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Er ist der Freund meiner Freundin: Roman (German Edition)

Er ist der Freund meiner Freundin: Roman (German Edition)

Titel: Er ist der Freund meiner Freundin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katarina Bredow
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wegbringt, mit denen sie den Glastresen geputzt hat.
    Ich nutze die Gelegenheit, mein Handy rauszuholen und Markus eine SMS zu schicken.
    Ruf Sofi an und mach was mit ihr aus. /E
    Wahrscheinlich schläft er noch. Aber dann findet er die SMS, wenn er wach wird.
    Die ersten Kunden trudeln ein. Zwei Frauen um die vierzig. Latte und Käsebrötchen mit viel Salat, aber ohne Butter. Ich halte die Luft an, als ich das Geld entgegennehme, fühle mich schmuddelig und verkatert. Wie konnte ich mich bloß von Markus zu Whisky und Kokain überreden lassen! Und dann auch noch mitten in der Woche!
    Die Erinnerungsbilder sind von einem merkwürdigen Schleier zugedeckt. Markus’ Augen und sein nackter Körper. Und dann sein Spruch, dass Mädchen von Koks geil werden, dass er aber nicht deswegen wollte, dass ich es ausprobiere. Warum hat er das gesagt? Warum hat er sich für etwas entschuldigt, das mir nie in den Sinn gekommen wäre, wenn er es nicht angesprochen hätte?
    Natürlich würde Markus mit mir nie so etwas machen!
    Trotzdem.
    Ich habe ihm versprochen, dass es wieder wie vorher wird. Weil ich es selber will. Aber wie soll das funktionieren?
    Wenn ich die Augen zumache, sehe ich zwei weiße Linien auf blauem Porzellan. Äh! Ich muss mich auf die Arbeit konzentrieren. Mich aus dem Unwirklichkeitsgefühl und der dumpfen Verwirrtheit herausarbeiten.
    Ich ziehe mich in die Küche zurück und belege Baguettes und Sandwiches. Gebe mir besonders viel Mühe mit der Dekoration, falte Salatblätter und rolle Käsescheiben. Schneide Sharonfrüchte in Scheiben und lege sie auf den reifen Camembert. Verteile Pesto in Schnörkeln auf dem Mozzarella. Währenddessen trinke ich ein Glas kaltes Wasser nach dem anderen. Nach einer Weile verzieht sich der Nebel in meinem Kopf etwas.
    Gegen elf klingelt Sofis Handy. Ich spitze die Ohren, als sie antwortet.
    »Hallo«, sagt sie und streicht hastig eine verirrte Haarsträhne aus dem Gesicht.
    Ich bin sicher, dass es Markus ist. Sofi errötet sanft neben der Kaffeemaschine. Sie sieht mich fragend an, ich nicke und sie verschwindet in die Küche.
    Ein paar Jungs um die fünfzehn kommen hereingeschlendert. Sie lachen, schubsen sich und kaufen alle Schokoladenkugeln, die wir noch haben, und ein paar Dosen Cola. Das ist in den Sommerferien wohl die Alternative zum Schulessen. Einer von ihnen hat ein Piercing in der Zunge. Ich stelle mir vor, wie die Schokopampe sich in das Loch in der Zunge drückt, und mir wird prompt schlecht.
    Dafür macht Sofi einen umso frischeren Eindruck, als
sie, das Handy an die Brust gedrückt, aus der Küche kommt.
    »Wir treffen uns nach der Arbeit!«, sagt sie glückstrahlend. »Du hattest recht! Er hat angerufen!«
    »Fein.«
    Sofi wirft einen eiligen Blick in den Spiegel hinter dem Tresen. Dann nimmt sie die Schürze ab und kontrolliert kritisch ihre Kleider. Sie trägt einen Jeansrock und ein hautenges, weißes Baumwolltop mit einem tiefen Rundausschnitt.
    »Vielleicht sollte ich in der Mittagspause schnell nach Hause flitzen und mir was anderes anziehen?«
    »Du siehst super aus«, sage ich. »Genau richtig.«
    Sofi legt den Kopf schief und sieht mich an.
    »Auf ›genau richtig‹ scheint er aber eher nicht abzufahren«, sagt sie.
    »Trag einfach die Haare offen«, sage ich.
    Sie zieht sofort das Gummi ab, schüttelt die Haare vorm Spiegel aus und fährt mit den Fingern dadurch.
    »So besser?«
    Ich nicke. »Absolut.«
    Markus’ steifer Schwanz taucht auf meiner Netzhaut auf. Sein nackter, schlanker Körper und unser anschließendes Geplänkel. Ich muss mich von Sofi wegdrehen, damit sie meine Verwirrung nicht sieht.
    In dem Augenblick klingelt die Türglocke und Edwin kommt herein, helle Hose und rostbrauner Blazer über weißem Hemd. Er grinst mich übertrieben breit an.
    »Hi, Schwesterherz! Alles klar?«
    »Gut, danke«, sage ich misstrauisch. »Ist was passiert?«
    »Nein, nein. Ich war nur grad in der Gegend und dachte, da könnt ich ja mal nachschauen, ob du da bist. Und wie’s dir geht und so. Macht die Arbeit Spaß?«
    »Ja. Du bist irgendwie komisch. Was ist los?«
    Er beißt sich auf die Lippe und wirft einen Blick auf die Straße, als fühlte er sich verfolgt.
    »Ich muss mit dir reden«, sagt er schließlich und wirft Sofi einen Blick zu, der eindeutig sagt: unter vier Augen . Ich gehe zu der Wand, wo ein paar Tische unbesetzt sind. Edwin folgt mir.
    »Könntest du mir etwas Geld leihen?«, fragt er leise.
    Ich sehe ihn erstaunt an. Mama ist

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