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Er ist der Freund meiner Freundin: Roman (German Edition)

Er ist der Freund meiner Freundin: Roman (German Edition)

Titel: Er ist der Freund meiner Freundin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katarina Bredow
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und bin gezwungen, die Augen gegen das grelle Sonnenlicht zuzukneifen. Auf einer Decke im Gras sitzt Tilde. Fredrik liegt, auf dem Bauch ausgestreckt, neben ihr und sieht aus, als würde er schlafen. Aber als ich mich auf Tildes Einladung hin zu ihnen geselle, setzt er sich auf.
    »Das war ein netter Abend gestern«, sagt Tilde.
    Ich nicke. »Ellinor kann wirklich unglaublich gut kochen. Bei ihr könnte ich mich zu Tode essen.«
    »Obwohl ich ja immer noch ganz geschockt bin, was sie über Adrian gesagt hat … Also echt, ich dachte, die beiden wären das perfekte Paar.«
    Ich zucke mit den Schultern. »Ist bestimmt nichts Ernstes. Und wo sie recht hat, hat sie recht. Man muss kämpfen, um eine Beziehung lebendig zu halten. Von alleine kommt das nicht.«
    Tilde und Fredrik tauschen einen kurzen Blick und lächeln sich an. Ich lächele auch.
    »Keine Bange«, sage ich lachend. »In dieser Phase ist noch kein Kampf angesagt!«
    »Apropos Phase«, sagt Tilde. »Was läuft eigentlich zwischen Markus und Sofi? Wir haben sie gestern Nacht getroffen. Die beiden haben wirklich die Stadt unsicher gemacht, voll verschärft.«
    Ich lache. »Sie haben sich erst ein paarmal getroffen. Schön zu hören, dass sie Spaß hatten.«
    »Wer von beiden kennt den Türsteher vom Styx, Sofi oder Markus?«
    Ich sehe Tilde verwirrt an. Das Styx ist der Nobelschuppen der Stadt. Dort treffen sich Geschäftsleute und andere Hochverdiener in der Bar zur After-Work-Party. Und Freitag und Samstag nach zehn Uhr öffnet der Nachtclub seine Türen. Nicht mein Ding, darum war ich noch nie dort. Außerdem soll es schweineteuer sein.
    »Das muss Sofi sein«, sage ich. »Davon hätte Markus mir garantiert erzählt. Wart ihr dort?«
    Fredrik schüttelt den Kopf. » Wir nicht. Aber wir haben gesehen, wie Markus und Sofi einfach an der Schlange vorbeispaziert sind und von dem Gorilla an der Tür reingelassen wurden.«
    »Na ja, so lang war die Schlange auch wieder nicht«, sagt Tilde. »Aber ein paar haben schon gewartet. Wir waren auf dem Weg nach Hause, es muss kurz nach eins gewesen sein. Die beiden wirkten total gut drauf, richtig aufgedreht.«
    »Voll, meinst du?«
    Tilde zieht ihre knochigen Schultern hoch. »Ne, einfach nur aufgekratzt. Weiß auch nicht.«
    »Nein, besoffen waren sie nicht«, meint Fredrik. »Aber ich hab mich gefragt, ob sie vielleicht … irgendwas genommen haben. Du weißt schon.«
    »Vielleicht sind sie auch einfach nur verknallt«, sagt Tilde und schickt Fredrik noch einen zärtlichen Blick.
    Ich nicke nachdenklich, während die Erinnerung an zwei weiße Bahnen auf blauem Porzellan durch meinen Kopf huscht. Das wird Markus sich ja wohl kaum mehrmals in der Woche leisten können, oder? Was war das überhaupt für eine Fete, auf die er mit Sofi gehen wollte? Wieder in der Weißen Villa? Helmer Tingvall, der dort wohnt, ist durchaus der Typ, der Türsteher von Nachtclubs kennt.
    »Ich hab Lust auf ein Eis«, sagt Fredrik unvermittelt und steht auf. »Wollt ihr auch eins?«
    Tilde nickt.
    »Ein Lakritz-Puck«, sagt sie.
    Es ist warm, und ein Eis wäre jetzt nicht schlecht, aber im Moment muss ich jede Krone zweimal umdrehen, also schüttele ich den Kopf. Bis zur nächsten Gehaltsauszahlung ist es noch eine Weile hin und auf meinem Konto herrscht Ebbe. Ich kann eigentlich gut mit meinem Geld haushalten und versuche, immer ein kleines Polster für unerwartete Ausgaben zu behalten, aber das Polster für diesen Monat hat Edwin für sich beansprucht. Ich kann nur hoffen, dass er mir das Geld zurückzahlt wie versprochen.
    Ich nehme die Kamera hoch und mache ein Bild von Tilde, die, auf die Ellenbogen gestützt, dasitzt und mit geschlossenen Augen ihr Gesicht in die Sonne hält. Sie hat das Haar im Nacken ganz kurz geschnitten und an den Seiten etwas länger. Vor der Stirn locken sich die Ponysträhnen und sie hat einen leichten Sonnenbrand. Sie schlägt die Augen auf, als sie das Klicken hört.
    »Hör auf! Ich sehe auf Bildern immer total schrecklich aus!«
    »Überhaupt nicht«, widerspreche ich. »Höchstens, wenn du weißt, dass du fotografiert wirst.«
    Als Fredrik zurück ist, mache ich ein paar lustige Fotos von den beiden, wie sie sich umarmen, schäkern, am Eis des anderen lecken. Sie sind ein süßes Paar. Ich bin fast ein bisschen eifersüchtig, als ich sie so zusammen sehe. Es muss schön sein, so frisch verliebt zu sein, ganz offen in der Sommersonne. Viel smarter jedenfalls, als eine rote Birne zu kriegen und das Stottern

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