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Equilibrium

Equilibrium

Titel: Equilibrium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Imogen Rose
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erschöpft aus, aber sie musste ihre Fragen stellen. Schließlich zählte hier jeder Moment; sie hatten keine Zeit zu verlieren. Drei Kinder wurden immer noch vermisst. Sie sah ihn an und fragte leise. »Kellan, mein Name ist Claire. Ich muss dir einige Fragen stellen. Du kannst nicken oder den Kopf schütteln, wenn das leichter für dich ist, okay?«
    Kellan nickte.
    Agentin Adams fuhr fort: »Kellan, es tut mir leid, dass ich so mit der Tür ins Haus falle, aber ich muss schnellstens wissen, ob du weißt, wo Arizona, Harry und Ella sind?«
    Angst breitete sich auf Kellans Gesicht aus und seine Augen füllten sich mit Tränen, als er den Kopf schüttelte. Dann packte er die Hand seines Vaters und flüsterte. »Ich wusste gar nicht, dass Harry und Ella vermisst werden.«
    »Wusstest du, dass Arizona vermisst wird?«, fragte Claire mit sanfter Stimme.
    »Wir sind zusammen entführt worden«, antwortete Kellan heiser. Er versuchte sich aufzurichten.
    Olivia beeilte sich, mehr Kissen zu holen. Sie stützte ihn damit ab und gab ihm einen Schluck zu trinken.
    »Wann sind Ella und Harry verschwunden? Haben Sie Arizona gefunden?«, fragte Kellan.
    »Ich beantworte gleich alle deine Fragen, aber zuerst musst du meine beantworten«, sagte Claire bestimmt.
    Kellan nickte.
    »Also, du und Arizona, ihr seid zusammen entführt worden?«
    Kellan nickte wieder.
    »Hast du Ella oder Harry überhaupt gesehen, seit du entführt worden bist?«
    Kellan schüttelte den Kopf.
    Claire bemerkte, dass die Frau, die sie für Olivia Darley hielt, aussah, als würde ihr schlecht. »Weißt du, wer euch entführt hat?«
    Kellan schüttelte den Kopf.
    »Wo hat man euch entführt?«
    »Am See«, antwortete Kellan.
    Claire sah für eine Erklärung zu Larry.
    »Ich nehme an, er meint den Zittersee. Stimmt‘s Kell?«
    Kellan nickte und Larry sprach weiter. »Das ist der See, zu dem die Jugendlichen oft fahren. Er liegt ungefähr eine Stunde von hier. Wir nennen ihn nur Zittersee, aber so heißt er nicht wirklich.«
    »Können Sie ihn mir auf einer Karte zeigen?«, bat Claire und zog ihre Karte der Umgebung heraus. Sie sah zu, während er den See auf der Karte einkreiste. Das war keinesfalls in der Nähe von der Stelle, an der Kellan gefunden worden war, aber das äußerte sie nicht gegenüber den anderen im Zimmer.
    »Wie wurdet ihr entführt?«, fragte Claire Kellan.
    »Wir haben auf dem Gras gelegen und die Sterne beobachtet, als mir schwarz vor den Augen wurde. Ich glaube, mir hat jemand auf den Hinterkopf geschlagen und davon bin ich bewusstlos geworden. Es ist alles so verschwommen.«
    »Wenn du wir sagst, meinst du Arizona und dich?«
    Kellan nickte.
    »Wann war das?«
    »Nachdem wir von Ames weggefahren sind, Montagabend.«
    »Ihr seid gleich von Ames zum See gefahren?«
    Kellan schüttelte den Kopf. »Wir sind zuerst zur Eislaufhalle gefahren. Arizona wollte eislaufen und Pucks ins Tor dreschen. Dann sind wir auf meinem Bike zum See gefahren.«
    »Hattet ihr das Gefühl, dass euch jemand folgt?«
    Kellan schüttelte den Kopf. »Nein, aber wir waren beide zu beschäftigt, über andere Dinge nachzudenken.«
    »Welche anderen Dinge?«
    »Dies und das. Nichts Besonderes.«
    »Vielleicht lässt du das besser mich entscheiden. Alles kann helfen. Je mehr ich weiß, desto effektiver kann ich helfen«, beharrte Claire.
    »Wir hatten bei Ames ein schlechtes Gespräch mit unseren Eltern. Das können sie Ihnen erzählen. Wir waren total durcheinander, also sind wir zum See rausgefahren, um ein bisschen Ruhe zum Reden zu haben.«
    Claire nickte. Sie kannte all die Probleme mit Eltern; ihre eigenen waren eine Herausforderung gewesen. »Also seid ihr zum See gefahren, habt Sterne beobachtet und seid bewusstlos geworden?« Der Arzt hatte bestätigt, dass er auf den Hinterkopf geschlagen worden war.
    Kellan nickte.
    »Wie lange wart ihr beim See, bevor du bewusstlos geworden bist?«
    »Ich weiß nicht genau, nicht so lange. Vielleicht eine halbe Stunde oder so.«
    »Und ihr habt nichts gehört?«
    »Nein«, antwortete Kellan und schüttelte den Kopf.
    »An was erinnerst du dich als Nächstes?«
    Kellan schloss eine Weile die Augen, man sah ihm an, dass er sich zu erinnern versuchte. »Ich bin in totaler Dunkelheit aufgewacht und konnte mich nicht bewegen.«
    »Nicht bewegen?«, wiederholte Claire. »Warst du gefesselt?«
    Er rieb sich die Augen, dann öffnete er sie wieder. »Nein, meine Arme und Beine waren taub. Ich konnte sie furchtbar lange nicht spüren.

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