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Episode I - Die dunkle Bedrohung

Episode I - Die dunkle Bedrohung

Titel: Episode I - Die dunkle Bedrohung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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der sich bereits wieder auf den Weg gemacht hatte. Schweigend gingen sie durch die Seitenstraßen, und der Junge ließ den Blick über die vertrauten Gebäude schweifen, die er so bald nicht wiedersehen würde. Er erinnerte sich an sein Leben hier und verabschiedete sich davon.
    Er war in seinen eigenen Gedanken versunken, als Qui-Gon so rasch herumfuhr, daß es ihn vollkommen überraschte. Das Lichtschwert des Jedi schwang in einem blitzenden Bogen nach unten, schnitt durch den Schatten zwischen zwei Gebäuden und berührte einen Augenblick lang klirrend etwas Metallisches, das in Stücke zerfiel.
    Qui-Gon deaktivierte das Lichtschwert und kniete sich nieder, um die Trümmer zu untersuchen, die immer noch funkensprühend und zischend im Sand lagen. Der beißende Ge-ruch nach Ozon und verbranntem Isolationsmaterial hing in der trockenen Luft.
    »Was ist das?« fragte der Junge und schaute über die Schulter. Qui-Gon erhob sich wieder. »Ein Sondendroide. Sehr ungewöhnlich. Anders als alle, die ich je gesehen habe.« Er sah sich besorgt um. »Komm schon, Annie«, sagte er, und sie gingen schnell weiter.

Fünfzehn

    Qui-Gon brachte den Jungen rasch aus Mos Espa heraus und eilte neben ihm durch die belebten Straßen zum dünner besiedelten Stadtrand. Die ganze Zeit suchte er mit Augen und Geist die Landschaft von Tatooine und die Gefilde der Macht ab. Sein Instinkt hatte ihn vor dem Sondendroiden gewarnt, der sie verfolgte, und seine Jediausbildung warnte ihn nun vor etwas viel Gefährlicherem. Er konnte eine Bewegung im Gleichgewicht der Dinge spüren, die ein Eindringen in die Harmonie der Macht nahelegte, ein finsteres Gewicht, das sich herabsenkte wie ein riesiger Stein.
    Draußen in der Wüste beschleunigte er seine Schritte. Der Transporter der Königin kam bald in Sicht, ein dunkler Umriß direkt vor ihnen, eine Zuflucht. Er hörte, wie Anakin nach ihm rief. Der Junge gab sich alle Mühe, Schritt zu halten, aber er fiel langsam zurück.
    Als er über die Schulter schaute, um zu antworten und den Jungen zu ermutigen, entdeckte er den Gleiter und die dunkle Gestalt darin, die auf sie zukamen.
    »Auf den Boden, Anakin!« schrie er und drehte sich um.
    Der Junge warf sich hin und drückte sich flach auf den Sand, als der Gleiter über ihn hinwegschoß und ihn nur um Haaresbreite verfehlte. Qui-Gon hatte bereits das Lichtschwert gezückt, die Klinge aktiviert und hielt die Waffe in beiden Händen vor sich. Der Gleiter schoß auf ihn zu, ein sattelförmiges Vehikel ohne sichtbare Bewaffnung, für Schnelligkeit und Ma-növrierfähigkeit und nicht für Feuerkraft gebaut. Noch nie hatte der Jedi so etwas gesehen, aber es erinnerte ihn vage an etwas längst Vergangenes.
    Jetzt erst war der Mann darin im gleißenden Sonnenlicht zu erkennen. Rote und schwarze Tätowierungen bedeckten in seltsamen gezackten Mustern ein dämonisches Gesicht unter einer Krone gedrungener Hörner auf seinem Kopf. Seine Gestalt war menschenähnlich, aber seine geschlitzten Augen und die gekrümmten Zähne waren die eines wilden Raubtiers, und sein Aufheulen klang wie die Herausforderung eines Jägers an seine Beute.
    Der Schrei war kaum erklungen, da war er schon über Qui-Gon, riß den Gleiter im letzten Augenblick zur Seite, drosselte den Schub und sprang herab, alles in einer einzigen fließenden Bewegung. Er war mit einem fremdartigen Lichtschwert bewaffnet, und die Waffe schwang bereits in Richtung des Jedi-meisters, bevor die Füße des Angreifers den Boden berührten. Qui-Gon, überrascht von der Schnelligkeit und Wildheit seines Gegners, konnte den Schlag kaum mit seiner eigenen Waffe abwehren, und die Klingen trafen mit einem rauhen, schabenden Geräusch aufeinander. Der Angreifer wandte sich in einem Wirbel dunkler Gewänder ab, dann griff er wieder an. Das Lichtschwert zischte auf Qui-Gon zu; auf dem Gesicht des anderen lag erbarmungslose Mordgier.
    Anakin war wieder auf den Beinen und starrte sie an. Er wußte nicht, was er tun sollte. Qui-Gon, der angestrengt die Schläge des anderen abwehrte, bemerkte ihn aus dem Augenwinkel. »Annie! Verschwinde hier!« rief er.
    Wieder drang sein Gegner auf ihn ein, zwang ihn zurück, schlug aus jedem erdenklichen Winkel zu. Qui-Gon erkannte, daß dieser Mann in der Kampfkunst der Jedi ausgebildet war, ein geschickter und gefährlicher Feind. Und was schlimmer war, er war jünger, schneller und kräftiger als Qui-Gon und gewann rasch an Boden. Der Jedimeister wehrte seine Schläge wieder und

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