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EONA - Das letzte Drachenauge

EONA - Das letzte Drachenauge

Titel: EONA - Das letzte Drachenauge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Goodman
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Drachenauge hinüberfloss und die nach Vanille und Orange schmeckende Süße der Vereinigung verdarb.
    »Das Righi «, keuchte Ido. »Er singt wieder das Righi .«
    Ich fuhr herum und konzentrierte mich auf Dillon. Er war nur noch zwanzig Schritt entfernt. Das schwarze Buch war an seinen linken Arm gebunden, und die weißen Perlen bewegten sich hin und her.
    »Mylord!«, rief Dillon und seine Stimme klang so hohl, als würde trockenes Bambusrohr gegeneinanderschaben. »Ich komme zu Euch, Mylord. Ich will Euer Blut und Euren Staub im Wind verfliegen sehen.«
    Ich spürte wieder, wie er in den tiefen Gesang des Gan Hua fiel, in ein bitteres Lied, das er der Erde und der Luft ringsum entrissen hatte.
    Zweimal atmete ich zitternd ein und konzentrierte mich auf das Pulsieren von Idos Energie, die mich auf die Himmelsebene führen sollte. Ein dritter Atemzug und die Welt krümmte sich zu grellen, wirbelnden Farben. Dillons Energieleib wimmelte von schwarzer, aufgedunsener Macht, alle Energiepunkte kreisten falsch herum und alle Pfade waren von dichter Dunkelheit erfüllt.
    Idos Energieleib war ein Schlachtfeld: Silbern pulsierende Kraft bahnte sich einen Weg durch die dicken schwarzen Adern der Macht, die sich um seine Pfade wanden und schlängelten und sich in seiner Lebenskraft verankerten. Schreiend sank er auf die Knie, als Dillon das glühende Windlied des Righi über dem Wasser und dem Blut seines Körpers webte. Ich spürte sie in meinen Pfaden, die sengenden Wisperworte des Todes.
    »Eona!« Ido krümmte sich vor Schmerz und seine Hand legte sich fester um die meine. »Jetzt! «
    Oben am Himmel wehrte der Rattendrache sich gegen die Umklammerung des schwarzen Buches und seine Macht strömte in Dillon ein. Hinter dem kreischenden blauen Tier wirbelte der Spiegeldrache herum, blutrot und mit gekrümmtem Leib, mit rubinroten Klauen und messerscharfen Zähnen, die auf die dunkle Energie gerichtet waren, die an ihrer goldenen Macht zerrte. Ich rief unseren gemeinsamen Namen durch den fauchenden Gesang und ihre riesigen Geistaugen blieben auf die meinen gerichtet, während unsere Vereinigung mich mit ungeheurer Kraft durchströmte. Mein irdischer Körper taumelte in Idos Umarmung, als goldene Vereinigung und sinnliche Verbindung zu einem Kraftstrom verschmolzen.
    Dillon stand vor mir. »Zu spät, Eona«, sagte er und bleckte die runzligen Lippen zu einem Totenkopflächeln.
    »Nein!« Ich wollte mich auf ihn stürzen und sein ausgedörrtes Fleisch mit dem Blutring berühren, doch er war genau außer Reichweite. »Nein!«
    Sein Todeslied trocknete meinen Körper aus. Tödliche Hitze durchströmte mich, erzeugte einen gewaltigen Druck in meinem Kopf und bohrte mir bei jedem mühsamen Atemzug Stacheln ins Herz. Ich schmeckte Blut im Mund und in der Nase, spürte, wie es in meiner Brust blubberte und von innen gegen meine Augen hämmerte, als müssten sie gleich aus dem Kopf springen. Alles verschwamm zu einem roten Nebel. Über mir brüllte der Spiegeldrache, und seine goldene Macht drängte gegen den flammenden Gesang, um die Zerstörung einzudämmen. Schreie – ich hörte Idos Schreie zu meinen Füßen und tief in meiner glühenden Brust.
    »Dillon, hör auf!«
    »Du willst nur meine Macht! Genau wie Mylord.«
    Ich raffte meine versiegende Kraft zusammen und stürzte mich erneut auf ihn, doch durch die pulsierende Hitze in meinem Kopf konnte ich kaum etwas erkennen. Wir stießen zusammen und mit zu Klauen gekrümmten Händen hieb ich wie rasend um mich, um eine Verbindung zu schaffen. Ich spürte den festen Ledereinband des Buches, und dann schlossen sich meine Finger um Knochen und pergamentene Haut. Der goldene Ring an meinem Daumen berührte Dillons runzliges Fleisch. Bitte , betete ich, macht, dass es klappt.
    Ich schmeckte Metall und den bitteren Geschmack des Buches und beides war zu neuer Macht verschmolzen. Zu Blutmacht. Der Ring war am Werk.
    »Hör auf zu singen«, schrie ich.
    Das Flüstern verstummte, und die verzehrende Hitze sank herunter auf eine laue Wärme. Ich konnte wieder klar sehen. Dillons Gesicht befand sich nur Zentimeter vor dem meinen, und sein heißer Atem stank nach verwesendem Fleisch. Ich spürte, wie sein Geist sich gegen die Kraft des Ringes aufbäumte; sein Wahnsinn war wie ein wildes Tier, das in einer Falle gefangen ist und um sich schlägt und schnappt. So stark. Und so böse.
    Mein Griff rutschte ab – von seinem Willen und von seinem Arm.
    Der Ring war nicht genug.
    Brüllend riss

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