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Erben des Blutes: Verborgene Träume (German Edition)

Erben des Blutes: Verborgene Träume (German Edition)

Titel: Erben des Blutes: Verborgene Träume (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kendra Leigh Castle
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gesagt hatte. »Und wie hat man sie behandelt, als sie unterlag?«
    »Äh … ich glaube, sie wurde von den verbliebenen Kandidaten in Stücke gerissen«, murmelte Lyra so undeutlich sie konnte. Dorien schnappte nach Luft. Er hatte durchaus gehört, was sie gesagt hatte.
    »Verdammt, Lyra!«, fuhr er sie an. Seine Geduld mit ihr schien für diesen Tag erschöpft zu sein. »Das kann nicht gut ausgehen. Genau das wird dir auch passieren, vor allem, wenn voraussichtlich dein Cousin das Rudel anführt. Ich werde dich auch nicht retten können. Verstehst du das nicht? Niemand wird dich retten können.«
    Lyra verstand das besser, als er ahnte. Sie dachte an Mark, seinen entschlossenen Gesichtsausdruck, seine Kraft. Ein einzelner Wolf, und nicht einmal mit
ihm
war sie fertig geworden. Da konnte sie noch so waghalsig sein, ihre Kraft und Größe waren nun mal begrenzt. Aber irgendeinen Weg musste es geben. Vor ihrem geistigen Auge tauchte plötzlich die Szene auf, wie Jaden Mark mit ein paar raschen und scheinbar mühelosen Schlägen fertiggemacht hatte. Das brachte ihr allerdings nicht viel, schließlich konnte sie sich nicht wie ein Vampir bewegen und würde das auch nie lernen. Aber Jaden hatte nicht nur mit nackter Gewalt gesiegt, und das machte ihr Mut … sie musste nur herausfinden, wie sie ihm nacheifern konnte.
    Lyra war stark, das würde niemand im Rudel leugnen wollen. Aber im Gegensatz zu den Männern hatte sie nie Kampftraining erhalten. Sie hatte sich alles selbst beibringen müssen. Doriens Weigerung, sie zu unterrichten, kränkte sie auch heute noch.
    »Ich finde schon eine Lösung«, sagte Lyra. »Ich finde immer eine.« Sie hatte keinen Plan und niemanden, der bereit war, ihr zu helfen. Doch immer wenn sie darüber nachdachte, ob sie diese scheinbar unhaltbare Position nicht lieber aufgeben sollte, musste sie an ihren humorlosen Cousin denken. Seine starre Einteilung in gut und schlecht, seine entnervende Fähigkeit, ganze Passagen aus den Geschichtsbüchern egal welchen Jahres zu zitieren und dann auf die jeweilige Situation zu beziehen – das alles machte sie nervös, um es mal vorsichtig auszudrücken. Verdammt, er machte ganz schön viele Leute nervös. Ohne den geringsten Sinn für Humor auf die Welt zu kommen, war einfach nicht normal. Und dann waren da noch die Geschichten, die Simon angeblich über ihn gehört hatte. Wenn auch nur ein Bruchteil dieser Gerüchte der Wahrheit entsprach, dann schlummerte unter der makellosen Oberfläche ihres seltsamen Cousins jede Menge Hässliches.
    In Eric Blacks Gegenwart hatten sich ihr immer die Nackenhaare aufgestellt. Aber wie es aussah, würde er – wenn sie es nicht doch noch verhindern konnte – Doriens Nachfolger werden. Und das würde das Ende des Rudels bedeuten.
    Dorien fuhr sich durch das volle kastanienbraune Haar, das noch kaum ergraut war, und richtete den Blick nach oben, als ob irgendwelche mystischen Wolfsgötter von oben herabsteigen und ihm bei seiner widerspenstigen Tochter zu Hilfe eilen könnten.
    »Ich weiß, dass du das unfair findest«, sagte er. Lyra konnte deutlich hören, dass er versuchte, seine Stimme gleichmäßig klingen und sich seine Angst und Wut nicht anmerken zu lassen. »Aber ob es dir gefällt oder nicht, wir sichern unser Überleben durch Kraft und Wildheit. Die verdammten Vampire haben uns auf dem Kieker, zudem haben wir uns auch noch die meiste Zeit untereinander in der Wolle. Das Rudel erwartet, dass der Stärkste das Alphatier ist. Du bist ganz schön stark und sehr klug, Lyra. Aber rein körperlich hättest du nicht mal gegen die größeren Männer in unserem eigenen Rudel eine Chance. Und nur das zählt.«
    »Du bräuchtest mich nur ordentlich zu unterrichten, dann hätte ich durchaus eine Chance. Bei den Menschen würde man das alles für Schwachsinn halten. Bei denen sind die Frauen gleichberechtigt.« Lyra hasste diesen immer gleich ablaufenden Streit, der ihre Gespräche jedes Mal aufs Neue vergiftete.
    »Die Menschen müssen nicht wie wir von ihren Fängen und Klauen leben!«, knurrte er. »Dich zu unterrichten, hätte überhaupt nichts gebracht. Du gegen einen Neunzig-Kilo-Wolf, selbst wenn ihr beide gleich gut kämpft – keine Chance.
Niemals

    »Das weißt du nicht«, fuhr Lyra ihn an. Dorien vergrub die Finger in seinem Haar. Er sah aus, als hätte er am liebsten die Zähne in irgendetwas geschlagen.
    »Verdammt, Lyra, wieso kannst du die Dinge nicht einfach akzeptieren, wie sie sind? Warum musst du

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