Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Erben des Blutes 01 – Dunkler Fluch

Erben des Blutes 01 – Dunkler Fluch

Titel: Erben des Blutes 01 – Dunkler Fluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kendra Leigh Castle
Vom Netzwerk:
Zeit gern eine kleine Katzenjagd veranstalten.«
    Ty bleckte die Zähne, warf die Decke zur Seite, sprang aus dem Bett und griff nach seiner zerknitterten Jeans.
    »Willst du jetzt mit mir kämpfen?«, fragte er Damien, während er die Jeans rasch überstreifte. Lily war seinem Beispiel gefolgt und zog sich ebenfalls gerade an. »Dann sollten wir nämlich langsam anfangen, bevor die Tür auffliegt und wir Gesellschaft bekommen.«
    Damiens Gesichtsausdruck war wie immer undurchschaubar. Er hat sich nicht sonderlich verändert , dachte Ty, der gerade sein T-Shirt über den Kopf zog. Bei Damien musste man auf alles gefasst sein. Er konnte einem plötzlich an die Gurgel gehen, genauso gut konnte er aber auch aus heiterem Himmel beschließen, einem zu helfen.
    Vielleicht geschah es aus Hass auf Blaublute im Allgemeinen oder auf die Ptolemy im Speziellen, vielleicht lag es auch an ihrer lange zurückliegenden Freundschaft – jedenfalls entschied Damien sich für das Letztere.
    »Hm. Ich habe eine ganz schöne Summe dafür kassiert, dass ich euch beide umbringe. Und wenn die Ptolemy jetzt mit euch abziehen, ist der Deal geplatzt. Wie wär’s damit: Wir fliehen zusammen, und ich versuche erst, euch umzubringen, wenn wir einen besseren Ort gefunden haben. Das klingt doch fair, oder?«
    »Du bist wirklich ein durchgeknallter Mistkerl, Damien. Seit wann interessiert es dich, ob etwas fair ist?« Ty griff nach Lilys Hand.
    Damien zuckte mit den Schultern. »Folgt mir, wenn ihr wollt. Wenn nicht, verzieht euch. Viel Spaß dabei, Arsinöe alles zu erklären.« Er verwandelte sich in seine Katzengestalt und sprang auf die Tür zu Jadens Zimmer zu.
    Ty sah Lily an. »Uns bleibt wohl keine Wahl.«
    Ganz in ihrer Nähe wurden Türen aufgerissen. Das Sichere Haus war so gut wie leer gewesen, und der Suchtrupp der Ptolemy hatte es schnell durchkämmen können. Wenn Damien einen anderen Weg nach draußen kannte, war es wohl am besten, ihm zu folgen.
    »Wie kommen wir hier raus?«, flüsterte Lily ängstlich. Inzwischen waren die Schritte schon ganz in der Nähe zu hören – die Ptolemy waren mit ungewöhnlicher Schnelligkeit gesegnet.
    »Miez, Miez, hierher! Wir wissen, dass du da drin bist!«
    Lautes Klopfen. Das Geräusch von Möbeln, die umgestoßen wurden.
    »Komm.« Ty zog Lily hinter sich her durch die Tür zu Jadens Zimmer. Allmählich bekam er es wirklich mit der Angst zu tun. Wenn sie erwischt wurden … Das durfte nicht passieren, verdammt, nicht jetzt!
    Damien, nach wie vor in Katzengestalt, saß mitten im Zimmer, leckte eine Pfote und sah sie an, als wolle er sagen: Wusste ich doch, dass ihr kommt . Er lief zu der gegenüberliegenden Wand, legte eine Pfote auf eine Stelle weit unten, und schon glitt ein Teil der Wand zur Seite. Die Öffnung, die so entstand, war gerade groß genug, dass ein Mensch hindurchschlüpfen konnte. Damien sprang hindurch. Die Ptolemy standen bereits vor der Tür.
    Ty zog, aber Lily rührte sich nicht von der Stelle. Ihr Gesicht hatte einen Ausdruck angenommen, wie er ihn noch nie bei ihr gesehen hatte.
    »Komm raus, Mieze, sonst droht dir Schlimmeres als nur das Halsband! Vielleicht sollten wir dich bei lebendigem Leib häuten, und die Frau darf zuschauen. Wie würde dir das gefallen?« Ein Schlag. Krachen.
    »Jetzt werden sie nie mehr aufhören, uns zu jagen«, flüsterte Lily. »Meinetwegen wirst du nie mehr nach Hause zurückkehren können. Ich wollte nicht, dass das –«
    Es beschämte ihn, dass sie sich so schuldig fühlte. »Das ist mir egal, Lily. Wir fliehen so lange, bis sie aufgeben, oder wir denken uns etwas anderes aus. Ich weiß, was wir jetzt tun müssen. Du bist das Einzige, was ich brauche. Komm jetzt, sie sind schon fast da.«
    »Sie sind viel zu nah. Sie werden dich töten, und ich bin schuld.« Sie sah aus, als würde sie gleich in Tränen ausbrechen.
    »Du bist das alles wert«, erwiderte Ty. Er wollte nur noch weg und sie verstecken, also zog er sie einfach hinter sich her. Als er jedoch die hinter der Wand verborgene Treppe betrat, riss Lily sich los und rief ihm etwas zu, das ihn sein Leben lang verfolgen würde.
    »Ich bin es nicht wert, dass du für mich stirbst. Es ist zu spät. Bitte, versteh mich … ich liebe dich.«
    Die Wand hinter ihm wurde zugeschoben. Entsetzt drehte Ty sich um. Im nächsten Moment hörte er, wie die Tür zu dem Zimmer aufgerissen wurde und laute Stimmen durch den kleinen Raum hallten.
    »Mein Name ist Lily Quinn«, hörte er Lily sagen.

Weitere Kostenlose Bücher