht gemacht. Ihre Körper hatten die vertrauten Abläufe durchgespielt, aber ihre Herzen waren nicht dabei gewesen.
    Noahs Schmeichelei hatte ihr den Wind aus den Segeln genommen, was ihr im Nachhinein verlogen und herablassend vorkam. Sie war ehrlich wütend gewesen – kein idealer Zeitpunkt, um ihr zu sagen, wie schön sie sei. Miteinander ins Bett zu gehen, war eine elegante Methode zur Beendigung eines Streits gewesen, den keiner von beiden wollte. Sie hatte ihm nicht noch mehr Vorhaltungen machen wollen, und er hatte sich ihren Beschuldigungen entziehen wollen. Also hatten sie miteinander geschlafen. Die tiefere Bedeutung all dessen beunruhigte sie jedoch zutiefst.
    Daniel zuliebe tat sie so, als dächte sie über seinen Vorschlag bezüglich eines Urlaubs in den Tropen nach, und meinte dann: »Eigentlich, Pa, hatte ich vorgehabt, eine Weile allein zu verreisen.«
    »Auch eine gute Wahl. Aufs Land?«
    Wenn es ihr in der Stadt zu eng wurde, fuhr sie häufig in ihr Landhaus in Massachusetts, wo sie verlängerte Wochenenden damit verbrachte, liegen gebliebenen Papierkram aufzuarbeiten und Manuskripte zu lesen. In den Berkshires konnte sie sich ohne die ständigen Zwangsunterbrechungen im Büro konzentrieren und in relativ kurzer Zeit viel erledigen. Daher war es nur natürlich, dass Daniel annahm, sie wollte sich in ihr Landhaus zurückziehen.
    Aber sie schüttelte den Kopf. »Ich glaube, ich werde nach Georgia

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