Erben der Macht
auch zu keinem anderen Menschen. Ehrenwort.“
Travis atmete auf. „Danke, Wayne.“ Und dieser Dank bezog sich nicht nur auf das Versprechen.
Wayne legte ihm die Hand auf die Schulter. „Kommst du klar, Trav? Ich meine, man ersteht nicht eben mal mir nichts, dir nichts von den Toten auf.“
Travis nickte. „Klar. Schaffe ich schon.“
„Versprich mir was, Trav.“ Wayne sah ihm ernst in die Augen. „Wenn es dir mies damit geht, heute oder irgendwann, dann sag was. Mir. Bleibt unter uns, klar, aber wenn du jemanden zum Reden oder Zuhören brauchst, bin ich immer für dich da. Tag und Nacht.“
Travis nickte. „Ich weiß.“ Er schlug Wayne auf die Schulter. „Holen wir uns Mr. Vargas. Ich glaube, er wird ziemlich überrascht sein, mich zu sehen.“
Gordon Vargas wurde kreidebleich, als Wayne und Travis neben seinem Wagen auftauchten. Seine bereits vorhandene Panik darüber, dass er nicht aus seinem Wagen herauskam, steigerte sich bei Travis’ Anblick und dessen unversehrter Kleidung. Sie steigerte sich nochmals, als Wayne die Wagentür öffnete, als wäre sie nicht die ganze Zeit magisch verriegelt gewesen.
Ich hab’s gewusst! Die arbeiten für die Dämonen! Gott , steh uns bei! Der Plan muss klappen! Er muss einfach! Sonst sind wir verloren.
Wayne horchte auf und drang tiefer in Vargas’ Gedanken ein, der davon nichts mitbekam. Wayne blickte Travis an und rieb sich mit dem Mittelfinger die Nase. Das war eines der nonverbalen Zeichen, die sie als Code vereinbart hatten, um dem anderen Hinweise über wichtige Dinge zu geben, die sie nicht offen aussprechen konnten. Dieses bedeutete, dass Wayne etwas entdeckt hatte, das sie unter vier Augen besprechen mussten.
Travis zerrte Vargas aus dem Wagen, der nicht den geringsten Widerstand leistete. „Gordon Vargas, Sie sind verhaftet wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung. Und wie weit Sie an verschiedenen Entführungen und dem Mordversuch an Bronwyn Kelley und Devlin Blake beteiligt waren, wird sich zeigen.“ Er stieß den Mann unsanft gegen den Wagen, drehte ihm die Arme auf den Rücken und legte ihm Handschellen an. „Zu Ihrem Glück lebe ich noch, sonst käme noch vorsätzlicher Mord an einem Bundesagenten hinzu.“
Vargas sagte kein Wort. Er ließ sich ebenso widerstandslos zu ihrem Mietwagen führen und eine halbe Stunde später auf dem Polizeirevier in Gewahrsam nehmen.
„Was hast du rausgefunden, Wayne?“, fragte Travis, kaum dass sie zurück in ihrem Hotel waren.
Wayne warf seinen Mantel auf das Bett und zog sein Smartphone. „Das sollte O’Hara erfahren.“ Er drückte die Kurzwahltaste für die Nummer der Chefin. „Ma’am, Gordon Vargas ist in Gewahrsam“, teilte er ihr mit, als sie sich meldete. „Ich habe seinen Gedanken aber etwas sehr Beunruhigendes entnommen. Die Hüter haben sich nicht nur mit dem immer noch flüchtigen Rest der Mönche der Heiligen Flamme Gottes verbündet, sie haben auch einen Plan, wie sie zur Wintersonnenwende alle zusammen an den Ort gelangen können, an dem das Eine Tor versiegelt werden soll. Sie wollen dort unter Einsatz ihres Lebens Ms. Kelley und Mr. Blake töten. Ihnen ist zwar bekannt, dass die beiden vorhaben, das Tor zu versiegeln, aber die Hüter glauben nicht, dass sie das schaffen. Sie fürchten, dass die Dämonen sie zwingen werden, das Tor stattdessen zu öffnen und wollen wenigstens einen der beiden sicherheitshalber töten, um das zu verhindern. Mit anderen Worten, das Risiko, sie am Leben zu lassen, ist ihnen zu groß.“
O’Hara stieß scharf die Luft aus. „Wie sieht deren Plan aus?“
„Sie wollen einen der Gefolgsdämonen der beiden magisch unter ihren Willen zwingen und ihn dazu bringen, das Killerkommando der Hüter und Mönche zum Ort des Geschehens zu transportieren. Und zumindest Vargas ist der Überzeugung, dass das klappen wird. Ma’am, haben wir keine Möglichkeit, die beiden zu warnen?“
„Ich darf Sie daran erinnern, Agent Scott, dass wir nur sterbliche Menschen sind.“ O’Hara klang sarkastisch. „Die einzige Person, die uns helfen könnte, wäre Ms. Tyler. Aber die hat mehrfach deutlich klar gemacht, dass sie aus Gründen, die nur ihr bekannt sind, nicht daran denkt, in dieser Angelegenheit zu intervenieren. Außerdem habe ich vor zehn Minuten versucht, sie zu erreichen, aber nur ihre Sekretärin gesprochen, die mir freundlich aber bestimmt mitteilte, dass Ms. Tyler für die nächste Zeit unerreichbar ist.“
„Wir haben sie vor einer Stunde
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