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Erbe des Drachenblutes (German Edition)

Erbe des Drachenblutes (German Edition)

Titel: Erbe des Drachenblutes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Thamm
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mir vertraut. Ihr sagtet, dass ich der Richtige sei, um zwischen Euch zu schlichten, wenn es notwendig sei, daher bitte ich Euch, auch jetzt auf mich zu hören. Nur mit Ruhe und Vernunft können wir diskutieren, nicht mit lautem Geschrei und undiszipliniertem Verhalten!«
    Das Stimmengewirr verstummte. Alle Blicke ruhten auf Salvatorus. Zufrieden nickte er. »Lasst uns unseren Clans und Völkern Ehre bereiten und hört auf unsere Regentin. Denn sie weiß, was für uns alle am besten ist.« Er schaute zu den Elben. »Und das Wohl der Elben, mein lieber Xsanthani, war ihr schon immer ein besonderes Anliegen.«
    »Schlimm genug, dass die Elben bereits über das Ableben unserer Regentin spekulieren«, merkte jemand an. Der Sprecher gab sich nicht zu erkennen, aber es erklang zustimmendes Gemurmel.
    Xsanthani verzog die Mundwinkel. Die Regentin erhob beschwichtigend beide Arme. »Ihr Vertreter der Völker! Ich bitte um Ruhe! Ich verstehe Eure Ängste, dennoch müssen wir einen klaren Kopf behalten. Seitdem sich der lautlose Tod in unserem Land ausgebreitet hat und sich der dunkle Kontinent wieder rührt, seid Ihr verunsichert. Doch Ihr dürft Euch davon nicht beherrschen lassen. Nur gemeinsam können wir uns den kommenden Gefahren entgegenstellen.«
    »Dennoch habt Ihr keinen Erben, der an Eurer Stelle unsere Völker zusammenhalten kann! Ihr seid die letzte Drachentochter, und wenn Euch etwas geschieht, dann stirbt mit Euch auch das letzte verfügbare Wissen der Drachen!«, rief ein kleinerer Elb, der in der Nähe von Xsanthani stand.
    Die Regentin seufzte. »Ich bin die zwölfte Drachentochter, die das Reich regiert und das zusammenhält, wofür Lian einst den Grundstein legte. Ich herrsche seit über fünfzig Jahren über dieses Land und habe stets das Wohl aller im Auge. Ich glaube nicht, dass Ihr Euch gerade jetzt um meine Gesundheit sorgen müsst.« Sie heftete ihren Blick auf Mina. »Abgesehen davon stimmt die Aussage so nicht, Sirkan von den Wanderelben. Ich bin nicht die letzte Erbin des Drachenblutes.«
    »Was?« Xsanthani erbleichte.
    Der rotbärtige Zwerg schüttelte seinen Kopf. »Regentin, ich bitte Euch. Wir alle wissen, dass Ihr einst eine Tochter hattet, doch sie wurde im Alter von vier Jahreszyklen heimtückisch vergiftet. Wir Zwerge trauerten um Euer Kind, als sei es eins der unseren gewesen, dennoch ist es für immer fort!« In seinen Worten schwangen Unverständnis und Trauer.
    »Ja, meine Tochter starb, bevor ihr Leben überhaupt begonnen hatte«, erwiderte die Regentin ruhig. »Das ist es zumindest, was Ihr alle zu glauben wisst.«
    Der Zwerg runzelte verwirrt die Stirn. »Wie meint Ihr das?«
    Sie blickte erneut zu Mina. »Es geschah in den letzten Jahrhunderten schon oft, dass die Kinder der Drachentöchter frühzeitig verunglückten oder heimtückisch ermordet wurden. Als ich endlich ein Kind empfangen hatte, wusste ich, dass es für unsere Gegenspieler eine große Gefahr darstellte und dass sie alles unternehmen würden, um es verschwinden zu lassen. So traf ich vor achtzehneinhalb Jahren eine Entscheidung, die mir die schwerste im Leben war.«
    »Oh, bei den Göttern«, flüsterte Nexus, dem klar wurde, was nun kommen musste.
    Die Regentin streifte ihn kurz mit einem Augenaufschlag. »Ja, kleiner Kobold. Du weißt, was ich zu sagen habe. Ich gab mein Kind fort und setzte stattdessen ein Waisenkind an meine Seite. Sie war es, die im Alter von vier Zyklen sterben musste, um den dunklen Kreaturen wieder Sicherheit vorzugaukeln. Bis heute ist nicht klar, wie das Gift in ihren Körper gelangen konnte, was mir nur zeigt, dass die Fänge des dunklen Kontinents unvorstellbar weit reichten.« Eine Träne formte sich in ihrem Augenwinkel. »Doch meine wahre Tochter wurde von meinen besten Magiern an einen Ort gebracht, an dem sie ohne jede Bedrohung aufwachsen konnte.«
    Minas Kehle schnürte sich zunehmend zu. Puzzleteile ihres Lebens fielen an ihren Platz.
    Die Regentin fuhr fort: »Ihr Vertreter der Völker: Eure Angst darüber, was passieren würde, wenn ich einmal nicht mehr wäre, ist unbegründet.« Sie bannte Mina mit ihren wasserblauen Augen. » Sie ist die wahre letzte Tochter Lians! Sie ist meine leibliche Tochter Selene !«
    Mina war wie zur Salzsäule erstarrt. Ihr Kopf war leer. Kein klarer Gedanke wollte sich dort einfinden. Sie sah vor sich die fremde Frau, die vom Aussehen her höchstens vierzig Jahre alt sein konnte und behauptete, seit fünfzig Jahren zu regieren. Und das Schlimmste von

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