Episode IV - Eine Neue Hoffnung
sich nicht um und nehmen einmal etwas anderes als sich selbst wahr? Sie wissen, was hier geschehen wird. Die Leute hier sind im Druck und könnten einen guten Piloten gebrauchen. Aber Sie wenden sich einfach ab.«
Solo schien von Lukes Tirade nicht beeindruckt.
»Was nützt einem eine Belohnung, die man nicht ausgeben kann? Die Kampfstation anzugreifen, ist nicht das, was ich mir unter einer mutigen Tat vorstelle – es ist eher Selbstmord.«
»Ja… Passen Sie gut auf sich auf, Han«, sagte Luke leise und wandte sich ab. »Aber dazu muß ich Sie nicht ermahnen, das ist ja genau das, was Sie am besten beherrschen, nicht?« Er ging zurück in den Hangar, begleitet von den beiden Robotern.
Solo blickte ihm nach, zögerte und rief dann: »He, Luke… möge die Kraft Sie begleiten!« Luke drehte sich um und sah, daß Solo ihm zuzwinkerte. Luke nickte, dann verschwand er zwischen den Maschinen und Mechanikern.
Solo wandte sich wieder seiner Arbeit zu, hob eine Kassette auf – und erstarrte, als er sah, wie Chewbacca ihn musterte.
»Was gaffst du denn so, Unhold? Ich weiß, was ich tue. Mach weiter!«
Der Wookie beugte sich langsam wieder über die Kisten, ohne seinen Partner aus den Augen zu lassen.
Die zornigen Gedanken an Solo traten in den Hintergrund, als Luke die zierliche, schlanke Gestalt neben seinem Schiff sah – dem Schiff, das ihm zugeteilt worden war.
»Sind Sie sicher, daß es das ist, was Sie wollen?« fragte ihn Prinzessin Leia. »Es könnte eine tödliche Sache für Sie sein.«
Lukes Blick glitt über den schlanken, gefährlichen Raumjäger. Ruhig sagte er: »Wir werden sehen.«
»Worüber sprachen Sie mit Solo?« fragte Leia.
Luke sah sie achselzuckend an.
»Ich dachte, er würde es sich noch überlegen. Ich hoffte, er würde sich uns anschließen.«
»Jeder muß seinen eigenen Weg gehen«, erwiderte sie und zuckte ebenfalls die Achseln. »Niemand kann ihn für einen anderen bestimmen. Han Solo hat nicht unsere Dinge im Auge. Ich würde mir wünschen, daß es anders wäre, aber ich bringe es nicht über mich, ihn zu verdammen.« Sie stellte sich auf die Zehenspitzen, gab Luke einen kurzen, fast verlegenen Kuß und drehte sich um. »Möge die Kraft sie begleiten.«
»Ich wünschte mir nur, daß Ben hier wäre«, murmelte Luke, als er sich seinem Schiff zuwandte.
Er dachte so angestrengt an Kenobi, die Prinzessin und Han, daß er die hochgewachsene Gestalt, die ihn am Arm packte, zuerst gar nicht wahrnahm. Er drehte sich zornig um, aber aus dem Zorn wurde höchste Überraschung, als er den anderen erkannte.
»Luke!« rief der etwas Ältere. »Ich glaube es einfach nicht! Wie kommst du denn hierher? Fliegst du mit uns hinaus?«
»Biggs!« Luke umarmte seinen Freund herzlich. »Natürlich bin ich mit dabei.« Sein Lächeln verblaßte ein wenig. »Ich habe keine Wahl mehr.« Dann hellte sich sein Gesicht wieder auf. »Hör zu, ich muß dir viel erzählen…«
Der Lärm, die Freude, das Gelächter der beiden stand im merklichen Gegensatz zu der Ernsthaftigkeit, mit der die anderen Männer und Frauen im Hangar ihrer Arbeit nachgingen. Luke und Biggs erregten die Aufmerksamkeit eines älteren, kriegserfahrenen Mannes, den die jüngeren Piloten nur als Leitung Blau kannten.
Sein Gesicht widerspiegelte Neugier, als er auf die beiden jüngeren Männer zuging. Es war ein Gesicht, durchglüht von demselben Feuer, das in seinen Augen flackerte, ein Brand, entzündet nicht von revolutionärer Leidenschaft, sondern von den vielen Jahren, in denen er Ungerechtigkeit erlebt hatte. Hinter der väterlichen Miene tobte ein wilder Dämon.
Jetzt interessierten den Alten diese beiden jungen Männer, die in wenigen Stunden Partikel zu Eis erstarrten Fleisches hoch über Javin sein konnten. Einer von ihnen war ihm bekannt.
»Sind Sie nicht Luke Skywalker? Haben Sie auf der Inkom T65 geübt?«
»Sir«, sagte Biggs, bevor sein Freund antworten konnte, »Luke ist der beste Buschpilot in den Randterritorien.«
Der ältere Mann klopfte Luke lächelnd auf die Schulter, als sie seinen Raumjäger betrachteten.
»Darauf kann man auch stolz sein. Ich habe selbst über tausend Flugstunden in einem Inkom-Himmelhüpfer.« Er schwieg einen Augenblick. »Ich bin einmal Ihrem Vater begegnet, als ich noch sehr jung war, Luke. Er war ein großer Pilot. Sie werden sich da draußen gut halten. Wenn Sie nur halb soviel Talent haben wie Ihr Vater, wird das ganz gewiß der Fall sein.«
»Danke, Sir. Ich werde mir Mühe
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