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Er ist der Freund meiner Freundin: Roman (German Edition)

Er ist der Freund meiner Freundin: Roman (German Edition)

Titel: Er ist der Freund meiner Freundin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katarina Bredow
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seinen Eltern dort Urlaub gemacht hat. Saubillig, dreihundert Kronen das Gramm! Ich habe die Reise bezahlt und er ist geflogen und hat das Zeug geholt …«
    »Wie?«, fragt Markus. »Hat er es geschluckt?«
    Edwin nickt. »In Kondomen. So macht man das.«
    »Sag mal, ist euch eigentlich nicht klar, wie riskant das ist?« Markus seufzt. »Kinder.«
    »Dann haben wir uns in Malmö getroffen und eine Hälfte dort verkauft. Und wir wussten ja, dass im Styx …«
    »Wie seid ihr da reingekommen?«, frage ich.
    »Hannes’ Bruder ist Türsteher im Styx.«
    »Dachte ich’s mir doch«, brummt Markus. »Weiß er, was ihr treibt?«
    Edwin schüttelt den Kopf. »Kann ich mir nicht vorstellen.«
    »Nein, er würde es wohl kaum zulassen, dass sein kleiner Bruder Kopf und Kragen riskiert.«
    »Vielleicht weiß er von dem anderen Typen ja auch nichts«, sage ich.
    Markus sieht mich schräg von der Seite an.
    »Dream on, baby!«, sagt er. »Er kassiert wahrscheinlich Provision! Natürlich weiß er davon!«
    Er nimmt sein Handy und tippt eine Nummer ein.
    »Hi, hier Markus, alles klar? … Ja … Nein … Du, wir haben hier ein größeres Problem. Der kleine Bruder meiner Freundin steckt ziemlich in der Scheiße, können wir uns irgendwo treffen und reden?«
    Nachdem Markus das Gespräch beendet hat, geht er zur Tür.
    »Schließt hinter mir ab und lasst niemanden rein«, sagt er. »Niemanden, kapiert? Ihr seid nicht zu Hause, egal wer klingelt, okay? Wenn ich zurückkomme, sage ich … ähm … irgendwas, wo Goldfisch drin vorkommt. Wenn ich nichts mit Goldfisch sage, macht ihr nicht mal mir auf. Alles klar?«
    Edwin und ich nicken.
    Es dauert ein paar Sekunden, ehe ich raffe, dass das mit dem Goldfisch eine Sicherheitsvorkehrung ist, ein Zeichen für uns, falls er einen unerwünschten Gast dabeihat. Das ist alles so unwirklich. Obwohl ich mir vor Angst fast in die Hose mache, arbeitet sich ein Lachanfall in mir hoch, der aber schnell wieder vorbei ist, als ich Markus’ finsteren, ernsten Blick sehe.
    »Sei vorsichtig«, sage ich.
    Markus geht ins Treppenhaus und macht die Tür hinter sich zu. Ich drücke die Klinke runter, um zu prüfen, ob sie wirklich zu ist, dann sinke ich Edwin gegenüber auf einen Stuhl.
    »Ich fasse es nicht«, sage ich. »Wie konntest du nur?«
    Edwin sieht mich an. »Die Idee war genial. Überleg mal, pro Gramm kann man sechs-, siebenhundert Kronen verdienen!«
    »Hast du dir dafür das ganze Geld geliehen? Von Mama, Papa und mir?«
    Er nickt. »Und alles, was ich auf dem Konto hatte. Der Flug war ein Last-Minute-Flug nach Malaga, hat nicht mal dreitausend gekostet. Hannes hat nur achttausend zusammengekriegt, die hat er komplett in das Kokain investiert. Immerhin hat er das ganze Risiko auf sich genommen. Über hundert Gramm hat er mitgebracht. Drei Viertel für mich und ein Viertel für Hannes. Vierzig Gramm hab ich in Malmö verschachert, das lief wie geschmiert. Und da ich weiß, dass der Preis im Styx bei tausendeinhundert pro Gramm liegt, dachte ich mir, wenn ich für tausend verkaufen, dann …«
    »… riskier ich mal kurz mein Leben! Bist du ganz sicher, dass sie deinem Freund den kleinen Finger abgeschnitten haben?«
    Edwin nickt. »Mit einer Zigarrenschere!«, sagt er mit Horror im Blick. »Ich hab es gesehen !«
    »Wir müssen rauskriegen, wie es ihm geht! Kannst du ihn anrufen? Wohnt er hier?«
    Edwin nickt.
    »Und dann müssen wir Mama anrufen«, fahre ich fort. »Sie macht sich Wahnsinnssorgen um dich.«
    »Du erzählst ihr doch nichts?«, sagt Edwin. »Sie … Ich weiß nicht, was sie dann tut!«
    »Sie wird wohl zur Polizei gehen«, sage ich. »Ich will nichts versprechen, aber wenn Markus sagt, dass es lebensgefährlich ist, die Typen bei der Polizei anzuzeigen, will ich das natürlich auch nicht … In dem Fall kann ich Mama nichts erzählen. Sie würde das niemals verstehen. Mein Gott … ich versteh es ja selbst nicht … kann kaum glauben, dass es wahr ist.«
    »Ihr lebt doch hinterm Mond!«, sagt Edwin. »Du glaubst gar nicht, wie viele Leute sich ab und zu eine Line reinziehen.«
    »Die kriegen dich wegen Drogenmissbrauch ran, Edwin! Das ist keine Bagatelle!«
    »Im Vergleich mit den ganz großen Jungs haben wir mit Peanuts gedealt. Die führen das Zeug kiloweise ein! Aber warum sollen die allein das dicke Geld verdienen?«
    Ich seufze. »Weißt du was? Das ist mir scheißegal! Das Einzige, was mich interessiert, ist, dass mein kleiner Bruder sich als Dealer verdingt

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