Episode I - Die dunkle Bedrohung
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»Republik-Credits?« Watto explodierte schier vor Widerwillen. »Republik-Credits sind hier überhaupt nichts wert! Ich brauche etwas Besseres als das, etwas von Wert.«
Der Jedimeister schüttelte den Kopf. »Etwas anderes habe ich nicht.« Er hob eine Hand und bewegte sie lässig vor dem Gesicht des Toydarianers. »Aber Credits werden genügen.«
»Nein, werden sie nicht!« fauchte Watto und schwirrte erbost.
Qui-Gon runzelte die Stirn, dann bewegte er die Hand noch einmal vor dem dicklichen blauen Wesen und setzte die volle Macht seiner Suggestivkraft ein. »Credits werden genügen«, wiederholte er.
Watto lächelte höhnisch. »Nein, werden sie nicht!« wiederholte er. »Was soll das eigentlich, so mit der Hand herumzu-wedeln? Halten Sie sich für eine Art Jedi? Ha! Ich bin ein Toy-darianer! Solche Tricks wirken bei mir nicht - nur Geld! Kein Geld, keine Ersatzteile! Und sonst hat auf diesem Planeten keiner einen T-14 Hyperantriebgenerator anzubieten, das kann ich Ihnen versprechen!«
Verärgert drehte sich Qui-Gon um und ging wieder zurück in den Laden. Die R2-Einheit folgte ihm auf dem Fuß. Der Toydarianer rief ihnen hinterher, sie sollten zurückkommen, wenn sie etwas Wertvolles einzutauschen hätten, und schimpfte immer noch über den Jedimeister, weil dieser versucht hatte, ihm republikanische Credits aufzudrängen. Als Qui-Gon in den Laden kam, war Jar Jar gerade dabei, ein Ersatzteil aus einem großen Stapel hervorzuziehen, woraufhin alles zu Boden fiel. Seine Anstrengungen, das Unheil aufzuhalten, ließen einen weiteren Stapel umstürzen.
Der Junge und die Dienerin der Königin waren intensiv in ein Gespräch vertieft und achteten nicht auf den Gungan.
»Wir gehen«, sagte Qui-Gon zu dem Mädchen und ging mit der R2-Einheit zur Ladentür.
Jar Jar folgte rasch, denn er wollte die Spuren seiner Untaten schnell hinter sich lassen. Padme lächelte dem Jungen noch einmal zu. »Ich bin froh, dich kennengelernt zu haben, Ana-kin«, sagte sie und folgte den dreien.
»Ich bin auch froh, daß ich dich kennengelernt habe«, rief er ihr mit einem gewissen Zögern in der Stimme nach.
Watto kam aus dem Hof hereingeflogen und schüttelte angewidert den Kopf. »Außenweltler! Sie bilden sich ein, weil wir auf so einem abgelegenen Planeten wohnen, haben wir keine Ahnung!«
Anakin starrte immer noch sehnsüchtig hinter Padme her. »Ich fand sie nett.«
Watto schnaubte und flog auf ihn zu. »Räum hier auf, dann kannst du nach Hause gehen!«
Anakins Miene hellte sich auf; er stieß einen leisen Freudenschrei aus und machte sich rasch an die Arbeit.
Qui-Gon führte seine Begleiter zurück über den kleinen Platz mit den Schrotthandlungen und auf die Hauptstraße zu. An einer Stelle, wo zwischen zwei Gebäuden eine schattige Nische entstanden war, blieb der Jedimeister stehen und holte sein Comlink unter dem Poncho hervor. Padme und die R2-Einheit warteten geduldig, aber Jar Jar lief in der kleinen Gasse hin und her, als säße er in der Falle, den Blick nervös auf die belebte Straße gerichtet.
Als Obi-Wan auf den Ruf des Comlink antwortete, erklärte ihm Qui-Gon schnell, was er erfahren hatte. »Bist du sicher, daß sich an Bord des Schiffes nichts Wertvolles befindet?« schloß er.
Am anderen Ende entstand kurzes Schweigen. »Ein paar Behälter mit Vorräten, die Garderobe der Königin, vielleicht ein wenig Schmuck. Nicht genug, daß du den Antrieb damit bezahlen könntest. Nicht annähernd genug.«
»Also gut«, erwiderte Qui-Gon stirnrunzelnd. »Wir werden schon eine andere Lösung finden. Ich melde mich wieder.«
Er steckte das Comlink wieder unter den Poncho und winkte den anderen zu, ihm zu folgen. Er wollte gerade wieder auf die Straße hinausgehen, als Jar Jar ihn am Arm packte.
»Nicht gehen, Herr«, flehte der Gungan. »Alle hier vollkommen durchgedreht. Uns bestimmt berauben und totschlagen!«
»Recht unwahrscheinlich«, erwiderte Qui-Gon seufzend und löste seinen Arm aus der Umklammerung. »Wir besitzen nichts Wertvolles. Das ist ja unser Problem.«
Sie gingen weiter, und Qui-Gon versuchte zu überlegen, was er als nächstes tun sollte. Padme und R2-D2 hielten sich dicht in seiner Nähe, als er sich durch die Menge drängte, aber Jar Jar, abgelenkt von den seltsamen Anblicken und Gerüchen, blieb immer weiter zurück. Sie kamen an einem Straßencafe vorbei, an dessen Tischen eine Gruppe ziemlich wild aussehender Außenweltler saß, unter ihnen ein Dug, der sich laut über die
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