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ePub: Der letzte Zauberlehrling

ePub: Der letzte Zauberlehrling

Titel: ePub: Der letzte Zauberlehrling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Ruebenstrunk
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auf, an die Vertiefung in der Mitte des Raums heranzutreten. »Auch du und deine Freunde, Prosper«, sagte er in gönnerischem Tonfall.
    Als wir alle unsere neuen Plätze eingenommen hatten, zog er eine Taschenuhr hervor und warf einen Blick darauf. »Es ist Zeit«, sagte er, »das Plasma wird in wenigen Minuten auf das Magnetfeld über uns treffen.« Er gab ein Handzeichen. Zwei Techniker traten heran, die jeder eine große Eisenkurbel trugen. Sie stellten sich zu beiden Seiten der Bodenplatteauf und steckten ein Ende ihrer Kurbeln in eine fast unsichtbare Öffnung. Dann begannen sie gleichzeitig, ihre Kurbeln zu drehen. Langsam fuhr die Bodenplatte beiseite, und aus dem Loch erhob sich Zentimeter um Zentimeter ein gewaltiger Glaszylinder mit einem Durchmesser von gewiss zwei Metern, in dem eine dunkle Wolke waberte, die immer wieder von grellen Lichtblitzen durchbrochen wurde. Aus dem Deckel des Zylinders ragten drei kurze Stutzen. Die Techniker zogen ihre Kurbeln heraus und benutzten sie als Haken, mit denen sie die von der Decke baumelnden Schläuche herabzogen und sie am Zylinder festschraubten.
    »Liebe Freunde, dies ist ein großer Moment in der Geschichte der Menschheit«, begann Pompignac, nachdem seine Leute ihre Arbeit beendet hatten. »Vielleicht sogar der größte Moment, denn es ist das erste Mal, dass wir einen stabilen interdimensionalen Korridor öffnen werden.«
    Er machte eine Pause und deutete auf die beiden Dämonen in ihren Roben, hinter denen Lothar wieder Position bezogen hatte. »Wir haben bereits bewiesen, dass es grundsätzlich funktioniert. Sie beide haben den Weg als Abgesandte Ihres Volkes zu uns gefunden, um uns beim nunmehr letzten Schritt zu helfen: der Herstellung einer dauerhaften Verbindung zwischen den Menschen und denen, die wir Dämonen nennen. Möglich wurde dies, weil die Zauberer unseres Landes, abgesehen von ein paar verkommenen Subjekten« – er warf Prometheus einen herablassenden Blick zu –, »uns selbstlos ihre Zaubersprüche überlassen haben, für die sie mein Unternehmen natürlich angemessen entlohnt hat. Durch die unermüdliche Arbeit meiner Techniker ist es unsnun gelungen, die Macht der vielen Beschwörungen in einem mächtigen Überzauber zu verstofflichen, den wir hier vor uns sehen.
    Meine Mitarbeiter, die dort oben Platz genommen haben, sind von mir in einer Reihe von speziellen Zaubern ausgebildet worden. Die durch sie freigesetzte Energie wird von den Helmen aufgenommen und zu einem zentralen Verstärker geleitet, der sich genau über dem Überzauber befindet. Seine Exzellenz, der Erzkanzler, der diese Entwicklungen stets mit Wohlwollen begleitet hat, wird gleich die Ehre haben, mit der Aktivierung des Zaubers zu beginnen und damit den nächsten Schritt in der Geschichte unseres Landes – unserer Welt! – einzuleiten.«
    Alle Anwesenden, deren Hände nicht gefesselt waren, applaudierten höflich. Der Erzkanzler trat an den Zylinder heran. Ich erkannte neben ihm eine schmale Konsole, aus der ein Klapphebel herausragte. Er legte eine Hand auf den Hebel und blickte mit ernster Miene in die Runde.
    »Dies ist ein Moment, der mich mit großem Stolz erfüllt«, sagte er. »Dank der unermüdlichen Arbeit unserer hervorragendsten Gelehrten und dank der Hilfe unserer Freunde aus einer anderen Dimension stehen wir vor einem Durchbruch in der Geschichte der Menschheit. Viel zu lange schon sind wir den Erniedrigungen unserer Feinde jenseits der Grenzen wehrlos ausgeliefert. Das wird bald ein für alle Mal vorbei sein. Möge ...«
    Weiter kam er nicht. Irgendetwas kam durch die Luft geflogen und traf ihn genau an der Schläfe. Er stieß ein erstauntes »Oh« aus und stürzte zu Boden.
    Einen Moment lang herrschte absolute Stille. Ich drehte mich um. Hinter uns standen Papillon und Agnetha.

A CHTER M ONOLOG DES D ÄMONS T HRLX, DER UNTER DEM N AMEN L OTHAR BEKANNT IST
    Arroganz kann eine gute Waffe sein.
    Zumindest dann, wenn jemand anders diese Eigenschaft zur Schau trägt.
    Ich weiß, wovon ich spreche. Schließlich habe ich es selbst gegenüber den Menschen nie an Arroganz fehlen lassen. (Und das zumeist durchaus zu Recht, denn die Überlegenheit meiner Rasse ist einfach so augenfällig, dass sich einem dieses Verhalten praktisch aufzwingt.) Es war allerdings eine neue Erfahrung für mich, selbst arrogant behandelt zu werden. Denn das taten Czwrts und Nrgstz, die beiden Abgesandten aus meiner Dimension.
    Ich war für sie nur ein Nichts, kein Wesen, das

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