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Erbarmungslos: Thriller (German Edition)

Erbarmungslos: Thriller (German Edition)

Titel: Erbarmungslos: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Henshaw
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das Wasser«, sagte er und schlenderte aus dem Büro.
    »Sie hätten mir erlauben sollen, ihn zu erwürgen«, sagte Kyra.
    »Glauben Sie, ich hätte Sie davon abgehalten?«
    »Er sollte für den Senat kandidieren«, fügte Kyra hinzu. »Er wäre nicht der erste Führungsoffizier, der in die Politik wechselt.«
    »Die beiden Berufe haben beunruhigend viele Gemeinsamkeiten«, stimmte Jonathan zu. »Guter Schachzug mit dem Wasser.«
    »Ich hätte es schon eine Stunde vorher tun sollen. Und jetzt?«
    »Ich hatte vermutet, dass es so endet«, gab er zu. »Etwas Kooperationsbereitschaft wäre nett gewesen, aber ich bin nicht davon ausgegangen. Aber wir mussten so tun, als bemühten wir uns, bevor wir Cooke bitten, sie in die Zange zu nehmen.«
    »Ich hoffe, es gibt diese geheimen Berichte tatsächlich«, sagte Kyra. »Ich würde nur ungern einen Streit vom Zaun brechen, um herauszufinden, dass es nichts gibt, worüber man streiten kann.«
    »Die haben so ein Fach. Egal, was Sie glauben, ein NCS -Leiter nimmt sich nicht zwei Stunden Zeit, um zum Spaß zwei Analysten fertigzumachen«, beruhigte Jonathan sie. »Ich bin gleich zurück.« Er verließ das Büro und betrat von der anderen Seite des Flurs aus das Treppenhaus.
    Kyra blickte ihm hinterher, bis die Tür ins Schloss gefallen war, und stieß die Luft aus. Es war klar, wohin er ging. Wie nahe standen sich Jonathan und Cooke wirklich? Richtig nahe , hoffte sie. Die Bürokratenspiele gingen ihr langsam auf die Nerven.

    CIA, Büro der Direktorin
    Barrons Selbstbeherrschung hatte Grenzen, und Cookes Darstellung von Kains Hinterhältigkeit sorgte dafür, dass sie beinahe überschritten wurden. Von einigen Dingen erwartete er, dass sie unter seiner Gehaltsstufe abgehandelt wurden. Von einem der ganz wenigen Menschen, denen er unterstand, damit behelligt zu werden, ließ seine wackelige Sicherung durchbrennen. Doch wahrscheinlich hatte Burke genau dies im Schilde geführt. Manchmal bedurfte es wirklich eines Besuchs im Büro der Direktorin, damit die Führungsoffiziere und Analysten aufhörten, sich wie Kinder zu zanken.
    »Sie haben sich nach Pioneers Geheimberichten erkundigt?«, vergewisserte sich Barron. Die Frage war eigentlich überflüssig. Es gab keine anderen Unterlagen, die zu dem passten, was Cooke gerade beschrieben hatte.
    »Ganz genau«, bestätigte Cooke. »George Kain hat abgeblockt. Saß zwei Stunden bei ihnen herum und hat sie wie totale Idioten behandelt.«
    »Ich werde mit ihm darüber reden. Ich verstehe seine Gründe, aber er hat, gelinde gesagt, die falsche Taktik angewendet.«
    »Wie viele Menschen haben Zugang zu Pioneers Berichten?«, wollte Cooke wissen.
    »Uns beide mit eingerechnet, weniger als ein Dutzend«, antwortete Barron.
    »Hat er Ihnen in letzter Zeit irgendwas über die shashoujian zugesteckt?«
    »Nein.« Barron runzelte die Stirn und holte tief Luft. »Er ist derjenige, der uns während der Krise in der Formosastraße 1996 als Erster davon erzählt hat. 98 war klar, dass das Projekt nirgendwohin führte, deswegen haben wir ihn auf andere Ziele angesetzt. Hin und wieder schickt er uns noch was zu dem Projekt, aber das hat keine hohe Priorität. Wir waren mehr besorgt wegen der russischen Ausrüstung, die die VBA kauft.«
    Cooke lehnte sich zurück. »Wenn an der Sache nicht viel dran ist, dürfte es keinen Grund geben, der Roten Zelle die Berichte vorzuenthalten.«
    Barron erkannte einen Befehl, wenn er einen hörte, aber gefallen musste er ihm deswegen noch lange nicht. »Das würde ich nicht tun«, meldete er seinen – wenn auch schwachen – Protest an.
    »Clark, es gibt zwei Männer, denen ich unterstehe«, sagte Cooke langsam und deutlich wie zu einem Kind. »Irgendwann erhalte ich einen Anruf vom Präsidenten oder, was eher wahrscheinlich ist, vom Direktor des Inlandsgeheimdienstes. Dieser Mann wird mir sehr scharfsinnige Fragen darüber stellen, was hier vor sich geht. Im Moment hätte ich keine guten Antworten, sondern nur gute Theorien parat. Wenn die Rote Zelle diese Theorien beweisen kann, würde ich mich glücklich schätzen, aber das wird die Rote Zelle wohl kaum schaffen, wenn Ihr halbes Haus sich weigert, die Zugbrücke herabzulassen und der Roten Zelle den Zugang hinter die dicke Steinmauer zu gewähren, die Ihre Führungsoffiziere zwischen euch und den Analysten errichtet haben.« Cooke schwieg einen Moment, um die Standpauke wirken zu lassen. »Wenn die Rote Zelle in ihrem Bericht irgendetwas von Pioneers

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