Erbe: Das Experiment - Teil 1: Erwachen (German Edition)
persönliches Interesse dran zu haben.“ Er zeigte zu dem Lan, der nur matt lächelte und dabei Ioraels Blick auswich. „Tja und hier endet unser kleiner Ausflug in ihre Vergangenheit.“ Iorael stand auf und ließ das eben Gehörte langsam zu sich durchsickern. Es würde eine Weile brauchen, bis er alles realisiert hatte. Es fiel ihm jedoch erstaunlicher Weise nicht schwer zu glauben, dass sein Leben bis jetzt eine Lüge gewesen sein soll. Wenn sich der eigene Boss von einem Tag auf den nächsten gegen einen wendet scheint man offen für jede Art von Erklärung zu werden. Er selbst wusste, dass er über sich selbst sehr wenig wusste und diese Geschichte erklärte vieles, warf jedoch auch einige Fragen auf. „Die Erben von was?“, fragte er in Gedanken versunken. Da er keinen anschaute fühlte sich auch niemand angesprochen und erst nach einer längeren Pause meldete sich Frizz zu Wort. „Das is' wohl was, was sie rausfinden müssen. Die Akten geben kaum mehr als den Namen und ein paar Jahreszahlen her.“ Iorael hatte etwas derartiges erwartet, zeigte sich dennoch enttäuscht. „Der verrückte Goblin in der Höhle, der Antiquitätenhändler und der Schmied, sagt ihnen das etwas?“ „Nein, aber so wie sich das anhört bin ich da auch ganz froh drüber. Erledigen sie einfach was immer sie erledigen müssen und verschwinden sie hier. In dieser Stadt dürfte sie ohnehin nicht mehr allzu viel halten“, antwortete Tempa. In diesem Moment kam der Kobold aus der Küche und brachte Frizz seine Goblin-Zunge.
„Wieso sind ihnen meine Angelegenheiten so wichtig?“, fragte Iorael, der beim Anblick des Schenkels Hunger bekam. „Sie haben eine Polizei-Stadtion angegriffen. Dafür kann ich doch verlangen, dass sie einen Gangsterboss ausschalten. Quasi als Entschädigung.“ „Schätze diese Denkweisen haben ihnen ihre Suspendierung eingebracht“, lachte Iorael. „Aber genau deswegen fange ich auch an sie zu respektieren. Lan, du solltest sich an ihn halten. Dann kannst du's zu mehr bringen als zu nem selbstgefälligen Jagdelf. Achja und Frizz“, fügte er an und wandte sich dem letzten zu, zu dem ihm leider kein metaphorisch bedeutsamer Satz einfiel. „Es is ne Schande das Fleisch in dem Dip derart zu ertränken.“ Iorael hatte den Drang den dreien irgendetwas zurück zu geben, nachdem sie ihm so leichtfertig ihr Vertrauen geschenkt hatten. Er hätte nie gedacht, dass gerade Tempa das Lob eines Killers mehr bedeuten würde als jegliche Orden der Polizei. Er fühlte sich in seiner Denkweise mit Iorael verbunden, was ihm einerseits Angst machte, ihm jedoch auch zeigte, dass er nicht einfach nur ein Bulle wie all die anderen war. Dann verpuffte der Dunkelelf plötzlich in einer kleinen Wolke und Tempas sentimentaler Anflug verschwand so abrupt wie er gekommen war.
Schatten
„Was willst du hier?“ Seine stimme klang nicht einladend, doch davon ließ sich Jagasumii nicht aufhalten. Er ging am Schmied vorbei durch die offene Tür und setzte sich an den Wohnzimmertisch. Etwas besorgt spähte der Schmied nach draußen, bevor er die Tür schloss und ebenfalls ins Wohnzimmer ging. „Ich wollte nur wissen ob alles so läuft wie es soll.“ „Is n bisschen kühl im Haus, aber es lässt sich aushalten.“ „Das meinte ich nicht“, präzisierte Jagasumii. „Sie haben die Waffen und die Runen scheinen zu funktionieren.“ „Das will ich hoffen“, schnaufte der Mann, „ich hab mit eigenen Augen gesehen zu was der Dunkelelf fähig ist.“ „Jaja, Erben dritten Grades und so weiter, verschon' mich damit. Ich werd' nie verstehen was das ganze eigentlich soll.“ „Wieso bist du dann dabei?“ „Mir gefällt das Ziel, ich verstehe nur den Weg nicht.“ „Das tut keiner außer ihm“, gab Jagasumii zu bedenken und lächelte. „Wie du meinst, aber ich hab mich nicht abgewandt um dann doch nur wieder anstandslos Befehle zu befolgen.“ Jagasumii musste ihm dabei zustimmen, auch wenn er den Vergleich nicht ganz passend fand. „Ich denke das ganze wird mehr Sinn ergeben wenn wir unsere Sache erledigt haben.“ „Das will ich stark hoffen“, schnaufte der Schmied, „und du solltest lieber wieder verschwinden, wenn einer von denen dich hier sieht wirft das Fragen auf.“
Eine Woche zuvor
„Ich soll meinen besten Killer ausliefern?“ „Ich habe ihnen von Anfang an gesagt, dass dieser Mann nie ihnen gehören wird.“ „Nein, so sah der Deal nicht aus. Ich habe noch lange nicht das
Weitere Kostenlose Bücher