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ePub: Juniper Berry

ePub: Juniper Berry

Titel: ePub: Juniper Berry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.P. Kozlowsky
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alten, sterbenden Mannes, der gerade seinen letzten Atemzug aushauchte. »Salhack … Salhack … Jup nen skek. Salhack …« Das Unerträglichste von allem war das erstickte: »Biiiitttteeeeee …«
    Juniper wollte die Tür gerade weiter öffnen, als dahinter ein gleißend helles Licht aufleuchtete. »Was ist das?« Giles hielt sich die Hand vor die Augen. »Was ist da drin?«
    Bevor Juniper antworten oder durch das helle Licht hätte blinzeln können, sauste der Rabe mit einem durchdringenden Schrei an ihnen vorbei durch die Tür. Er flog krächzend und flatternd in den Raum, wo sich nun ein heftiger Tumult erhob. Es waren unverständliche Worte zu hören, ein Schrei, Geräusche wie von einem Todeskampf. Der Rabe flog wieder heraus und hackte mit dem Schnabel nach Juniper und Giles, bis sie in die Mitte der Halle zurückwichen. Die Tür schloss sich von selbst.
    Verärgert flog der Rabe durch die Halle davon und wieder zurück. Er wiederholte das einige Male, bis Juniper und Giles ihm gehorsam folgten. Offensichtlich wollte er sie unbedingt irgendwohin führen.
    Juniper und Giles folgten ihrem gefiederten Begleiter, bis sie sich einer Art Höhle näherten. Die Fackeln und die sechs Türen verblassten hinter ihnen. Ein neues Licht brannte sanft in dem Raum, der vor ihnen lag.
    Eine Stimme ertönte aus der Höhle. Es war die kälteste, absonderlichste und beängstigendste Stimme, die sie jemals gehört hatten.
    »Ihr habt mich also gefunden.«

Abgesehen von einem langen Tisch, an dem die vermummte Gestalt mit der unheimlichen Stimme saß, war der von zwei Fackeln beleuchtete Raum völlig kahl. Von der Decke tropfte etwas, das wie Regenwasser aussah, und im flackernden Lichtschein der Fackeln tanzten Schatten an den Wänden. Hin und wieder schienen sie Bilder zu formen, düstere und verstörende Bilder, die schon wieder verschwunden waren, bevor Juniper sich fragen konnte, ob sie sie tatsächlich gesehen hatte. Die Schatten schienen aus einer anderen, verzerrten Welt zu kommen und nur ein Ziel zu haben: sie zu verschlingen.
    Hinter dem Raum lag noch eine Halle, die jedoch in undurchdringliche Dunkelheit gehüllt war.
    Als Juniper und Giles die Höhle betraten, erhob sich der Mann. Er war sehr groß, größer als jeder Mensch, den Juniper bisher gesehen hatte. Beinahe alles an ihm war lang:Beine, Arme, Hals und Finger. Er trug einen schäbigen Umhang und sein längliches Gesicht war im Schatten der Kapuze verborgen. Seine knochigen, bleichen Finger umklammerten einen hölzernen Stab, und Juniper sah, dass seine Nägel ebenfalls lang waren und so dunkel, als wären sie nachtschwarz lackiert.
    Da sich der Umhang bei jeder Bewegung eng an seinen Körper legte, war nicht zu übersehen, wie dünn er war. Er schien keinerlei Fett und nur wenig Muskeln zu haben, ein dürres, zerbrechliches, in die Länge gezogenes Gerippe. Barfuß – seine Füße waren fast so knochig wie die eines Skeletts – lehnte er auf dem Stab, vornübergebeugt und mit dem ganzen Gewicht auf einem Bein. Man hätte meinen können, er würde jeden Moment zusammenbrechen, wenn seine Bewegungen nicht so schnell und gefährlich wie die einer Schlange gewesen wären.
    Der Mann, wenn man ihn denn so nennen konnte, glitt geräuschlos auf die Kinder zu. Sein Gesicht war immer noch verborgen, nur sein Lächeln schimmerte kalt wie das Mondlicht unter der Kapuze hervor. Seine dunkelroten Lippen, die sich über das ganze Gesicht spannten, entblößten eine lange Reihe gelber Zähne und bildeten ein verzerrtes Dreieck des spöttisch lächelnden Grauens. »Ich freue mich, dass ihr gekommen seid!« Seine Stimme war hoch und er kreischte fast.
    Juniper wusste nicht, was sie sagen sollte, denn sie fand es keineswegs schön, mit dieser Gestalt in einem Raum zu sein. Am liebsten wäre sie um ihr Leben gerannt, aber ihr war klar,dass sie bleiben musste, wenn sie ihren Eltern helfen wollte. Sie musste mutig sein, auch wenn eine ängstliche Stimme in ihrem Kopf ständig wiederholte: Er hat zu viele Zähne. Er hat zu viele Zähne. Er hat zu viele Zähne.

    Der Rabe flog zu dem Mann hinüber und setzte sich auf seine Schulter.
    »Mein Name ist Skeksyl. Das ist mein Rabe Neptun. Und du bist …?« Er zeigte auf Juniper.
    Sie wollte nicht antworten, doch ihr Name glitt ganz von selbst über ihre Lippen. »Juniper.«
    »Ah, natürlich.« Er sah zu seinem Raben. »Neptun erzählt mir schon seit Jahren von dir. Er war sich sicher, dass du mir eines Tages einen Besuch abstatten

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