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Erbe des Drachenblutes (German Edition)

Erbe des Drachenblutes (German Edition)

Titel: Erbe des Drachenblutes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Thamm
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von verbranntem Leinen und Fleisch breitete sich um den Thron herum aus. Cor Keto und Medana blickten verwundert auf den zusammengebrochenen Körper. Kurz darauf begann der Monarch schallend zu lachen. Als er sich wieder beruhigt hatte, fuhr er sich mit einer armlangen Kralle über die Nasenspitze.
    »Wunderbar! Medana, ich mag deine neue Schöpfung! Sicherlich wird sie uns nützlich sein. Sie wird uns auf der Suche nach der Menschenfrau namens Mina helfen.«
    Ignis hob einen Mundwinkel und lächelte kalt. »Mit Vergnügen, mein Herr!«

1.

2. Teil : Die Suche nach Lian

Kapitel 6: Ankunft in Tempelburg

    Nachdem die Greifen mit ihren Reitern die dichten Wälder um Pagalaz verlassen hatten, verstand Mina, was Zados mit den Wundern des Reichs der Drachentochter gemeint hatte. Das Land, über das sie flogen, war so abwechslungsreich, wie sie es noch nie gesehen hatte. Die Wälder wichen bereits nach zwei Tagen einer Wüstenregion, die den Namen Sonnensenke trug. Die Temperaturen waren allerdings am Tage nicht so unerträglich heiß, wie sie es erwartet hatte, und in den Abendstunden, wenn Heerführer Herdanik Sann das Nachtlager aufschlagen ließ, fühlte sich die Luft eher mild statt kalt an.
    Am Abend des fünften Tages fand Mina auf ihrem Nachtlager eine lilafarbene, traubenförmige Blume. Ihr kurzer, blätterloser Stil war gewunden und erinnerte sie an einen Korkenzieher. So eine hatte sie noch nie gesehen. Verwundert nahm sie die Blume auf, dann erst bemerkte sie ihren fantastischen Duft. Eine Sinfonie der Eindrücke überkam sie, als sie tief einatmete. Minutenlang widmete sie sich nur noch diesem Duft, dann erst schaute sie sich verstohlen um. Wer hatte ihr die Blume hingelegt? Keiner der Anwesenden schien in ihre Richtung zu blicken, niemand war nah genug, um ihre Faszination bemerkt zu haben. Da sah sie ein Augenpaar, das aus dem Schatten eines Baumes zu ihr hinüberfunkelte: Nirvan. Schnell wandte er sich ab. Mina ließ den Arm und somit auch die Blume sinken. Behutsam legte sie sie neben das Kopfende ihres Schlafplatzes. Der Duft würde ihr süße Träume schenken, da war sie sich genauso sicher wie über die Entscheidung, dass sie Nirvan nicht fragen würde, ob die Blume von ihm kam.
    Am siebten Tag verschmolz der rar bewachsene Landstreifen der Sonnensenke mit einer fruchtbaren, leicht bewaldeten Steppe, die zu den Ausläufern des Reichs Semand gehörte, dem Fürstentum der Elben. Im Nordosten verblieb dabei unentwegt gut sichtbar die Bergkette des Ohemes. Mina genoss die Reise, wunderte sich aber, dass sie kaum einen Bewohner zu Gesicht bekam. Nur selten erkannte sie weit unter sich eine Gestalt, die geruhsam gen Himmel blickte oder eilig Deckung suchte. Hier oder da huschte ein Schatten in den Schutz einer Senke, ohne dass Mina hätte sagen können, ob es sich um ein Tier oder um etwas anderes handelte.
    In der ganzen Zeit kümmerte sich Nexus fürsorglich um sie. Unermüdlich berichtete er ihr von den Wundern Dra'Iras oder den Gepflogenheiten der einzelnen Völker und erklärte ihr, was alles mit Magie möglich war, wenn man sie nur richtig beherrschte. Mina lachte, staunte und fürchtete sich vor dem, was sie hörte.
    Erst am Abend des achten Tages gesellte sich Nirvan zu ihnen. Bis dahin hatte er sich zurückgehalten und die Einsamkeit gesucht. Zuerst wortkarg, dann immer ungezwungener begann er mit Mina zu reden. Er befragte sie zu ihrer Kindheit, erzählte von seinen ersten Tagen in Tempelburg und zeigte ihr sogar kleine magische Kunststückchen. Mina war sich nicht sicher, was sie davon halten sollte, freute sich aber über seinen Wandel. Nexus bekam davon allerdings nicht viel zu spüren. Bei ihm nutzte Nirvan weiterhin jede Gelegenheit, kleine Beleidigungen loszuwerden.
    Am zehnten Tag befahl Herdanik einen ganzen Tag Pause. Sie lagerten auf einem kahlen Hügel in Sichtweite der Siedlung Anaboz, der mächtigsten Zwergenfeste im Reich der Drachentochter, wie Mina von Nexus erfuhr. Aus der Entfernung konnte sie gigantische Türme und scheinbar unüberwindbare Mauern ausmachen, die sich farblich kaum von den Bergwänden abhoben. Mina sah auch kleine, schwarze Punkte, die auf ein stetiges Kommen und Gehen unzähliger Besucher hinwiesen. Nexus erklärte, dass es sich um Zwergenkrieger und -händler handelte, die Anaboz mit regem Leben erfüllten. Zu gerne hätte sie einen der Greifenreiter überredet, mit ihr näher heranzufliegen, doch das war etwas, wozu niemand bereit war. »Wir haben für so

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