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Erbe des Drachenblutes (German Edition)

Erbe des Drachenblutes (German Edition)

Titel: Erbe des Drachenblutes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Thamm
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düsterer wirkte als die der anderen. Auch sein Gesicht war vollkommen verborgen, aber da er beide Hände in die Höhe hielt, waren die Ärmel zurückgefallen und offenbarten weißhäutige Arme, die mit Runen verziert waren. Sein Mantel wogte in den Wellen der aufkommenden Magie, die sich zwischen ihm und seinen Verbündeten aufgebaut hatte. Sein Gesicht war zur Siedlung Südstern gewandt. Er konnte die Vorgänge dort gut verfolgen, und er wartete.

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    Ein gebückt laufender Düstersteinkobold in einem schlichten, weit geschnittenen, weinroten Gewand trat vorsichtig an den onyxfarbenen Thorn heran. Seine Stimme zitterte, als er sprach: »Mein Mo… Monarch, der lautlose Tod … hat wieder zugeschlagen.«
    Die mächtige, schwarz geschuppte Gestalt hob den Kopf. Er funkelte den grauhäutigen kleinen Mann böse an. »Wo?«
    Fast erleichtert seufzte der Kobold, er war nicht sicher gewesen, ob er nicht schon beim ersten Satz seiner Nachricht in den Boden gestampft werden würde. »Bei einem Dorf namens Südstern, mein Monarch, westlich von Tempelburg. Unsere Spione haben uns darüber informiert, dass seit fünf Stunden die magische Glocke über dem Dorf liegt und seitdem Unruhen unter den Bewohnern ausgebrochen sind.«
    Unterarmlange, schneeweiße Reißzähne zeigten sich, als der Monarch amüsiert die Lippen verzog. »Wunderbar! Ich liebe es, wenn die Menschen in Panik geraten. Das hat so etwas von einem Koboldtheater. Wirklich schade, dass ich es nicht mit eigenen Augen betrachten kann.«
    »Mein Herr?« Eine vorher nicht sichtbare Gestalt schälte sich aus dem Schatten des Throns. Cor Keto wandte seinen Kopf, seine Augen verengten sich misstrauisch. »Medana, meine geschätzte Verbündete. Warum schleichst du einer Katze gleich durch mein Heim? Ich könnte auf den Gedanken kommen, dass du mich ausspionierst, und das wäre dir und deiner leiblichen Hülle nicht sehr zuträglich. Gegrillte Koboldkeule hatte ich schon einige Tage nicht mehr.«
    Als Cor Keto sah, dass Medana nicht im Geringsten von seinen Worten beeindruckt schien, verfinsterte sich seine Laune. »Also, was willst du? Ich habe dich nicht rufen lassen, und es auch noch nicht an der Zeit, mit Sennus Nachtschatten Kontakt aufzunehmen.«
    Medana griff mit den Händen an ihre Kapuze und schlug sie nach hinten. Ihr faltiges, mattgraues Gesicht, umrahmt von langen schlohweißen Haaren, die wild in alle Richtungen standen, kam zum Vorschein. »Mein Herr, ich sehe, dass die Kunde über den lautlosen Tod Euer Herz erfreut, doch auch ich habe etwas, was Euch große Freude bereiten sollte.« Sie verzog das Gesicht zu einem grausamen Grinsen. »Ich habe Euren Wunsch erfüllt und mit dem Menschenkind lange und intensiv gearbeitet.«
    Interessiert blinzelte Cor Keto, dann schnellte sein langer Hals in ihre Richtung. Nur zwei Handbreit vor ihrem Koboldgesicht kam sein Schädel zum Stehen und pendelte einer Schlange gleich hin und her. »Du redest von dem blonden Menschenkind aus der anderen Welt, nicht? Das würde mich nun wirklich interessieren. Wie war noch ihr Name?«
    »Janice Schneider, mein Herr.« Medana neigte ihren Blick. »Sie erzählte uns von dem geheimnisvollen Mädchen, das in ihrer Welt von heute auf morgen spurlos verschwunden ist. Und ich glaube, dass diese Tatsache mit den Geschehnissen unserer Welt verbunden ist.«
    Der Leviathan blies ein Rauchwölkchen aus seinen Nüstern. Er war der einzige seiner Art, der nicht nur das Wasser, sondern auch das Feuer beherrschte. »Wie kommst du darauf?«, fragte er gereizt.
    »Weil sie mir von einem Talisman erzählte, den das Mädchen um den Hals trug. Es ist ein silbernes Amulett in Form eines Drachens, der beide Flügel spreizt. Ihr kennt das Symbol?«
    Die Augen in dem drachengleichen Schädel drehten sich, ein Knurren entstieg der Kehle. »Was willst du mir damit sagen, Medana? Hegst du die Vermutung, dass man uns getäuscht haben könnte? Willst du sagen, dass sich mein oberster Magier hereinlegen ließ?« Die letzten Worte brüllte er vor Wut heraus. In seinem Zorn peitschte er den mächtigen Schwanz hin und her.
    Die Koboldschamanin verneigte sich noch tiefer. »Mein Herr, ich berichte Euch nur, was mir das fremde Menschenkind berichtet hat. Doch wenn Ihr mir nicht glaubt, solltet Ihr die Worte aus ihrem Munde vernehmen.«
    Bevor der Monarch weiter nachfragen konnte, trat schräg hinter Medana eine schmale, menschengroße Person aus dem Schatten eines Stützpfeilers. Cor Keto blickte erbost zu dem

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