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Erbarmungslos: Thriller (German Edition)

Erbarmungslos: Thriller (German Edition)

Titel: Erbarmungslos: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Henshaw
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der Lincoln entfernt traf die zweite die Spitze der Yingji knapp neben der Mitte. Die Kombination aus Kugeln durchlöcherte den Mantel und zerfetzte ihn wegen der sich mit Überschallgeschwindigkeit ausbreitenden Luft. Einen Augenblick später knallte sie, nur noch achthundert Meter von der Lincoln entfernt, mit knapp unter Mach 2 auf die Formosastraße. Bei dieser Geschwindigkeit war die Wasseroberfläche hart wie Beton, und die Rakete zerbarst in Tausende von Teilen, die wie Steine übers Wasser hüpften. Andere flogen in direkter Linie auf die Lincoln zu.
    Es klang wie Treffer aus einem Maschinengewehr, als winzige Metallteile auf die Metallhülle und die stählernen Schutzwände der Lincoln prallten.
    Die Gefreite schrie auf. Kyra wirbelte herum, als die junge Frau auf den Boden fiel. Jonathan kroch zu ihr hinüber, Kyra zog sich nach oben. Sie hörte, wie die Shiloh die nächste Rakete abfeuerte, in der Ferne hallte eine weitere Phalanx-Waffe, vielleicht von der Gettysburg .
    Die junge Frau lag auf dem Rücken, war aber bei Bewusstsein. Ein dunkler Fleck breitete sich an der linken Schulter auf ihrem blauen Overall aus. Jonathan öffnete den Reißverschluss und zog ihr Hemd nach oben, um sich die Wunde anzusehen.
    »Anfliegende Rakete abgeschossen«, meldete der Techniker mit nur leicht zitternder Stimme.
    Glück gehabt , dachte Pollard. »Wir können nicht den ganzen Tag hier herumhängen.« Er sah zum Bildschirm. »Irgendwann in dieser Woche kriegst du deine Chance, Grizzly«, sagte er, ohne dass sein Mikrofon eingeschaltet war. Nagin brauchte sein Nörgeln nicht zu hören.
    Nagin kippte sein Flugzeug in die entgegengesetzte Richtung und näherte sich dem anderen Flugzeug fast von vorn. Damit befand er sich mit Sicherheit innerhalb seines Radarkegels. Also hatte der andere Pilot noch nicht geschossen. Nagin selbst hatte auch keinen Abtaststrahl des gegnerischen Flugzeugs festgestellt. Selbst mit Hilfe der AWACS und der gesamten Lincoln -Schlachtgruppe war das Rücksignal schwach gewesen. Nagin ergriff die Chance, flog direkt auf die shashoujian zu, öffnete den Raketenschacht und schaltete sein aktives Radar ein. Die Slammer gaben noch immer nicht den Ton ab, der ihre Bereitschaft signalisiert hätte, das andere Flugzeug in brennende Einzelteile zu zerlegen.
    Nagin hatte noch nie auf ein anderes Flugzeug geschossen. Jetzt blieben ihm dafür vielleicht drei Sekunden Zeit. Kein Marinepilot hatte während seiner Ausbildung gelernt, gegen ein anderes Tarnkappenflugzeug zu kämpfen. Wahrscheinlich hatten die Lockheed-Ingenieure diese Möglichkeit überhaupt nicht in Betracht gezogen.
    Die »Keule des Meuchelmörders« zog eine enge Kurve und senkte die Spitze. Nagin folgte ihr mit voller Geschwindigkeit und drückte den Abzug. Dir puste ich dein Gehirn weg .
    Seine Waffe blitzte auf, doch die 25-mm-Geschosse verfehlten ihr Ziel, weil es zur Seite kippte und scharf bremste. Nagin fluchte, als sich das chinesische Flugzeug plötzlich hinter ihm befand.
    »Nein, das tust du nicht«, murmelte Nagin so laut, dass seine Worte über Funk mitgehört wurden. Nagin richtete, gefolgt von der »Keule des Meuchelmörders«, sein Flugzeug aus. Nach einer Neunziggradkurve stieg er nach oben. Das schwarze Flugzeug wollte ihm folgen, doch als es vom Sink- in den Steigflug wechselte, konnte es wegen seines höheren Gewichts nicht so steil aufsteigen wie Nagin. Nagin nahm die Schubkraft zurück und flog in einem steilen Bogen nach unten. Das chinesische Flugzeug blitzte an ihm vorbei, richtete sich aus und sank wieder in Richtung Wasser. Es war ein gekonntes Manöver – Nagin hätte nichts anderes erwartet. Die Chinesen würden den Steuerknüppel ihres neuesten Flugzeugs nur einem ihrer besten VBA -Piloten überlassen.
    Jonathan schob seine Hand unter den Rücken der Frau. Blut, und zwar ziemlich viel. »Granatsplitter, steckt noch in der Schulter. Sie blutet stark. Die Schlüsselbeinarterie könnte verletzt sein«, sagte er und sah nach hinten zu Kyra. »Gehen Sie runter zum Verbandsplatz auf dem Flugdeck. Wir brauchen einen Sanitäter …«
    »Ich weiß nicht, wo das ist«, protestierte Kyra.
    Jonathan runzelte die Stirn und zog seine Jacke und sein Hemd aus. Das Hemd drückte er gegen die Wunde der jungen Frau, die vor Schmerzen aufschrie. Dann packte er Kyras Arm mit seiner freien Hand und drückte ihre Hand auf sein Hemd. »Nicht locker lassen. Ich bin gleich zurück.«
    Sie schob sich um Jonathan herum, während er sich erhob

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