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Envy-[Neid]

Envy-[Neid]

Titel: Envy-[Neid] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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erscheinen.
    Aber das ist sie nicht, redete er sich verbissen ein.
    Jaja, ein paar Fäden hatte er gezogen, um sie in die von ihm gewünschte Richtung zu lenken, aber letztlich hatte sie die Sache in der Hand. Alles hing davon ab, ob ihr Neid gefiel, oder ob sie das Buch nicht ausstehen konnte.
    Und genau hier lag für ihn der Hase im Pfeffer. Der Gedanke, ihre Meinung über die Seiten zu erfahren, die sie gestern Nacht zum Einschlafen gelesen hatte, machte ihn nervös, nicht nur vom Standpunkt des Gesamtplans aus betrachtet, sondern auch vom schriftstellerischen. Was, wenn sie sie für missraten hielt? Wenn sie sich bei ihm zwar für die Möglichkeit bedankte, mehr von seinem Opus zu lesen, aber dann doch ablehnte und auf Wiedersehen sagte?
    Dann wäre sein schöner Plot kaputt, und er würde sich beschissen fühlen.
    Aufgeregt drehte er seinen Rollstuhl auf der Stelle herum und sah zu, wie sie über einen Weg zwischen Haupthaus und Cottage näher kam. Letzteres war ursprünglich die frei stehende Küche der Pflanzervilla gewesen, die Parker zu einem Gästehaus umgebaut hatte. Nicht weil er jede Menge Gäste hatte oder in Zukunft zu haben plante. Trotzdem hatte man das Innere des Gebäudes entkernt und keine Kosten für eine komplette Renovierung mit allem Komfort gescheut.
    Dies alles hatte er für einen einzigen Gast getan – und der wohnte derzeit darin.
    Als Maris aufschaute und sah, dass er sie hinter den Glasscheiben des Solariums beobachtete, winkte sie lächelnd. Winkte? Er konnte sich nicht erinnern, wann ihm einer das letzte Mal gewunken hatte. Obwohl er sich ziemlich dämlich vorkam, hob er die Hand und winkte zurück.
    Sie trat durch die Schiebetür ein. »Guten Morgen.«
    »Hi.«
    Ihre Haut wirkte feucht. Sie roch nach Blütenseife. Vielleicht Magnolien. Sie hatte seine Manuskriptseiten bei sich.
    »Hier ist es traumhaft, Parker«, rief sie ein wenig atemlos. »Gestern Nacht war es zu dunkel, um dieses Stück Land richtig einzuschätzen. Erst jetzt bei Tageslicht verstehe ich, warum Sie sich in diesen Ort verliebt haben.« Ihr Blick wanderte über den weiten grünen Rasen hinaus auf den feinen Sandstrand und den funkelnden Atlantik.
    »Es ist wunderbar. So friedlich.«
    »Ich habe einen Föhn vergessen.« Verlegen steckte sie sich eine feuchte Haarsträhne hinters Ohr. »Ich habe gesucht, konnte aber keinen finden. Aber es ist heute Morgen so warm, da tut es gut, die Haare nass zu lassen. Ein Föhn ist das Einzige, was im Cottage fehlt. Das haben Sie prächtig hinbekommen.«
    »Danke.«
    Er musterte sie weiter von Kopf bis Fuß, was sie, wie beabsichtigt, noch verlegener machte. »Die Möblierung ist charmant. Besonders haben mir das eiserne Kopfteil am Bett und die Badewanne mit den Löwenpfoten gefallen.«
    »Waren Mikes Idee.«
    »Gute Idee.«
    »Jaja, das ist sein Metier. Eiserne Bettgestelle, Badewannen, Kaminummantelungen.«
    »Er hat einen Blick für Details.«
    »Vermutlich.«
    Mehrere Augenblicke stockte das Gespräch, dann redeten beide gleichzeitig.
    Er sagte: »Ihre Bluse ist nass.«
    Sie sagte: »Ich habe die neuen Seiten gelesen.«
    »Was halten Sie davon?«, fragte er.
    »Von meiner Bluse?«
    »Sie ist feucht.«
    Beim Blick nach unten sah sie, was Parker seit ihrem ersten Schritt nach drinnen gefesselt hatte. Sie trug denselben Rock und dieselbe Bluse wie bei ihrer Ankunft. Nach dem gestrigen Abendessen hatte Mike so lange gebeten und gebettelt und schließlich darauf bestanden, dass sie in ihrem Gästehaus übernachtete, bis sie die Einladung annahm. Allerdings war zu so später Stunde jeder Versuch gescheitert, ihr Gepäck aus dem Hotel in Savannah zu holen.
    Folglich hatte sie heute Morgen dieselbe Kleidung angezogen. Nur die Kostümjacke hatte sie mit Rücksicht auf das Klima weggelassen. Vorne auf ihrer Bluse zeichnete sich ihr BH als feuchtes Muster ab.
    Sie rollte die Manuskriptblätter zusammen. Wahrscheinlich wollte sie sich nicht mehr dahinter verstecken. »Ich habe gestern Abend noch ein paar Sachen ausgewaschen.«
    Sachen, Plural. Wenn sie Sachen ausgewaschen hatte, worin hatte sie dann geschlafen? Derartige Mutmaßungen ließen auch Parker ins Schwitzen geraten.
    »Vermutlich sind sie nicht ganz getrocknet«, murmelte sie.
    »Die Luftfeuchtigkeit.«
    »Schätzungsweise.«
    Ihre Blicke trafen sich, aber nur einen Sekundenbruchteil, dann schaute sie verlegen weg. Und das war auch gut so. Eigentlich sogar exzellent. Er wollte sie in ständiger Verunsicherung halten. Verdammtes

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