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Enwor 2 - Die brennende Stadt

Enwor 2 - Die brennende Stadt

Titel: Enwor 2 - Die brennende Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Spinne, das aus dem aufgeplatzten Leib bis hier oben gespritzt war. Und es war noch warm.
    Sein Blick fiel wieder auf den Kadaver der Spinne, glitt weiter



und bohrte sich in die Dunkelheit hinter ihr. Das Winseln des Sturmes schien lauter geworden zu sein, schriller, und seine überreizten Nerven gaukelten ihm Bewegungen vor, schwarze, monströse Schatten, die zu bizarrem Leben erwacht waren und sich irgendwo dort draußen, dicht hinter der Grenze des Sichtbaren, bewegten. Nach einer Weile hone er gedämpfte Schritte hinter sich. Er sah auf und blickte in ein helles, von glattem schwarzem Haar eingerahmtes Gesicht. Gowenna. Hinter ihr bewegten sich drei dunkle Umrisse.
    »Schick sie weg«, verlangte Skar mit einem Blick auf die Sumpfmänner.
    Gowenna starrte ihn einen Herzschlag lang durchdringend an, ehe sie sich umwandte und ein paar Worte in einer schnellen, unverständlichen Sprache ausstieß. Die drei Schatten verschmolzen mit der Dunkelheit, aber Skar zweifelte nicht daran, daß sie in der Nähe warten würden.
    »Glaubst du, daß deine Vorstellung sehr überzeugend war?« begann Gowenna übergangslos.
    »Sicher nicht. Aber das spielt keine Rolle. Es ist mir gleich, was sie denken — solange sie der Wahrheit nicht zu nahe kommen. Das Biest ist noch keine halbe Stunde tot.«
    Gowenna nickte ungerührt. »Ich weiß«, sagte sie. »Tantor muß dem Wesen, das sie umgebracht hat, fast über den Weg gelaufen sein. Es war richtig, daß du geschwiegen hast.« Sie ließ sich neben Skar auf die Knie nieder und betrachtete neugierig den dunklen Blutfleck auf dem Stein.
    »Du weißt, was es war?« fragte sie nach einer Weile.
    »Was?«
    »Was sie umgebracht hat.«
    Skar schüttelte den Kopf. Er konnte sich beim besten Willen kein Wesen vorstellen, das ein Monster wie die Schneespinne so schnell und lautlos umzubringen imstande war, wie es sich hier zugetragen hatte. »Nein«, sagte er.
    Gowenna wandte sich ohne ein weiteres Wort um, stützte sich mit der Linken auf dem Felsen ab und sprang zu der toten Spinne hinunter. Sie wich rasch ein paar Schritte von dem reglosen Kadaver zurück, sah zu Skar hinauf und winkte.
    »Komm. Ich möchte dir etwas zeigen.«
    Skar verspürte ein Gefühl beinahe unüberwindlichen Ekels, aber irgend etwas sagte ihm, daß Gowenna ihn nicht nur zu sich herabrief, um ihm ihre Überlegenheit zu demonstrieren. Auch ihr bereitete es sichtliches Unbehagen, sich der Spinne zu nähern.
    Er stand auf, schlug seinen Umhang zurück und sprang mit weit ausgebreiteten Armen zu Gowenna hinab. Der Boden war uneben und mit Geröll und Steinsplittern übersät, so daß er um ein Haar das Gleichgewicht verloren hätte. Er stolperte einen halben Schritt auf den Kadaver zu, fing sich im letzten Moment und wich angeekelt zurück. Gowenna runzelte die Stirn, sagte aber nichts. Auch sie schien zu spüren, daß dies nicht der Moment war, ihre persönlichen Streitigkeiten fortzuführen.
    Sie bewegte sich ein Stück von der Spinne weg in die Dunkelheit hinein und blieb stehen. »Hier«, sagte sie. »Sieh selbst.«
    Skar blickte stirnrunzelnd auf die Stelle zwischen den Felsen, auf die sie deutete. Es dauerte einen Moment, bis er sah, was Gowenna ihm zeigen wollte.
    Der Boden bestand hier nicht aus Fels und verbranntem Gestein, sondern aus Erdreich, das der Wind vom Gebirge heruntergetragen und in einer geschützten Senke abgeladen hatte. Es war ein Fleck von vielleicht zwanzig Fuß Durchmesser und dunkelbrauner, schwärzlicher Farbe. Und genau am Rande dieses Flecks befand sich der Abdruck einer ungeheuren, vierzehigen Klaue.
    Skars Herz machte einen schmerzhaften Sprung. Der Abdruck war groß genug, daß er sich bequem hätte hinsetzen können, und fast zwei Handbreit tief. Drei der mächtigen Zehen waren kurz und verkrüppelt und, nach den tiefen, dreieckigen Löchern am Ende der Spur zu schließen, mit fürchterlichen Krallen bewehrt; die vierte stand etwas auswärts und war in der Art eines Daumens gekrümmt. »Beral hatte vollkommen recht«, sagte Gowenna halblaut. »Sie kommen niemals aus ihren Höhlen heraus, auch nicht, um Beute zu machen. Es sei denn, irgend etwas würde sie herausjagen.« Sie trat einen Schritt zurück, nahm etwas vom Boden auf und hielt Skar die ausgestreckte Hand entgegen. Auf ihrer Handfläche glitzerte ein graues, körniges Pulver.
    »Spürst du den Geruch?«
    Skar nickte. Es war das gleiche rauchige, nicht einmal unangenehme Aroma, das er von Anfang an wahrgenommen hatte. Nur stärker

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