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ePub: Juniper Berry

ePub: Juniper Berry

Titel: ePub: Juniper Berry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.P. Kozlowsky
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wurden von einer seltsamen Ruhe erfüllt. Keiner von ihnen sprach, sie genossen einfach die Schwerelosigkeit und das Gefühl absoluter Freiheit. Juniper spürte, wie sich ihre Probleme auflösten und ihre Sorgen zerbröckelten. Sie hätten noch einmal Babys sein können, die sicher und sanft in den Schlaf geschaukelt wurden. Es war so verlockend, sich diesem angenehmen Gefühl einfach hinzugeben.
    Minute um Minute verrann, und sie fielen noch immer, ohne etwas sehen zu können. Wenn in ihrem friedvollen Geist Platz für beunruhigende Gedanken gewesen wäre, hätten sie sich gefragt, ob es möglich ist, für immer zu fallen. Kann man schlafen, wachsen und sein Leben leben, während man fällt? Und wenn sie irgendwo landen sollten,was würde mit ihnen passieren? Würden sie am Boden zerschellen?
    Doch solche Ängste kamen ihnen nicht in den Sinn und schließlich hörten sie auf zu fallen. Sie landeten nicht, es gab keinen Ruck oder Aufprall, nur einen sanften Übergang in den Ruhezustand, als würden sie in die Schwerelosigkeit gleiten.
    Juniper und Giles, die sich immer noch an den Händen hielten, schwebten nun zwischen Millionen von Sternen.
    In ihrem Licht konnten sie ihre erstaunten, fassungslosen Gesichter sehen. Obwohl es eiskalt hätte sein müssen, wärmte das Funkeln der Sterne ihre Körper von Kopf bis Fuß, innen und außen. Und obwohl es ihnen eigentlich nicht hätte möglich sein dürfen zu atmen, war jeder Atemzug berauschend. Sie befanden sich in den Tiefen des Weltalls!
    Eine riesige Raumstation flog geräuschlos an ihnen vorbei, als würde sie nicht mehr wiegen als eine Luftblase. Sie hatte die Größe einer kleinen Stadt. Juniper und Giles konnten jede Einzelheit erkennen, jede Schraube, jeden Kratzer, die Streifen im Anstrich und auch die Astronauten im Inneren. Ein wahres Wunderwerk der Menschheit!
    Dann, als sie sich in der weiten Leere des Weltraums umwandten, um die Bahn der Raumstation zu verfolgen, entdeckten Juniper und Giles etwas, das noch beeindruckender war. Weit hinter sich in der Ferne erblickten sie die Erde in ihrer ganzen Schönheit.
    Es war ein gewaltiger, ein unvergesslicher Moment. Mitten im All wirkte der Himmelskörper so ungewöhnlich friedlich. Alles, was Juniper das Leben schwer gemacht hatte, all die schlimmen Nachrichten, die täglich von jedem Fernseher und Computer verbreitet wurden, das Flimmern von Billionen großer und kleiner Bildschirme, nichts davon existierte hier oben. Hier gab es nur Schönheit und Stille. Dieser Anblick erfüllte Junipers Herz. Es war ein unvergleichliches Gefühl, das die Macht besaß, einen alles glauben zu lassen.
    Juniper wurde von Ehrfurcht erfasst. Es war das Schönste, was sie je gesehen hatte, und sie wusste sofort, dass sie diese Erfahrung mit anderen teilen musste. Die Menschen mussten davon erfahren. Dieser Anblick konnte das ganze Leben verändern. Sie drückte Giles’ Hand noch etwas fester. Passierte das wirklich? Hatten sie tatsächlich die Erde verlassen?
    Mit unvorstellbarer Geschwindigkeit begannen sie, durch das All zu fliegen. Wie winzige Meteoriten glitten sie am Mond vorbei in die weiter entfernt liegenden Bereiche des Sonnensystems. Sie stiegen mit dem Sternenlicht in die Höhe und dennoch sahen sie alles gestochen scharf. Kein Fernglas hätte ihnen diese Welten zeigen können.
    Kurze Zeit später hatten sie den Mars erreicht und schwebten über seine mit roten Gesteinsbrocken übersäte Oberfläche. Sie sahen eine NASA-Raumsonde, die sich durch den Boden grub, um den Planeten zu kartografieren und nach Anzeichen von Wasser zu suchen. Sie flogen um den Jupiter herum, warfen einen Blick in seinen wirbelnden Großen Roten Fleck und sahen die Blitze, die sich dort fortwährend entluden. Allein in den Großen Roten Fleck würde die Erde dreimal hineinpassen, während der Planet selbst mehr als tausendmal so groß war. Das war eine Dimension, für die ein Gefühl wie Ehrfurcht nicht mehr ausreichte.
    Juniper wurde von horizontalen Wolkenschichten eingehüllt, die sich in unterschiedlichen Richtungen und Geschwindigkeiten um den Gasplaneten bewegten. Es sah aus, als würde der Planet vom Himmel abgeschraubt.
    Sie flogen zwischen den Ringen des Saturn hindurch und stellten fest, dass sie aus Eis- und Gesteinsbrocken bestanden, von denen einige so groß wie Autos und andere so klein wie Kieselsteine waren. Vielleicht handelte es sich um die Überreste eines früheren Mondes, die nun in ihrer Umlaufbahn gefangen waren.
    Auch

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