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Er lockte mit dem Jenseits

Er lockte mit dem Jenseits

Titel: Er lockte mit dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schon.«
    »Ihr Kollege Sinclair ist okay?«
    »Ja.«
    Auch Donovan besaß ein Glas. Er schaute ebenfalls hinüber zur Lucky Love. Wie John Sinclair aussah, das wusste er, und deshalb klang auch sein Kommentar völlig natürlich. »Ihr Kollege spricht mit dem Neuen.«
    »Das muss er auch.«
    »Wieso?«
    »Warten wir es ab.«
    Mehr blieb ihnen nicht übrig, aber beide Männer schauten weiter auf die Szene, die sich plötzlich veränderte und eine Brisanz erhielt, mit der selbst Suko nicht gerechnet hatte.
    Noch jemand erschien, eine Frau. Nur hatte die ihren Weg nicht auf eine normale Art und Weise an Deck gefunden. Sie war plötzlich da, hatte sich gewissermaßen materialisiert und stand in der Nähe der Männer.
    »Wo kommt die denn her?«, flüsterte Donovan.
    »Sie ist auf dem gleichen Weg erschienen wie auch Mike Dublin, und sie war nicht unter Deck.«
    »Aus der Luft?«
    »So ähnlich.«
    Beide konzentrierten sich wieder auf das Schauen. Und sie sahen etwas, das sie beunruhigte. Durch die starken Gläser war es deutlich zu erkennen – ein großes Messer!
    ***
    In diesem Moment hatten beide den Eindruck, etwas völlig Verrücktes zu erleben. Als wäre der normale Film gerissen und ein neuer eingespannt worden.
    Die Frau und das Messer!
    Suko kannte es auch nur aus Erzählungen, und doch wusste er, wem es gehörte. Einer gewissen Barbara Evans, die ihm persönlich nicht bekannt war, doch nun musste er davon ausgehen, dass sie an Deck erschienen war, und das auf eine Art und Weise, wie es mit normalen Regeln nicht zu erklären war.
    Ins Jenseits gelockt und aus dem Jenseits zurück!
    Das war der Satz, der den Inspektor beschäftigte. Auf dem Boot dort hatte so etwas wie ein Austausch stattgefunden. Da war ein Tor zur anderen Welt geöffnet worden, um diejenigen zu holen, die auf Marty Modine reingefallen waren.
    Der war verschwunden. Suko jedoch glaubte fest daran, dass er derjenige war, der die Fäden im Hintergrund in den Händen hielt. Als er das Glas wieder sinken ließ, hatte sich der feuchte Film auf seiner Stirn leicht vermehrt.
    Auch Donovan schaute nicht mehr durch die Optik. Er machte auf Suko einen eher ratlosen Eindruck. »Haben Sie eine Idee, Inspektor?«
    »Ich denke schon.«
    »Und?«
    »Ich muss auf das andere Boot.«
    Der Polizeioffizier holte schnaufend Luft. Er hatte hier die Befehlsgewalt auf dem Schiff, und Suko sah ihm an, dass er fieberhaft nachdachte.
    »Schaffen Sie das?«
    »Wir müssten längsseits...«
    »Nein, bitte nicht. Es wäre vielleicht besser, wenn ich es vom Heck her entere«, bat Suko. »Dieses angebliche Überholmanöver würde unter Umständen auffallen.«
    »Das geschieht auch bei der anderen Alternative.«
    »Aber es ist schneller.«
    Donovan hob die Schultern. Er war bereits überzeugt, als er fragte: »Können Sie mit einem Enterhaken umgehen, Inspektor?«
    »In der Not kann der Mensch alles.«
    »Dann lassen Sie es uns versuchen...«
    ***
    Eine Überraschung jagte die andere, und jetzt war mir endgültig klar, dass wir auf verschiedenen Seiten standen. Auch wenn Barbara Evans auf eine so unwahrscheinliche Art und Weise erschienen war, sah sie trotzdem aus wie ein Mensch.
    Hose und Bluse bildeten gemeinsam eine leichte Sommerkleidung. In das kurz geschnittene Haar waren silbrige Strähnen ins Blond gefärbt worden. Das Gesicht war das einer Durchschnittsfrau. Und in den Augen sah ich, dass sie ebenfalls infiziert war. Aber auch an den Umrissen des Körpers, die leicht vibrierten.
    Beide kannten das so genannte Jenseits. Beide waren gelockt worden, um danach entlassen zu werden. Ich glaubte nicht mehr daran, dass sie einen freien Willen besaßen. Sie waren Puppen eines Mannes namens Marty Modine, der sie im Moment ihrem Schicksal überlassen hatte.
    Das Messer hielt die Frau in der rechten Hand, sodass die Spitze der Klinge schräg nach oben zeigte und auf meine Brust wies.
    Babs und Mike standen dicht beisammen, als wollten sie damit zeigen, dass sie ein Paar waren.
    Wenn es hart auf hart kam, musste ich die Kraft des Kreuzes einsetzen. Ich wollte es nicht und hoffte nur, sie letztendlich zur Vernunft bringen zu können.
    »Wenn du weiterhin dabei bleibst, dass du willst, wird dich Babs töten müssen«, warnte Mike.
    »Wovor habt ihr denn Angst?«
    »Du bist anders.«
    »Wer sagt das?«
    »Marty!«
    »Kann er sich nicht auch geirrt haben?«
    »Nein«, flüsterte Babs, »Marty irrt sich nie. Er ist unser neuer Schöpfer.«
    Ich horchte auf. Das waren völlig andere

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