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Er trank das ewige Leben

Er trank das ewige Leben

Titel: Er trank das ewige Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Mund.
    Marek beugte sich vor.
    »Mephistos Zähne wuchsen nicht aus dem Oberkiefer, sondern aus dem Unterkiefer! Sie waren sehr lang, zu lang für einen Vampir.«
    Negru überlegte einen Moment. »Ja, das kann sein. Bestimmt sogar, Frantisek. Nur ging alles so schnell. Das huschte vorbei wie ein Schattenspiel.«
    »Ja, ich verstehe.«
    »Aber dir bereiten die beiden Zähne Sorgen. Oder einfach nur deren Wuchs?«
    »Ja, so ist das.«
    »Ist er für dich ein Vampir?«
    Der Pfähler gab keine direkte Antwort. Er kam auf Constanza und Marina zu sprechen. »Erinnere dich an deine beiden Töchter, die zu Vampiren geworden sind. Das haben wir gesehen, sie hatten die normalen Vampirzähne.«
    »Muß wohl so gewesen sein. Ich habe bewußt nicht richtig hingeschaut. Ist ja verständlich.«
    »Sicher, in deinem Fall schon. Darauf wollte ich auch nicht hinaus. Ich dachte an etwas anderes, daß ich mir als Fehler ankreiden muß. Ich habe die Bißstellen nicht gesehen. Sie hatten keine Wunden oder Narben an den Hälsen, wie es auch normal gewesen wäre, wären sie von einem Blutsauger attackiert worden. Vielleicht habe ich in der Dunkelheit auch nicht darauf geachtet, aber das ist etwas anderes.«
    »Worauf willst du denn hinaus, Frantisek?«
    »Ganz einfach. Mich interessiert, wie dieser Mephisto seine Opfer zu Vampiren macht.«
    »Durch einen Biß!«
    »Ja, schon, aber wie setzt er ihn an? Du hast seine Zähne gesehen. Er kann sie nicht in den Hals hineinhacken und das Blut dann trinken. Das ist wohl technisch nicht möglich.«
    »Da kann ich nicht mitreden.«
    »Ich weiß, mein Freund. Wichtig ist, daß wir beide diesen Mephisto gesehen haben. Wir wissen, daß er keine Legende ist. Es gibt ihn wirklich. Die Bestie aus dem Donaudelta existiert. Wir laufen keinem Hirngespinst nach.«
    »Nachlaufen?« fragte Negru leise. »Willst du ihn denn noch immer fangen?«
    »Natürlich«, erwiderte Marek erstaunt. »Ich will ihn fangen, ich will ihn vernichten. Nur deshalb bin ich hergekommen. Es ist einfach meine Aufgabe, so zu handeln. Oder warum werde ich sonst der Pfähler genannt?«
    »Stimmt auch wieder. Wie willst du ihn stellen?«
    Marek senkte den Kopf, hob aber zugleich die Schultern. »Das wird verdammt schwer werden.«
    »Wir können nur eines tun.«
    »Nämlich?«
    »Warten. Wir warten auf ihn, bis er zurückkehrt, und ich bin sicher, daß er zurückkehren wird, Frantisek, denn es steht noch eine Rechnung offen. Bestimmt hat er unser Blut nicht vergessen.«
    Marek hob seinen Pfahl an und schlug damit auf seine flache Hand. »Ja, das ist durchaus möglich. Wir sind seine Feinde. Er haßt uns, aber wann wird er kommen?«
    Negru hob die Schultern. »In der nächsten Nacht, in der übernächsten oder erst in einer Woche…?«
    »Das kann schon eine Weile dauern.«
    »Und was tun wir währenddessen?«
    »Ich kann dir keine Antwort geben.«
    »Du mußt wieder zurück.«
    »Das stimmt.«
    Negru seufzte. »Dann bin ich hier allein. Ich habe meine Frau verloren und meine beiden Töchter. Was ich noch besitze, siehst du, wenn du dich umschaust, und ich frage mich jetzt zum erstenmal, ob ich daran überhaupt hänge.«
    »Ist es nicht deine Heimat?«
    »Nein, Frantisek, nein. Meine Heimat ist es nicht. Sie liegt weiter im Norden, mehr bei dir.«
    »Aber du lebst schon lange Jahre hier.«
    »Sicher. Früher war es hier auch wunderbar. Da habe ich die Natur erleben können, da gab es noch Fischreichtum, aber heute? Die Menschen haben die Umwelt zerstört. Sie haben alles kaputt gemacht. Es wird immer schwieriger, hier zu überleben. Sogar die Cholera ist zurückgekehrt. Eine Seuche mitten in Europa. Nein, Frantisek, das ist gar nicht mehr meine Welt.«
    Marek schaute seinen Freund längere Zeit an. »Spielst du mit dem Gedanken, von hier wegzuziehen?«
    »Ja.«
    »Und wohin?«
    »Gibt es in Petrila noch einen Platz für mich?«
    »Sicher.«
    »Würdest du zustimmen, wenn ich…?«
    Marek lachte. »Du kannst bei mir wohnen, Negru. Das ist wirklich nicht das Problem.«
    »Nein, das will ich gar nicht. Ich kann mir ein kleines Zimmer nehmen. Ich habe zum Glück etwas Geld gespart und komme ein Jahr damit über die Runden, wenn ich bescheiden lebe. Ich werde mir keine Arbeit mehr suchen können, ich bin zu alt, aber als Tagelöhner kann ich hin und wieder arbeiten. Mal schauen.«
    Marek lächelte ihn an. »Wir machen das schon.«
    »Dann bist du einverstanden?«
    Der Pfähler streckte dem alten Freund die Hand entgegen. »Ja, schlag bitte

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