Episode IV - Eine Neue Hoffnung
der Auslaß besitze keine Partikelabschirmung. Er ist jedoch völlig gegen Strahlung abgeschirmt. Das bedeutet: keine Energiestrahlen! Sie werden Protontorpedos verwenden müssen!«
Ein paar Piloten lachten trocken. Einer von ihnen, ein halbwüchsiger Jägerjockei, saß neben Luke. Er trug den unwahrscheinlichen Namen Wegde Antilles. Artoo Detoo war ebenfalls zur Stelle und saß neben einem zweiten Artoo-Roboter, der einen langen Pfiff der Hoffnungslosigkeit ausstieß.
»Ein Zweimeter-Ziel bei Höchstgeschwindigkeit – und noch dazu mit einem Torpedo«, schnaubte Antilles. »Das schafft nicht einmal der Computer.«
»Unmöglich ist es trotzdem nicht«, wandte Luke ein. »Ich habe zu Hause mit meiner T16 Womp-Ratten genau getroffen. Sie sind nicht viel größer als zwei Meter.«
»So, wirklich?« fragte der flott uniformierte Junge spöttisch. »Sag mal, hat es, als du diesen Tieren nachgehetzt bist, noch tausend andere – wie nennst du sie? – ›Womp-Ratten‹ gegeben, die mit Energiegewehren bewaffnet waren und auf dich geschossen haben?« Er schüttelte traurig den Kopf. »Bei der Feuerkraft der Station, die auf uns gerichtet sein wird, braucht man ein bißchen mehr als Bauern-Scharfschützen, glaub mir.«
Als ob er Antilles’ Pessimismus bestätigen wollte, deutete Dodonna auf eine Reihe von Lichtern an dem sich ständig verändernden Schema.
»Achten Sie besonders auf diese Stellungen. An den Breitenachsen ist die Feuerkraft von großer Konzentration, außerdem gibt es rund um die Pole starke Batterien.
Außerdem werden die Feldgeneratoren vermutlich sehr viel Verzerrung erzeugen, vor allem im Graben und in seiner Nähe. Ich schätze, daß die Manövrierfähigkeit in diesem Sektor unter Nullkommadrei liegen wird.«
Das rief unter den Zuhörern erneutes Gemurmel, Ächzen und Stöhnen hervor.
»Vergessen Sie nicht«, hub der General wieder an, »Sie müssen einen direkten Treffer landen. Das Geschwader Gelb wird Rot beim ersten Angriff decken. Grün übernimmt die Deckung von Blau beim zweiten. Noch Fragen?«
Ein gedämpftes Summen erfüllte den Saal. Ein Mann stand auf, schlank und gutaussehend – fast zu gutaussehend, so schien es, um bereit zu sein, sein Leben für etwas so Abstraktes wie die Freiheit wegwerfen zu wollen.
»Was ist, wenn beide Angriffe scheitern? Was geschieht dann?«
Dodonna lächelte schief.
»Ein ›dann‹ wird es nicht geben.« Der Pilot nickte langsam und setzte sich.
»Sonst noch jemand?« fragte Dodonna. Es blieb still, und die Zuschauer schienen voller Erwartung zu sein. »Dann steigen Sie in Ihre Schiffe, und möge die Kraft Sie begleiten.«
Wie Öl, das aus einer flachen Schüssel rinnt, erhoben sich die Reihen von Männern, Frauen und Maschinen und strömten zu den Ausgängen.
Aufzüge summten geschäftig und hoben ständig neue, tödliche Raumfahrzeuge aus den Tiefen empor zum Bereitstellungsraum im Haupthangar des Tempels, als Luke, Threepio und Artoo Detoo zum Hangareingang gingen.
Weder die hin- und hereilenden Besatzungen noch die Bodenmannschaften, noch die Piloten bei ihrer letzten Überprüfung, noch die riesigen Funken, die aufstoben, als Energiekupplungen gelöst wurden, beschäftigten im Augenblick Lukes Aufmerksamkeit. Statt dessen interessierte er sich für das, was zwei ihm viel vertrautere Figuren taten.
Solo und Chewbacca luden einen Stapel kleiner Stahlkassetten auf einen gepanzerten Landgleiter. Sie waren in ihre Beschäftigung völlig vertieft und beachteten nicht, was um sie herum vorging.
Solo hob kurz den Kopf, als Luke und die Roboter herankamen, dann arbeitete er weiter. Luke sah traurig zu, während in seinem Inneren widersprüchliche Gefühle wirr miteinander stritten. Solo war eingebildet, unbekümmert, unduldsam und selbstzufrieden. Er war auch tapfer, fast tollkühn, erfahren und immer fröhlich. Die Kombination machte einen verwirrenden Freund aus ihm – aber doch einen Freund.
»Sie haben Ihre Belohnung bekommen«, meinte Luke schließlich und zeigte auf die Kassetten. Solo nickte nur. »Und jetzt gehen Sie also?«
»Richtig, mein Junge. Ich muß alte Schulden begleichen, und selbst wenn das nicht der Fall wäre, glaube ich kaum, daß ich närrisch genug wäre, mich hier noch länger aufzuhalten.« Er sah Luke abschätzend an. »Wenn es hart hergeht, sind Sie recht tüchtig. Warum kommen Sie nicht mit mir? Ich könnte Sie gebrauchen.«
Das habgierige Glitzern in Solos Augen machte Luke nur wütend.
»Warum sehen Sie
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