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Eragon 04 - Das Erbe Der Macht

Eragon 04 - Das Erbe Der Macht

Titel: Eragon 04 - Das Erbe Der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini , Michaela Link
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aus massivem Eisen, und Hunderte, wenn nicht gar Tausende kopfgroßer, dornenbesetzter Nieten bedeckten ihre Oberflächen. Der Anblick war niederschmetternd. Eragon hätte sich keinen weniger einladenden Eingang vorstellen können.
    Die Lanze in der Hand rannte Arya zu dem kleinen Ausfalltor, das in den linken Torflügel eingelassen war. Es war nur als dünne, dunkle Linie sichtbar, ein Rechteck, das kaum breit genug war, um einen einzigen Mann passieren zu lassen. Innerhalb des Rechtecks befand sich ein horizontaler Metallstreifen, vielleicht drei Finger breit und dreimal so lang, der eine Spur heller war als seine Umgebung.
    Als Arya sich der Tür näherte, rutschte der Streifen um einen halben Zoll nach innen, dann glitt er mit einem rostigen Kratzen zur Seite. Ein Paar eulenhafter Augen spähte aus dem dunklen Inneren.
    »Wen haben wir denn da?«, fragte eine hochmütige Stimme. »Sagt, was ihr hier zu schaffen habt – sonst fort mit euch!«
    Ohne zu zögern, stieß Arya den Dauthdaert durch den offenen Schlitz. Ein Gurgeln kam von der anderen Seite, dann hörte Eragon, wie ein Körper zu Boden fiel.
    Arya zog die Lanze zurück und schüttelte Blut und Fleischfetzen von der mit Widerhaken versehenen Klinge. Dann packte sie den Griff der Waffe mit beiden Händen, setzte die Spitze auf die rechte Fuge des Ausfalltors und sagte: »Verma!«
    Eragon blinzelte und drehte sich zur Seite, als eine unerbittliche blaue Flamme zwischen der Lanze und dem Tor erschien. Selbst mehrere Fuß entfernt konnte er die Hitze spüren.
    Arya, deren Gesicht sich vor Anstrengung verzerrte, drückte die Klinge der Lanze in das Tor und durchschnitt langsam das Eisen. Funken flogen und Tropfen von geschmolzenem Metall flossen von der Unterseite der Klinge und glitten über den gepflasterten Boden wie Fett in einer heißen Pfanne, sodass Eragon und die anderen schnell zurücksprangen.
    Während Arya weiter mit dem Tor beschäftigt war, sah Eragon zurück auf die Stadt, wo Dorn und Saphiras Abbild kämpften. Er konnte sie nicht sehen, aber er konnte noch immer das Gebrüll und das Krachen von brechendem Mauerwerk hören.
    Elva sackte gegen ihn, und als er auf sie hinunterblickte, sah er, dass sie zitterte und schwitzte, als habe sie Fieber. Er kniete sich neben sie. »Soll ich dich tragen?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Es wird mir besser gehen, sobald wir drinnen sind und weg von … dem.« Sie deutete in Richtung der Schlacht.
    An den Rändern des Platzes bemerkte Eragon etliche Leute – die nicht aussahen wie Soldaten –, die zwischen den prächtigen Bauten standen und neugierig beobachteten, was sie da machten. Erschreck sie bitte, damit sie verschwinden, ja?, bat er Saphira.
    Sie schwang den Kopf herum und stieß ein tiefes Knurren aus, und die Zuschauer eilten davon.
    Als die Fontäne aus Funken und weißglühendem Metall erstarb, trat Arya gegen das Ausfalltor, bis die Tür – beim dritten Tritt – nach innen fiel und auf dem Leichnam des Torwärters landete. Schon wehte der Geruch von brennender Wolle und Haut heraus.
    Den Dauthdaert noch immer in der Hand, trat Arya durch das düstere Portal. Eragon hielt den Atem an. Mit welchen Schutzzaubern Galbatorix die Zitadelle auch belegt haben mochte, der Dauthdaert sollte es Arya ermöglichen, sie unversehrt zu passieren, so wie sie auch das Ausfalltor mit ihm hatte aufschneiden können. Trotzdem bestand weiter die Gefahr, dass der König einen Zauber gewirkt hatte, dem der Dauthdaert nicht entgegenwirken konnte.
    Zu seiner Erleichterung geschah nichts, als Arya die Zitadelle betrat.
    Doch dann eilte eine Gruppe von zwanzig Soldaten mit vorgestreckten Piken auf sie zu. Eragon zog Brisingr und rannte zum Ausfalltor hinüber, aber er wagte es nicht, die Schwelle der Zitadelle zu übertreten, um sich Arya anzuschließen – noch nicht.
    Arya, die die Lanze mit der gleichen Geschicklichkeit handhabte wie ihr Schwert, kämpfte sich durch die Männer und entledigte sich ihrer mit beeindruckender Geschwindigkeit.
    »Warum hast du sie nicht gewarnt?«, rief Eragon, ohne den Blick von dem Kampf abzuwenden.
    Elva trat neben ihn an das Loch im Tor. »Weil sie sie nicht verletzen werden.«
    Ihre Worte erwiesen sich als wahr. Keinem der Soldaten gelang es, einen Treffer zu landen. Die beiden letzten Männer versuchten zu fliehen, aber Arya rannte ihnen nach und streckte sie nieder, bevor sie weiter als ein Dutzend Schritte in den gewaltigen Gang gelaufen waren, der noch riesiger war als die vier

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