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Erbe des Drachenblutes (German Edition)

Erbe des Drachenblutes (German Edition)

Titel: Erbe des Drachenblutes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Thamm
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hervorsprudelt, aber ich glaube, dass die Amulette nichts dergleichen bewirken. Ich bin der Meinung, dass sie höchstens magnetisch sind, mehr nicht.« Er ließ das Amulett zurück an seinen Platz schweben, bis es aussah, als hätte es sich niemals gelöst.
    »Ich wünschte, ich könnte so etwas auch.« Sehnsüchtig schaute sie auf seine Hand. »Ich wünschte, ich könnte allein mit der Kraft meines Willens Gegenstände bewegen.«
    Jetzt lachte Nirvan, und es war ein helles, fröhliches Lachen. Minas Augen leuchteten, dann lachte sie auch.
    »Wenn du es noch nie versucht hast, woher willst du dann wissen, dass du es nicht kannst?«, fragte er unvermittelt und grinste sie an.
    »Aber wie …?«
    »Nein, nicht `wie´, sondern tue es einfach! Mein Lehrmeister hat mir so die Grundregeln der Magie beigebracht, und ich hätte damals nie gedacht, dass ich einmal zu all dem fähig sein könnte.« Bei den letzten Worten verdunkelte sich seine Miene, dennoch nahm er Minas Hand und streckte sie in Richtung der gegenüberliegenden Wand. »Du musst es nur wollen, Mina. Sieh dir das Amulett an, begehre es in deinem Geiste und spüre es in deinen Händen. Du fühlst es! Und du willst es haben!«
    Mina stützte sich mit der rechten Hand im Wasserbecken ab, doch das störte sie im Moment nicht. Die Linke streckte sie steif von sich fort. Ihre Augen verengten sich, und mit aller Willenskraft, die sie aufbringen konnte, wollte sie das Amulett zu sich schweben lassen. Es dauerte einige Minuten, und Mina versuchte es unermüdlich, doch das Amulett bewegte sich nicht. Irgendwann ließ sie die Hand sinken und zuckte mit den Schultern. »Ich glaube, aus mir wird dann wohl doch keine Magierin.«
    »Nicht jeder Mensch bekommt das, was er will, Mina.«
    »Mina!« Es war Nexus. Er flitzte um die Biegung und blieb just stehen, als er Nirvan bei Mina sah. »Ich … ich habe dich schon überall gesucht, Mädchen.« Misstrauisch funkelte er den Magier an.
    »Nun, du hast mich ja gefunden«, rief sie und stand auf.
    »Ja, ja! Komm schon, ich muss dir was zeigen! Wir haben einen Glasfrosch gefangen, und der ist so groß wie eine fette Taube, wirklich! Das hast du noch nicht gesehen, Mina, schnell, das musst du sehen!« Nexus vergaß Nirvan vollkommen und freute sich wie ein kleines Kind über die Entdeckung. Minas Mund verzog sich zu einem breiten Grinsen. Sie ergriff die kleine angebotene Hand und forderte Nexus auf voranzugehen. Mit einem Winken verabschiedete sie sich von Nirvan.
    Er blickte beiden nach. Mina glaubte, dass sie nicht zaubern könnte, aber stimmte das? Am Anfang war es für ihn nur ein Auftrag gewesen, aber etwas hatte sich verändert. Mina hatte etwas ihn im geweckt, was er nicht beschreiben konnte. Ihm wurde bewusst, dass sie schön war. Ja, sogar wunderschön, und nicht nur vom äußeren Erscheinungsbild her. Da erregte etwas Glitzerndes seine Aufmerksamkeit. Überrascht riss er die Augen auf. Im Wasserbecken, an der Stelle, wo Mina sich mit der Hand abgestützt hatte, schimmerte eine silberne Silhouette im Wasser. Er griff danach, und kurz darauf hatte er eine grobe Kopie des Koboldamuletts aus dem Wasser gefischt, auf das Mina sich so eifrig konzentriert hatte. Das Original war noch an seinem Platz in der Wand. Nirvan wusste sofort, was das bedeutete, auch wenn er es nicht für möglich gehalten hatte. » Das ist hoch interessant …«, flüsterte er leise zu sich selbst.

    v v v v v
    Am fünften Tag ihres Aufenthaltes in Pagalaz wurden alle drei zum Oheim des Clans der Erdsteinkobolde gerufen. Multan Sand Sammelstein empfing sie in dem Raum, in dem sie ihm am ersten Tag begegnet waren, doch dieses Mal saß er in einem leicht vor und zurück schaukelnden Lehnstuhl. Mit wachsamem Blick musterte er Nexus und seine zwei menschlichen Begleiter, als sie eintraten. Nexus verneigte sich leicht und trat vor. »Oheim, du hast uns rufen lassen. Hast du eine Nachricht erhalten?«
    Der alte Kobold legte seine Fingerspitzen in einer fast betenden Geste zusammen. »Ja. Eine Elementenratte kam vor einer Stunde mit der Geschwindigkeit eines Wirbelwindes zurück. Die Nachricht, die sie bei sich trug, war eindeutig. Die weiße Regentin ist überglücklich darüber, dass dir, Mina, nichts Ernstes passiert ist. Sie teilte weiterhin mit, dass sie unverzüglich ihre Leibgarde hierher schickt, mit der ihr euch ursprünglich treffen solltet. Die Männer befinden sich noch in der Nähe und werden sicherlich nicht viel langsamer sein als unsere kleinen

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