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Erben des Blutes 01 – Dunkler Fluch

Erben des Blutes 01 – Dunkler Fluch

Titel: Erben des Blutes 01 – Dunkler Fluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kendra Leigh Castle
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noch nie was gehört. Was muss man bei euch anstellen, um rausgeschmissen zu werden?«
    Taj öffnete den Mund, aber ein Blick des Grigori reichte, und er schloss ihn wieder. Sammaels Augen blitzten eiskalt, als er sich wieder Ty zuwandte. Lily wusste instinktiv, dass sie jemanden vor sich hatte, der vermutlich niemals wirklich ein Mensch gewesen war.
    »Kümmere dich um deine eigenen Angelegenheiten, Katze. Ich glaube, da bist du ausgelastet genug.« Dann richtete er den Blick auf Lily. In seinen rot-violetten Augen lag ein Wissen, das nicht nur allumfassend, sondern auch beängstigend war. Wieder war es, als würde sie in einen Abgrund starren. Dann wandte er den Blick ab, und der Bann war gebrochen.
    »Da magst du wohl recht haben«, entgegnete Ty, der seine Verblüffung noch nicht ganz überwunden zu haben schien.
    »Entzückend. Die Kameradschaft zwischen Ausgestoßenen ist wirklich herzerwärmend. Aber zurück zum Geschäftlichen.« Jetzt, wo es ans Verhandeln ging, war von Humor bei Rogan nichts mehr zu spüren.
    »Einen Moment noch«, sagte Jaden.
    Lily sah ihn überrascht an. So still, wie er dort drüben in der Ecke stand, hatte sie ihn beinahe schon vergessen gehabt.
    Jaden betrachtete die Frau noch immer mit einer Mischung aus Argwohn und Abscheu. »Ich will nicht, dass sie dabei ist.«
    Die Frau zog eine Augenbraue hoch und legte den Kopf auf die Seite. Jadens Worte schienen sie weder zu überraschen noch zu beunruhigen. Mit einer Frau wie ihr hätte Lily sich nicht gern anlegen mögen.
    »Wie altmodisch«, sagte die Frau mit rauer, verführerischer Stimme. »Wenn ich dich fangen wollte, Miezekatze, hätte ich das längst getan. Vampirangelegenheiten interessieren mich nicht.«
    »Du bist kein Vampir?«, rutschte es Lily spontan heraus.
    Die Frau, deren funkelnde goldene Augen außergewöhnlich schön, aber auch außerordentlich seltsam waren, richtete den Blick auf Lily, die sich sofort wünschte, sie hätte den Mund gehalten. Die Frau strahlte zwar keine Bösartigkeit aus, aber in ihr schlummerte eine Wildheit, die die von Ty und Jaden locker in den Schatten stellte.
    »Nein. Und du weißt offensichtlich nicht, wie beleidigend diese Frage ist, sonst hättest du sie nicht gestellt.«
    »Jetzt komm schon, Jaden«, sagte Rogan gelangweilt. »Ich behandle meine Gäste immer anständig. Lyra hat kein Interesse an dir. Sie hat genug mit sich selbst zu tun.«
    Jaden verzog angewidert den Mund. »Ich wusste gar nicht, dass du neuerdings auch Wölfen Unterschlupf gewährst. Wahnsinn, auf die Art das Einkommen zu verbessern. Läuft das Geschäft dermaßen schlecht?«
    »Jaden!«, rief Lily, die sich schämte, dass er derart unhöflich war. Aber Lyra seufzte nur genervt und stand auf. Sie sah umwerfend aus, wenn auch nicht im klassischen Sinn. Groß war sie ebenfalls, selbst dann noch, wenn man die Stiefel mit den hohen, dünnen Absätzen abzog.
    »Vergiss es, Süße. Ich bin das gewohnt. Vampis halten sich für den Nabel der Welt. Aber ich behalte lieber mein warmes Blut und meine Freiheit, als dass ich so ein kaltes Etwas werde und mich mit dem ganzen Dynastien-Quatsch rumärgern muss.« Mit diesen Worten drehte sie sich zu Jaden um und entblößte ihre Zähne, die genauso scharf aussahen wie die der Vampire. »Du willst mich nicht dabeihaben? Kein Problem, wenn dir das hilft, dich am Ende der Vampirnahrungskette besser zu fühlen. Ich habe Wichtigeres zu tun, als mir dein Gejammer anzuhören.«
    Sie wandte sich zur Tür und ging aus dem Zimmer. Alle schauten ihr schweigend hinterher.
    Rogan sah Jaden stirnrunzelnd an. »Ihr Geld ist hier genauso viel wert wie deins, Jaden. Vertreib sie mir nicht, sonst verpasse ich dir eine Abreibung. Sie wird eines Tages Rudelführerin werden, jedenfalls, wenn sie lange genug lebt.«
    Jaden schnaubte verächtlich. »Mit der Einstellung bestimmt nicht. Außerdem haben die Wölfe in der Stadt nichts zu suchen.«
    »Genau wie du. Eigentlich solltest du bei den Ptolemy sein, aber wir sehen ja, dass dem nicht so ist. Lyra ist wichtig für ihre Spezies. So etwas nehme ich durchaus ernst. Ich habe nicht mehr so viele Möglichkeiten, Leute zu verstecken, die nicht gefunden werden wollen. Menschen sind einfach neugieriger, als ihnen gut tut. Sei froh, dass ich dich aufgenommen habe, lebend bist du nämlich keinen Pfifferling wert. Für deine Leiche, ja, da gibt es eine Belohnung. Denk dran, bevor du das nächste Mal das Maul aufreißt.«
    Mit diesen Worten wandte Rogan sich von Jaden

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